Nach all den Jahrmilliarden
Unterbrechung von drei Stunden, in denen ich bei der Durchführung einer schwierigen und wichtigen, aber langweiligen Arbeit half.
Um einen Blick ins Innere des Hügels zu werfen, mußten wir Fiberteleskope einführen. Das sind lange Glasfasern, die ein klares Bild von einem Ende zum anderen übertragen, wenn man die richtige Beleuchtung wählt. Um sie in den Hügel hineinzubringen, mußten Löcher gebohrt werden, und das wurde von Kelly mit ihren Unterdruck-Gerätschaften erledigt. Bei dieser Arbeit war außergewöhnliche Vorsicht notwendig, da es möglich war, daß der Bohrkopf zufällig direkt in die Fundstelle hineingeriet und einige der Artefakte berührte.
Vielleicht habe ich Kelly unterschätzt. Sie ging ganz ausgezeichnet mit diesen Bohrern um.
Kelly perforierte den Hügel für uns. Dann montierten wir die Fiberteleskope auf Kettenrädern und führten sie sehr behutsam in den Boden ein. Es waren insgesamt vier, jeweils in einem Abstand von zwanzig Metern; Jan und ich arbeiteten an einem der Kettenräder.
Jetzt sind die Teleskope an Ort und Stelle, und die hohen Tiere starren ins Herz des Hügels. Die Nacht bricht an, und es regnet wieder. Ich bin in der Unterkunft und spreche diese Aufzeichnung. Wenn meine Stimme ein wenig leise ist, dann deswegen, weil ich Saul und Mirrik nicht stören möchte, die hier Schach spielen. Es ist verwirrend, einem so großen Geschöpf wie Mirrik dabei zuzusehen, wie es Schachfiguren mit der Spitze eines Stoßzahns bewegt.
Vom Ausgrabungsplatz kommend läuft Jan auf unsere Hütte zu. Sie macht einen aufgeregten Eindruck. Sie ruft etwas, aber durch die Aufblashüttenwand kann ich sie nicht verstehen.
Eine Stunde später. Es ist jetzt Nacht. Was Jan hatte sagen wollen war, daß sie auf die richtige Ader gestoßen sind. Die Teleskope zeigen uns die Fundstätte der verborgenen Artefakte der Erhabenen. Unsere Abweichung betrug nicht mehr als ein Dutzend Meter. Aus irgendeinem Grund hatten wir die Vermessungswerte falsch interpretiert und waren somit von der Seite herangekommen, doch das läßt sich jetzt korrigieren.
Es ist zu spät, um heute abend noch mit der Ausgrabung weiterzumachen. Morgen früh werden wir als erstes ein ganz neues Übersichtsdiagramm anfertigen, so daß wir eine genaue Positionsbestimmung haben. Dann endlich, wenn all die Vorbereitungen hinter uns liegen, können wir mit der eigentlichen Arbeit beginnen.
In diesem Augenblick hält sich das ganze Team in unserer Unterkunft auf. Draußen schüttet es wieder. Alle sind gespannt und ungeduldig. Dr. Horkkk geht in der ihm eigenen präzisen Art und Weise dauernd auf und ab: ein Dutzend Schritte zurück, Kehrtwendung, mathematisch exakt berechnet, so daß er jeweils die gleiche Strecke zurücklegt, bis auf den Millimeter genau. Steen Steen und Leroy Chang folgen direkt hinter ihm und führen eine Art Diskussion über die Sprache der Erhabenen. Pilazinool und Kelly Wachmann spielen Schach, was, wie du sicher schon vermutet hast, hier unsere große Unterhaltung darstellt. Kelly kam ziemlich durchnäßt von der Fundstelle zurück und zog sich bis auf ihre ziemlich rosafarbene synthetische Haut aus, was Leroy Chang ganz durcheinandergebracht hat: Immer wieder starrt er sie über die Schulter hinweg an. Soviel zu all den sorgfältigen Planungen in Hinsicht auf Sittsamkeit. Kelly ist natürlich ein hübsches Mädchen, aber es ist mir ein Rätsel, wie Leroy von etwas so erregt werden kann, das aus einem Bottich mit Chemikalien stammt. Gut, sie ist nackt, aber sie ist nicht echt, und das nimmt der Nacktheit etwas von ihrem Reiz. Pilazinool hat seine Art der Entkleidungsroutine ebenfalls hinter sich
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