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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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aber ein völ­li­ges Rät­sel dar­stellt. Die Kunst­fer­tig­keit ist her­vor­ra­gend. Im all­ge­mei­nen ver­wen­de­ten sie gold­far­be­ne Kunst­stof­fe mit me­tall­ar­ti­gen Ei­gen­schaf­ten als Aus­gangs­ma­te­ria­li­en, und man­che der Ar­te­fak­te se­hen aus, als sei­en sie ge­ra­de her­ge­stellt wor­den.
    Das sind sie nicht. Sie kom­men aus ei­ner Ver­gan­gen­heit zu uns, die ei­ne Mil­li­ar­de Jah­re zu­rück­liegt.
    Wir ver­fü­gen über recht zu­ver­läs­si­ge Me­tho­den zur Da­tie­rung al­ter Fund­stel­len, und wir wis­sen, daß die Er­ha­be­nen vor et­wa ei­ner Mil­li­ar­de Jah­ren auf dem Mars leb­ten, mit ei­ner mög­li­chen Feh­ler­quo­te von zehn Mil­lio­nen Jah­ren oder ei­nem Pro­zent. Die Da­tie­run­gen der an­de­ren Fund­orte lie­gen an ver­schie­de­nen Punk­ten zwi­schen 1100000000 und 850000000 Jah­ren. Ei­ne Tat­sa­che, aus der sich für uns zwei wich­ti­ge Schluß­fol­ge­run­gen er­ge­ben:
    1. Die Er­ha­be­nen ha­ben be­reits zu ei­ner Zeit ei­ne ga­lak­ti­sche Zi­vi­li­sa­ti­on ent­wi­ckelt, als die Er­de noch kei­ne kom­ple­xe­ren Le­bens­for­men als Krab­ben und Schne­cken her­vor­ge­bracht hat­te.
    2. Über ei­ne Zeit­span­ne von ei­ner Vier­tel­mil­li­ar­de Jah­re hin­weg wies die Kul­tur der Er­ha­be­nen kei­ne be­deu­ten­den Ver­än­de­run­gen auf. Das deu­tet auf ei­ne star­re, kon­ser­va­ti­ve und völ­lig aus­ge­reif­te Zi­vi­li­sa­ti­on hin, die ei­ne Zeit­span­ne über­dau­er­te, bei de­ren Vor­stel­lung al­lein mir schwin­de­lig wird. Wir be­trach­ten die al­ten Ägyp­ter als ei­ne sta­bi­le Ge­mein­schaft, weil sich ih­re Kul­tur über drei­tau­send Jah­re hin­weg im großen und gan­zen nicht ver­än­der­te. Ha! Was sind drei­tau­send Jah­re ge­gen­über 250 Mil­lio­nen?
    Die Er­ha­be­nen ha­ben uns einen gan­zen Schwung Rät­sel hin­ter­las­sen. Wie et­wa die Fra­ge nach ih­rem Ur­sprung. Jen­seits der Hun­dert-Licht­jah­re-Gren­ze ha­ben wir bis­her kei­ne Au­ßen­pos­ten der Er­ha­be­nen ent­deckt. Al­ler­dings ha­ben wir jen­seits die­ses Ra­di­us auch kei­ne gründ­li­chen Un­ter­su­chun­gen durch­ge­führt, auch wenn sich ei­ni­ge von un­se­ren Raum­schif­fen so­gar acht­hun­dert Licht­jah­re von der Er­de ent­fernt be­fin­den. Aber das völ­li­ge Feh­len von Spu­ren der Er­ha­be­nen auf al­len bis­her un­ter­such­ten wei­ter ent­fern­ten Wel­ten ist selt­sam.
    Ei­ne Theo­rie be­haup­tet, die Er­ha­be­nen sei­en in un­se­rer Ga­la­xis be­hei­ma­tet ge­we­sen und hät­ten sich auf ei­nem Pla­ne­ten in­ner­halb der Hun­dert-Licht­jah­re-Zo­ne ent­wi­ckelt. Der Um­stand, daß wir bis­her auf nichts ge­sto­ßen sind, das als ei­ne Art Groß­stadt der Er­ha­be­nen in­ter­pre­tiert wer­den kann, ist un­be­deu­tend: Frü­her oder spä­ter wer­den wir den Pla­ne­ten fin­den, von dem all ih­re For­schungs­grup­pen ge­st­ar­tet sind. Dr. Horkkk ist der füh­ren­de Ver­tre­ter die­ser Theo­rie. In un­se­rer Grup­pe wird er von Leroy Chang un­ter­stützt.
    Die an­de­re Vor­stel­lung geht da­von aus, daß die Er­ha­be­nen von ir­gend­ei­nem weit ent­fern­ten Ort ka­men – mög­li­cher­wei­se aus ei­ner Ent­fer­nung von hun­dert­tau­send Licht­jah­ren, vom an­de­ren En­de der Ga­la­xis – und die meis­ten da­zwi­schen lie­gen­den Ster­ne ein­fach über­spran­gen, um un­se­ren klei­nen Win­kel des Uni­ver­sums gründ­lich und in al­ler Ru­he zu er­for­schen. Viel­leicht sind sie so­gar von ex­tra­ga­lak­ti­scher Her­kunft und stam­men, sa­gen wir, von den Ma­gel­lan­schen Wol­ken, zwei­hun­dert­tau­send Licht­jah­re ent­fernt. Viel­leicht ka­men sie von dort aus zu uns und ver­brach­ten ei­ni­ge hun­dert Mil­lio­nen Jah­re mit der Er­for­schung un­se­rer Ga­la­xis. Dr. Schein ist von der Theo­rie der ex­tra­ga­lak­ti­schen Her­kunft über­zeugt. Eben­so Saul Shah­moon.
    Dr. Schein und Dr. Horkkk kreu­zen na­tür­lich nie­mals in al­ler Öf­fent­lich­keit die Klin­gen über ih­re Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten. Das schickt sich ein­fach nicht. Wenn zwei hoch­an­ge­se­he­ne Wis­sen­schaft­ler nicht

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