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Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition)

Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition)

Titel: Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus-Ulrich Bielefeld , Petra Hartlieb
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Zusammenarbeit zwischen Wien und Berlin. Eine kleine Konferenz zur Feinabstimmung: Morgen früh, okay? Bernhardt entspannte sich.
    »Siehste, jetzt haben wir wieder zueinander gefunden.«
    »Beruflich!«
    »Okay, beruflich.«
    Und als erfüllte er eine Pflicht, rief er auch noch Cornelia Karsunke an. Aber die war irgendwie gehemmt. Es stellte sich heraus, dass die Großeltern der Mädchen da waren. Er sparte sich zu fragen, ob es ihre Eltern oder die ihres Freundes seien, und legte ziemlich unvermittelt auf. Dann ging er eben allein ins Kino.

13
    »Endlich Montag!« Thomas Bernhardt stieß die Tür mit einem Schwung auf. Katia Sulimma, die immer als Erste im Büro war, lachte.
    »Thomas, mach mich nicht fertig. Du bist der einzige Mensch in dieser Stadt, der sich auf den Montag freut. Ich glaub’s nicht.«
    »Freuen ist zu viel gesagt. Aber diese Lechner-Sache hat mich übers Wochenende einfach nicht losgelassen, wir müssen da jetzt endlich vorwärtskommen. Hat sich denn Fröhlich gemeldet mit seinen Auswertungen der Spuren? Und was ist mit Dr.   Holzinger?«
    »Geduld bringt Rosen, Thomas. Demnächst hast du das alles, ist doch nur eine Frage von ein bis zwei Stunden. Bis dahin trink erst mal einen Kaffee.«
    Katia Sulimma machte einen hervorragenden Filterkaffee, was Bernhardt sehr zu schätzen wusste. Mit geradezu sektiererischer Radikalität lehnte er andere Kaffee-Zubereitungsarten ab. Nur Espresso ließ er gelten, behauptete aber, dass selbst mit diesen High-Tech-Maschinen für mindestens 1000   Euro nur selten eine akzeptable Qualität erreicht werde. Hingegen ein guter Filterkaffee…
    Der erste Schluck aus seiner Henkeltasse war zu heiß. Er verbrannte sich die Zungenspitze und hustete heftig, als sich die Tür öffnete und Cellarius und Cornelia Karsunke eintraten. Cornelia sah noch immer stark erkältet aus, geschwollene Augen, rote Nase, Thomas hatte Lust, sie in den Arm zu nehmen und sie dann sofort nach Hause zu schicken, fand aber nicht die richtigen Worte.
    »Du steckst uns noch alle an, Cornelia, du hättest doch noch ein paar Tage zu Hause bleiben können.«
    Cornelia schniefte, nieste und putzte sich ausgiebig die Nase. »Toll, so empfangen zu werden. Macht euch mal keine Sorgen, mir geht’s gut. Und zu dir, Thomas, halte ich einen großen Sicherheitsabstand, kannst du ganz beruhigt sein.«
    Katia Sulimma schaute ein wenig ratlos, blickte Thomas Bernhardt an und zuckte leicht mit den Schultern. Cellarius hingegen ließ sich nichts anmerken und behielt seine positive Körperspannung bei. Krebitz, der als Letzter gekommen war, schaute angestrengt aus dem Fenster und pustete leise vor sich hin.
    Und wie so oft ging es dann nach zähem Vorlauf Schlag auf Schlag. Als Erster meldete sich Fröhlich von der Spurensicherung.
    »Ja, Meesta, so richtig viel kann ick dir nich liefern. Die Tatwaffe, det Messa: Fehlanzeige. Sorgfältich abjewischt, nüscht Verwertbares.«
    »Blut vom Täter?«
    »Nur ihrs.«
    »Die Männerwäsche?«
    »Schön jebüjelt. Muss sie selbst jemacht ham. War’n jedenfalls nur schwache Spuren von ihr dran. Viele Fingerabdrücke, ooch von dem Hürschmann, und schöne DNA von ihm in ihrem Bett, astrein.«
    »Wann habt ihr bei dem denn einen Abstrich gemacht?«
    »Na ja, wir hatten ihm doch noch Fingerabdrücke genommen, bevor er wegjepennt ist. Und ick hab een volljerotztes Tempo von ihm mitjenommen, so per Zufall. Also, is natürlich inoffiziell, det müssen wa halt noch mal bei ihm nachholen, dann eben janz korrekt. Jedenfalls war der Hürschmann bei der Lechner Stammjast, det is ma sicha.«
    »Du gefällst mir, Fröhlich. ›Dann eben janz korrekt‹, Junge, Junge. Der Hirschmann ist übrigens seit unserem Besuch bei ihm nicht mehr auffindbar.«
    »Meenste, er war’s?«
    »Keine Ahnung, die Fahndung läuft, wenn wir ihn haben, melden wir uns. Sonst noch irgendwas Auffälliges, Verwertbares?«
    »Nee, Meesta, tut mir leid. Der Mörda muss sehr vorsichtich und sorgfältich vorjejangen sein. Ick schick dir den Bericht.«
    »Danke. Wir werden’s schon hinkriegen.«
    »Dein Wort in Jottes Ohr, Meesta, mach et jut.«
    In der Zwischenzeit hatte Cellarius mit dem Gerichtsmediziner Dr.   Holzinger gesprochen, dessen Ergebnisse sie auch nicht weiterbrachten. Stumpfe Gewalt gegen Arme und Oberkörper, großflächige Hämatome, mehrere Stiche in den Hals, von denen jeder tödlich war. Auch die Computer-Jungs konnten nicht weiterhelfen. Alle Dateien auf dem Computer seien gelöscht

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