Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachbar mit Benefits (German Edition)

Nachbar mit Benefits (German Edition)

Titel: Nachbar mit Benefits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Tiefenberg
Vom Netzwerk:
derart zurecht gemacht hatte. Vielleicht hatte er als Mann ja einen sechsten Sinn für so etwas. Schließlich war nicht jeder Kerl ein solcher Langweiler wie Elmar.
    »Etwas Stärkeres wäre schön«, antwortete sie. Er nickte und ging in den Flur, wo er in einer Umzugskiste wühlte und schließlich eine Flasche Cognac zutage förderte. Er goss ihr ein Glas davon ein und reichte es ihr.
    »Bitte, trinken Sie. Das wird Ihren Kreislauf wieder in Schwung bringen.«
    Inge ließ sich das nicht zweimal sagen. Nervös wie sie war, nahm sie das Glas und leerte es in einem Zug. Sofort bereute sie es. Was für einen Eindruck musste es auf ihn machen, wenn sie das Glas so schnell kippte? Aber Uwe lächelte nur milde und verständnisvoll.
    »Noch einen?«
    »Äh … ja, bitte!«
    Er goss ihr nach, und Inge entspannte sich allmählich ein wenig. Sie war so weit gegangen, nun konnte sie nicht einfach davonlaufen. Was auch immer jetzt passieren würde, konnte nur besser sein als der langweilige, fade Eintopf des Liebeslebens ihrer Ehe.
    »Wenn Sie sich etwas anziehen wollen …«, sagte sie und deutete auf den Bademantel, der seinen vielversprechenden Luxuskörper bedeckte. Wieder zeigte er dieses atemberaubende Lächeln. Süße Geilheitsschauer fuhren auf Inges Rücken Aufzug und verursachten ihr ein Kribbeln bis in die Haarspitzen.
    »Wäre es Ihnen nicht lieber, wenn ich etwas ausziehen würde?«
    Diese Frage kam so selbstverständlich und nebensächlich über seine Lippen, dass Inge zunächst dachte, sie müsse sich verhört haben. Nein, er hatte es wirklich gesagt. Ihr stockte der Atem, und sie hielt die Luft an.
    »Also, ich … ich weiß nicht«, stammelte sie schließlich drauflos, ohne zu wissen, was sie eigentlich sagen wollte. »Vielleicht sollte ich lieber gehen, oder vielleicht … wenn Sie Putzzeug greifbar haben, kann ich Ihnen gerne die Wohnung fegen und …«
    Was um alles in der Welt redete sie denn da? Inge schämte sich in Grund und Boden, während sie immer weiter plapperte, um die Peinlichkeit zu vertuschen, dabei sich aber in immer neue Peinlichkeiten verstrickte. Uwes Lächeln wurde immer breiter und mündete schließlich in ein vielsagendes Grinsen.
    »Und ich könnte Ihnen … Sie etwas durchbürsten, Inge«, sagte er dann und brachte sie erneut dazu, dass sie die Luft anhielt. Natürlich verstand sie sofort, was er meinte. »Allerdings nicht heute, denn Frau Tönnissen hat mich doch einiges an Kraft gekostet. Sie verstehen?«
    Inge nickte. »Das macht nichts. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben!«
    Als sie merkte, was sie gerade gesagt hatte. wurde sie hochrot im Gesicht. Die Hitze kroch über ihre Wangen und ließ ihre Ohrläppchen glühen.
    »Tut mir leid«, beeilte sie sich zu sagen. »Ich bin wohl etwas durcheinander und …«
    »Aber das macht doch nichts!« Uwe winkte großmütig an und schenkte ihr ein weiteres verführerisches Lächeln, das sie noch schwächer werden ließ, als sie ohnehin schon war. »Wir sind doch erwachsene Menschen, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich.«
    »Und was keiner weiß, macht keinen heiß, finden Sie nicht auch, Inge?«
    Er goss ihr einen kräftigen Schuss Cognac nach, und Inge war dankbar dafür. Sie trank den edlen Tropfen mit großen Schlucken und spürte, wie er sich warm und beruhigend in ihr ausbreitete.
    »Wenn Sie es sagen, Uwe. Aber ich bin eine verheiratete Frau!«
    Sein Grinsen war unheimlich und verursachte ihr eine wohlige Gänsehaut. Sie wollte in seine Arme und in sein Bett sinken, und er sollte einen Teil von sich ebenfalls in sie versenken. Ach, alles hätte sie darum gegeben, wenn er genau das jetzt mit ihr getan hätte. Aber Vera, diese verdammte Schlampe, war ihr ja zuvorgekommen.
    »Sie haben nicht gesagt, dass Sie glücklich verheiratet sind, Inge.«
    »Aber …«, begann sie, ohne zu wissen, was sie sagen wollte. Er hatte ja recht. Eine glückliche Ehe sah anders aus als das, was sie täglich durchlebte. Elmar schlug sie nicht und tat ihr nichts Böses an, gewiss, aber sein Desinteresse tat mehr weh als eine Ohrfeige.
    »Und vermutlich sind Sie auch sehr unbefriedigt, oder?«
    »Woher …?«
    »Woher ich das weiß? Ach Inge, Sie starren die ganze Zeit auf meinen Schritt, als würden Sie hoffen, dass mein Bademantel sich – Simsalabim – öffnet und Sie meinen Schwanz sehen können.«
    Sofern es überhaupt möglich war, wurde Inge noch roter im Gesicht. Es fühlte sich an wie das Glühen von Stahl, und es tat beinahe weh. Vor Scham angesichts

Weitere Kostenlose Bücher