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Nachhaltig investieren und gewinnen

Nachhaltig investieren und gewinnen

Titel: Nachhaltig investieren und gewinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Pinner
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Rentabilität weiter verbessern. Harald Hausmann war dem Unternehmen gegenüber immer sehr positiv eingestellt, deshalb hat er auch bei Mitarbeiteraktien-Aktionen mitgemacht. Er besitzt also Aktien seines ehemaligen Arbeitgebers, und zwar einerseits direkt wie auch in Fondsanlagen und seiner Pensionskasse. Das heißt, dass Harald H. wohl über den hoffentlich erfolgenden Kursanstieg der ach so rentablen Telekomunternehmung profitieren wird. Ob dies aber genug sein wird, um ihm sein verlorenes Gehalt zu kompensieren, bleibt sehr fraglich.
    Unternehmen in der Privatwirtschaft sind auf Gewinnerzielung gerichtet. Das gilt für nachhaltig orientierte und nicht nachhaltig orientierte Unternehmen gleichermaßen. Dennoch sollte die Gewinnmaximierung nachhaltig korrekt erzielt werden.
    Theoretisch kann das Management eines Unternehmens den Gewinn auf operativer Ebene auf zwei verschiedene Arten beeinflussen. Einerseits durch die Veränderung des Umsatzes des Unternehmens – also durch Veränderungen der abgesetzten Menge und/oder der Preisgestaltung –, und andererseits durch Änderung der Kostenfaktoren.
    Die Abbildung auf Seite 94 zeigt nachhaltige Kriterien für Unternehmen im operativen Geschäft. Auf der Ebene Umsatz zählen dazu die Vermeidung von ungesetzlichen und den Wettbewerb verzerrenden Methoden und generell ein fairer Umgang mit der Konkurrenz. Der Fokus auf die Qualität der Produkte sichert die nachhaltige – diesmal im Sinne von langfristige – Beziehung zum Kunden. Auf der Kostenseite sind die Rechte der Stakeholder zu berücksichtigen. Mitarbeiter können im Fall von Rationalisierungen und Stellenabbau oder bei im Vergleich zur Branche unterdurchschnittlichen Lohnniveaus betroffen sein. Auch die Einkommensverteilung im Unternehmen selbst ist ein wichtiges Thema. Die Gesellschaft ist von Produktionsverschiebungen in Billiglohnländer oder im Fall von Steueroptimierungen betroffen.
    Steueroptimierungen, wie im Fall der Verlagerung von Unternehmenssitzen oder das Nutzen von Steueroasen, führen dazu, dass der öffentlichen Hand unfairerweise Mittel für die Erhaltung der Infrastruktur oder auch die Finanzierung sozialer Agenden fehlen. Und das oft obwohl sich eigentlich de facto keine Änderungen ergeben und die Unternehmensstandorte samt Mitarbeitern dieselben bleiben.
    Beispiel: Die Egalwo AG und der Standortwettbewerb
    Das Unternehmen Egalwo entstand vor drei Generationen und umfasste zunächst einige Fabriken entlang des Rheins. Heute umfasst der Konzern auch kleinere Fertigungsstätten in Osteuropa. Nachdem vor einigen Jahren der Juniorchef die Führung des Unternehmens übernommen hat, wurde eine Neuorientierung eingeleitet. Ertragsoptimierung ist nunmehr angesagt. Wegen der tieferen Unternehmenssteuern wurde der Unternehmenssitz ins Baltikum verlegt. Dort zahlt Egalwo weniger Gewinnsteuern, der Großteil der sozialen Kosten für die Mitarbeiter fällt aber nach wie vor am Rhein an. Das heißt, dass Steuerabgaben und Transferleistungen in unterschiedlichen Ländern anfallen. Das Land am Rhein wird so zum Verlierer, der baltische Staat zum Gewinner.
    Schließlich sind auf der Kostenseite durch Energieeinsparungen und Umweltprojekte Fortschritte erzielbar. Die ökologische Ausrichtung ist hier am schnellsten im positiven Sinne ergebniswirksam – das heißt, sie erhöht den Unternehmensgewinn.

    Abbildung: Nachhaltige Unternehmen und „saubere Gewinne“
    Wie sehen nun nachhaltige, ökologische oder „grüne“ Produkte im Detail aus? Hierzu gibt es mehrere Ansätze. Erstens kann das Unternehmen mit seiner Produktpalette Branchenleader im Hinblick auf die nachhaltige Produktgestaltung (Lebensdauer und Nutzungseffizienz, Recyclingfähigkeit usw.) sein. Zweitens sind solche Produkte und Dienstleistungen aus nachhaltiger Sicht besonders interessant, die einen wesentlichen Beitrag zur ökologisch und sozial nachhaltigen Lösung zentraler Menschheitsprobleme leisten (Transport, Gesundheit usw.). Drittens kann der gesuchte Produzent Branchenleader im Hinblick auf die soziale Gestaltung des Produktions- und Arbeitsprozesses (z.B. Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, Sicherheit am Arbeitsplatz, besondere Sozialleistungen usw.) sein. Und schlussendlich sind Branchenleader im Hinblick auf die technische Gestaltung des Produktions- und Arbeitsprozesses (z.B. Minimierung des Energie- und Rohstoffverbrauchs, Umweltverträglichkeit usw.) besonders interessante Themen.
    Erfreulicherweise zeigt sich, dass

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