Nachhaltig investieren und gewinnen
Unternehmen am Thema Nachhaltigkeit zunehmend interessiert sind. Studien – wie etwa eine Befragung aller börsennotierten Gesellschaften in Deutschland bereits aus dem Jahr 2003 – belegen, dass
Unternehmen an generell positive Effekte durch Verfolgung nachhaltiger Prinzipien glauben,
ein Zusammenwirken zwischen der Qualität des Gesamtmanagements und der Sozial- und Umweltperformance angenommen wird,
die Aufnahme in einen Nachhaltigkeitsfonds oder -index als wichtiges Ziel des Unternehmens gesehen wird,
Unternehmen immer häufiger Anfragen bzw. Fragebögen zu sozialen und ökologischen Aspekten erhalten,
Unternehmen dem Thema „nachhaltige Entwicklung“ für die zukünftige Unternehmensentwicklung in der Regel eine hohe Bedeutung beimessen,
viele Unternehmen bezüglich „Nachhaltigkeit“ bereits Maßnahmen gesetzt haben oder diese zumindest vorbereiten.
Beispiel: Die Nachhaltigkeitsstrategie von BASF
BASF belegte im Jahr 2009 den ersten Platz beim Good Company Ranking – und das unter den 90 größten Unternehmen Europas. Nach den Aussagen der Jury zeichnet sich das Unternehmen durch „klare Ziele und die strategische Erfassung aller CSR-Bereiche aus. Das Unternehmen überzeugt durch eine ganzheitliche Bewertung der eigenen Produkte mittels Ökoeffizienz-Analyse, welche sich mittlerweile als strategisches Managementins-trument etabliert hat. Darüber hinaus verfolgt BASF eine klare HR-Strategie und engagiert sich stark für Gesundheit am Arbeitsplatz. Durch die dialogorientierte Unternehmenskultur kann das Unternehmen Mitarbeiter als wertvolle Ressourcen langfristig an sich binden und folglich nachhaltige Wettbewerbsvorteile sichern.“
Ein reibungsloser und verantwortungsvoller Ablauf im Unternehmen – Corporate Governance
In der Nachhaltigkeitsdiskussion darf ein weiterer englischer Begriff nicht fehlen. Es handelt sich dabei um die Corporate Governance. Die Übersetzung des Begriffes ins Deutsche ist nicht ganz einfach. Generell geht es beim Thema Corporate Governance um die „Unternehmensverfassung“. Richtlinien für die Corporate Governance eines Unternehmens versuchen, die Interessen von drei Gruppen besser aufeinander abzustimmen – und zwar jene des Managements, des Aufsichtsorgans und der Kapitalgeber.
Info-Box
Corporate Governance
Die Corporate Governance eines Unternehmens umfasst Methoden und Instrumente zur Leitung und Überwachung. Sie schließt die Gesamtheit aller internationalen und nationalen Werte und Grundsätze für eine gute und verantwortungsvolle Unternehmensführung mit ein. Daher ist eine Nähe zum Thema Nachhaltigkeit durchaus gegeben.
Corporate Governance wird heute anders verstanden als noch vor fünf bis zehn Jahren. Denn die Dimension der Shareholder als Teil des Systems wird immer häufiger durch den weiteren Begriff der Stakeholder ersetzt und neu interpretiert. Das alles vor dem Hintergrund, dass mit einer guten Corporate Governance schließlich eine verantwortliche, auf die Schaffung von Werten ausgerichtete Leitung und Kontrolle von Unternehmen sichergestellt werden soll.
Beispiel: Vorstandsgehälter und das „Abschieben in den Aufsichtsrat“
Zu den großen Themen der Corporate-Governance-Diskussion gehört unter anderem die Veröffentlichung der Vorstandsgehälter oder im deutschsprachigen Raum auch die Besetzung des Aufsichtsrats. In beiden Zusammenhängen gab es in den letzten Jahren einige Kritik seitens der Aktionäre. Shareholder haben ein Recht darauf, zu wissen, wie das oberste Management entlohnt wird. Dabei geht es nicht um eine Neidgesellschaft, sondern um Transparenz. Im Bereich des Aufsichtsrates sollte man sich daran erinnern, warum er eigentlich existiert. Es geht um eine objektive Prüfung des Managements des Unternehmens. Speziell in Deutschland entbrannte in diesem Zusammenhang eine Diskussion um die oft beobachtete Praxis, scheidende Vorstände in den Aufsichtsrat zu überstellen. Genau diese Maßnahme kann aber eine wirksame Überwachung in Frage stellen. Der Aufsichtsrat würde in diesem Fall nämlich auch die Folgen der von ihm seinerzeit getroffenen Entscheidungen überwachen.
Abbildung: Corporate Governance und CSR
Sowohl Corporate Governance als auch die unternehmerische Verantwortung (CSR) wollen verbesserte Transparenz bewirken. Im Fall der Corporate Governance dreht es sich um finanzielle Transparenz, im Fall von CSR um geschäftspolitische Transparenz. Das Ziel von CSR ist im Gegensatz zur Corporate Governance nicht die
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