Nachhaltig investieren und gewinnen
Anlageprodukten sind an einem gemeinsamen Label auch nicht wirklich interessiert, da sie sich im Laufe der Zeit bereits eine eigene Marke aufbauen konnten.
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Argumente für und gegen Zertifikate bei Nachhaltigkeitsfonds
Obwohl die Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten einen Vergleich erschweren, ist es trotzdem vor allem für den Privatkunden angenehm, ein geprüftes Produkt vorzufinden. So gesehen schafft ein Label Vertrauen. Auf der anderen Seite hat die Zahl an Öko- und Nachhaltigkeitslabeln in anderen Produktgruppen (wie zum Beispiel Nahrungsmittel und Kleidung) zuletzt überhand genommen. Die Akzeptanz der Zertifikate beim Kunden ist deshalb zurückgegangen. In Ermangelung eines Labels außerhalb Österreichs kann sich der Kunde für eine objektive Beurteilung in Publikationen oder Webseiten für nachhaltige Konsumenten und Investoren schlau machen – oder noch besser, sich die Zeit nehmen und selbst vergleichen.
Derzeit gibt es weltweit lediglich einige wenige Zertifikate für Nachhaltigkeitsfonds, die aber auf drei spezifische Länder respektive Regionen beschränkt sind. Es sind dies Australien/Neuseeland, Frankreich und Österreich. Das australisch/neuseeländische Label nimmt eine eher oberflächliche Überprüfung vor und kann relativ einfach erworben werden. Das Novethic Label in Frankreich ist erst 2009 ins Leben gerufen worden, es kann dem weiteren SRI-Bereich („Broad SRI“) zugeordnet werden.
Beim österreichischen Label ist die Situation etwas anders. Das Label hat einen ökologischen Ursprung und wird auch als „Umweltzeichen für Grüne Fonds“ bezeichnet. Es wurde vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) im Auftrag des Österreichischen Lebensministeriums gemeinsam mit Experten im Bereich des nachhaltigen Investments erarbeitet. Das Umweltzeichen basiert nach der per Anfang 2008 erfolgten Überarbeitung auf obligatorischen Ausschlusskriterien. Geprüft werden die Qualität des verwendeten Researchs, des Prozesses und der Transparenz. Kriterien und Best-in-Class-Systeme werden ebenfalls in den Prüfungsprozess mit einbezogen.
Abgesehen von den diskutierten Labels ist Transparenz für nachhaltige Anlageprodukte eine wesentliche Voraussetzung. Zur Sicherstellung guter Transparenzstandards für Nachhaltigkeitsfonds hat die europäische Vereinigung für nachhaltige Investments – das Eurosif (European Social Investment Forum) – im Jahr 2004 Transparenzleitlinien erarbeitet.
Prinzipiell fokussieren die Eurosif Transparenz-Leitlinien Nachhaltigkeits-Publikumsfonds, um die Transparenz gegenüber Privatanlegern zu verbessern. Die Leitlinien bieten aber auch die Möglichkeit für Fonds, ihren Ansatz in Bezug auf Nachhaltigkeit klar darzulegen. Das eigene Vorgehen kann so besser transparent gemacht werden.
Die Leitlinien umfassen mehrere Kategorien:
Grundlegende Informationen über den Fonds, wie den Namen des Fondsmanagers und das Volumen des Fonds
Spezifische Investmentkriterien des Nachhaltigkeitsfonds, wie die Definition von Nachhaltigkeit und die Zielsetzungen des Fonds
Details über das zugrunde liegende Researchverfahren
Informationen zur Auswertung und Umsetzung der extrafinanziellen Daten im Fondsmanagement
Angaben zu einem eventuell vorhandenen Engagement-Ansatz des Fonds und zur daraus resultierenden Kommunikation mit Unternehmen
Details zum Wahl- bzw. Abstimmungsverhalten für solche Fonds, die ihre Stimmrechte nutzen
Angaben über die regelmäßige Publikation von Aktivitäten des Fonds wie etwa Fondsstruktur und Engagementaktivitäten
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Der Vorteil der Unterzeichnung der Eurosif Transparenz- Leitlinien für Fonds
Durch die Unterzeichnung der Transparenzleitlinien und die Veröffentlichung der in den Leitlinien festgelegten Information auf der Homepage des Asset Managers kann man dem Fondsinvestor wertvolle Informationen aus erster Hand liefern. Der individuelle Nachhaltigkeitsansatz der Fonds kann optimal weitergegeben werden. Investmentportale liefern zwar ebenfalls gute Informationen, bei ihnen können sich aber hin und wieder Fehler „einschleichen“. Durch die Transprenz-Leitlinien können mehr und eindeutig richtige Informationen kommuniziert werden.
Nachhaltigkeitsinitiativen der internationalen Staatengemeinschaft – Global Compact, Millennium Development Goals und UNEP FI
Die Nachhaltigkeitsdiskussion ist auch für die UNO ein wichtiges Thema. Daher hat die Staatengemeinschaft einige Initiativen zur nachhaltigen Entwicklung und auch zur
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