Nachhaltig investieren und gewinnen
knapp 90.000 Mitarbeiter. Das Rating von Danone ist eines der besten des Sektors. Das Sozialrating fiel mit B- allerdings besser als das Umweltrating mit C+ aus.
Beispiel Nachhaltigkeitsanalyse II: Unternehmensrating – Ormat Technologies
Das Unternehmen ist ein Spezialist für geothermische Anlagen und für Energierückgewinnung in Industrieanlagen. Das Gesamtrating des Unternehmens ist mit B sehr positiv, stammt aber vor allem aus dem Bereich Umweltrating mit einer Beurteilung von B+, und dort wiederum aus dem Bereich Produkte und Dienstleistungen mit einem Rating von ebenfalls B+. Das Sozialrating liegt bei C-, was bedeutet, dass Ormat im Bereich sonstiger Stakeholder kaum nennenswerte Anstrengungen unternimmt.
Beispiel Nachhaltigkeitsanalyse III: Länderrating – Italien
Italien weist ein Durchschnittsrating von B auf, wobei die Sozialkomponente mit A-, die Umweltkomponente aber lediglich mit B- bewertet wurde. Auffallend sind Defizite in der Struktur der öffentlichen Ausgaben, das Problem der Korruption und schlechte Noten im Bereich der Umweltsysteme.
Auf der Suche nach den Topperformern – der nachhaltige Anlageprozess
Wie sieht nun aber ein typischer Anlageprozess eines Nachhaltigkeitsfonds aus? Ergebnisse aus der Nachhaltigkeitsanalyse, Kriterien und Best-in-Class-System müssen mit einer möglichst ertragreichen Einzeltitelauswahl abgestimmt werden.
Wir gehen von einem Fondsprodukt aus, das sowohl Ausschlusskriterien als auch den Best-in-Class-Ansatz anwendet. Der Prozess ist dann meist auf mehrere Ebenen aufgeteilt. Zunächst wird das Basis- oder Gesamtuniversum – also etwa die größten 500 europäischen Aktien – durch einen Nachhaltigkeitsfilter geschickt. In diesem Filter werden einerseits jene Unternehmen ausgeschieden, welche die Ausschlusskriterien verletzen, andererseits werden von den verbliebenen Unternehmen noch all jene eliminiert, die sich nicht unter den nachhaltig Besten der Branche – meist gemäß dem Best-in-Class-Ansatz – befinden. Das erforderliche Research für Ausschlusskriterien und Best-in-Class-System kann von externen oder internen Quellen stammen. Ideal ist die Kombination mehrerer externer Researchquellen mit internen Ressourcen. Externe Quellen haben den Vorteil weitreichender Objektivität.
Beispiel: Analyse und Objektivität
Nachhaltigkeitsanalysen sind Analysen von oft qualitativen Daten. Das bedeutet, dass die Beurteilung noch strengeren Objektivitätskriterien unterworfen werden muss als herkömmliche Finanzdaten. Die Analyse inländischer Unternehmen oder von Unternehmen, an denen man beteiligt ist beziehungsweise zu denen man eine klare Meinung hat, kann daher zu Problemen führen. Daher ist zumindest eine externe Quelle im Analyseprozess eine wichtige Voraussetzung.
Es bleibt somit ein „nachhaltiges Universum“ oder Anlageuniversum nachhaltiger Aktien übrig, aus dem der Fondsmanager auswählen kann. Die Auswahl kann nun wie auch für konventionelle Fonds entweder gemäß Top-down-Ansatz oder gemäß Bottom-up-Ansatz erfolgen. In beiden Fällen versucht der Fondsmanager, die für die Kursperformance am vielversprechendsten Aktien auszuwählen. Somit ist also der Anlageprozess meist zweigeteilt – in die nachhaltige Analyse und den finanziell orientierten Teil der Portfoliooptimierung. Allerdings wird auch in der Einzeltitelauswahl vielfach noch speziell auf attraktive nachhaltige Aspekte Rücksicht genommen – insbesondere im Fall eines Bottom-up-Ansatzes. Für Top-down- und Bottom-up-Ansatz ist wiederum geeignetes Research notwendig, das von externer oder interner Seite bereitgestellt werden kann.
Abbildung: Typischer nachhaltiger Anlageprozess
Info-Box
Top-down und Bottom-up
Ein Unterscheidungskriterium im Fondsmanagementprozess ist die Frage, wo die Präferenzen gelegt werden sollen. Hierzu gibt es die Alternativen der Betonung des wirtschaftlichen und Branchenumfelds vor der Einzeltitelauswahl oder des klaren Fokus auf das Unternehmen selbst. Beim Top-down-Ansatz beginnt man mit einer Globalanalyse – einer Untersuchung der grundsätzlichen konjunkturellen Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Unternehmen sich entwickelt. Man fährt dann mit der Branchenanalyse fort (also mit der Aufarbeitung von Branchentrends samt Chancen- und Risikoanalyse), ehe man zur eigentlichen Unternehmensanalyse kommt. Der Bottom-up-Ansatz setzt sofort beim Unternehmen an und berücksichtigt erst dann Branche und gesamtwirtschaftliches Umfeld.
Der
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