Nachhaltig investieren und gewinnen
Vermögensverwalter und Finanzdienstleister aus allen Kontinenten mit einem Gesamtkapital von mehr als 30 Billionen US-Dollar zu den sechs Prinzipien verpflichtet.
Es handelt sich dabei um ein Commitment zum Thema nachhaltig Investieren durch die Unterzeichner, die jährlich ihre Fortschritte im Bereich nachhaltiges Investment darlegen müssen und auf dieser Basis bewertet werden. Die PRI spiegeln die zunehmende Bedeutung von Umwelt-, Sozial- und Corporate-Governance-Themen bei Investmententscheidungen wider. Derzeit gibt es drei Unterzeichner in Österreich, 22 in Deutschland und immerhin 49 in der Schweiz.
Die sechs Prinzipien der PRI sind:
Wir werden ESG-Themen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einbeziehen.
Wir werden aktive Aktionäre sein und ESG-Themen in unsere Aktionärspolitik und -praxis einbeziehen.
Wir werden eine angemessene Offenlegung in Bezug auf ESG-Themen bei den Unternehmen und Körperschaften fordern, in die wir investieren.
Wir werden die Akzeptanz und die Umsetzung dieser Grundsätze in der Investmentbranche vorantreiben.
Wir werden zusammenarbeiten, um unsere Wirksamkeit bei der Umsetzung dieser Grundsätze zu steigern.
Wir werden über unsere Aktivitäten und unsere Fortschritte bei der Anwendung der Grundsätze Bericht erstatten.
Ein Hauch von verantwortungsvoller Exotik? – Alternative Assetklassen und Nachhaltigkeit
Als alternative Assetklassen bezeichnet man meist Immobilien, Private Equity und Hedgefonds. Diese Anlageformen eignen sich für Portfolios als Erweiterung der traditionellen Bestandteile, nämlich Aktien und Anleihen.
Im Bereich der Immobilien wird oft davon ausgegangen, dass es kaum Ansatzpunkte für Kritik gibt – und zwar aus nachhaltiger Sicht. Diese Betrachtung ist allerdings sehr oberflächlich. Denn es ist vor allem die Energiebilanz der Gebäude, die von Interesse ist. Wärmedämmung, energiesparende Beleuchtung und ökologische Baustoffe bei Neubauten sind nur drei interessante Themen. Aus sozialer Sicht ist der Umgang mit Stakeholdern, wie benachbarten Grundbesitzern oder der zuständigen Gemeinde im Fall von Neubauten, von Interesse. Und schließlich mag es manchmal auch ethische Bedenken geben, und das nicht nur im Fall von Immobilien im Rotlichtmilieu.
Bei Büroimmobilien ist der Mieter das entscheidende Kriterium, dieser kann ja entweder eine Friedensbewegung oder ein internationaler Rüstungskonzern sein. Das Angebot an nachhaltigen Immobilienanlagen ist bis jetzt auf Einzeltitel beschränkt. Einige Immobilien-Unternehmen haben nämlich erkannt, dass sich mit nachhaltigen Strategien auch Geld machen lässt, etwa bei geringerem Strom- oder Wasserverbrauch.
Bekannte Labels im Bereich nachhaltige Immobilien sind das DGNB (Das Gütesiegel Nachhaltiges Bauen, Deutschland, seit 2008), LEED (Leadership in Energy and Environmental Design, USA, seit 1998) und BREEAM (BRE Environmental Assessment Method, UK, 1990).
Beispiel: Alte und neue nachhaltige Immobilien
Nachhaltigkeit kann sowohl bei unter ökologischen Aspekten renovierten als auch bei nach den neuesten ökologischen Kriterien errichteten Neubauten ein Thema sein. Altbauten können unter Verwendung entsprechender Baumaterialien und Energiespartechnologien in ihrer Energieeffizienz auf den letzten Stand gebracht werden. Ein Beispiel hierfür sind Unternehmen, die stark im Bereich der Revitalisierung von Altbauten tätig sind. Im Gegensatz dazu kann bei Neubauten bereits in der Planungsphase eine Optimierung aus ökologischer Sicht umgesetzt werden.
Private-Equity-Anlagen und ihre Verwandten, die Venture-Capital-Fonds, haben mitunter ein schlechtes Image was Nachhaltigkeit betrifft. Aber unter den „Heuschrecken“ gibt es auch nachhaltige Alternativen.
Info-Box
Venture Capital und Private Equity
Unter Venture Capital versteht man die Finanzierung der Frühphase einer Unternehmensentwicklung. Nach der Unternehmensgründung kann ein Unternehmer mit einer Produktidee dastehen, ohne über das notwendige Kapital zu verfügen, um die Produktchance tatsächlich zu verwirklichen. In diesem Fall stehen Venture-Capital-Unternehmen mit Rat und Tat – und meist noch wichtiger Kapital – zur Seite und begleiten das Unternehmen in seiner Entwicklung. Private Equity weist ähnliche Strukturen auf, beginnt aber erst auf einer späteren Stufe der Unternehmensentwicklung. Die Unternehmen, die von Private-Equity-Investoren finanziert werden, sind bereits älter und größer. Manchmal kaufen
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