Nachhaltig investieren und gewinnen
nachhaltigen Geldanlage lanciert.
Die UN-Initiative „Global Compact“ wurde 1999 vom damaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan ins Leben gerufen. Global Compact besteht aus neun der nachhaltigen Idee folgenden Leitprinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen und Umweltschutz. Global Compact beruht auf Freiwilligkeit. Unternehmen können beitreten und dann ihr betriebliches Handeln an den Grundsätzen ausrichten. Bis dato wurde Global Compact von mehr als 8.000 Teilnehmern, davon mehr als 6.000 Unternehmen in 135 Ländern, unterzeichnet.
Die Leitsätze gemäß Global Compact sind:
... den Schutz der internationalen Menschenrechte in ihrem eigenen Einflussbereich zu unterstützen und zu respektieren
... sicherzustellen, dass das eigene Unternehmen sich nicht an Menschenrechtsverletzungen beteiligt
... die Wahrung der Vereinigungsfreiheit und die wirksame Anerkennung des Rechts zu Kollektivverhandlungen
... die Abschaffung jeder Art von Zwangsarbeit
... die Abschaffung der Kinderarbeit
... die Beseitigung der Diskriminierung bei Anstellung und Beschäftigung
... im Umgang mit Umweltproblemen einen vorsorgenden Ansatz zu unterstützen
... Schritte zur Förderung einer größeren Verantwortung gegenüber der Umwelt zu ergreifen
... auf die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien hinzuwirken
Beispiel: Global Compact und Nachhaltigkeit
Die Bedeutung von Global Compact soll an dieser Stelle relativiert werden. Die Unterzeichnung von Global Compact ist wie erwähnt freiwillig. Eine Sanktionsmöglichkeit für Unternehmen, die gegen diese Leitsätze verstoßen, ist nicht vorgesehen. Die Prinzipien sind als Minimalstandards zu sehen, die auf Dokumenten beruhen, die von einem Großteil der Völkergemeinschaft akzeptiert werden und die daher ohnehin in die nationale Rechtsprechung eingeflossen sind. Die Unterzeichnung der Global-Compact-Prinzipien macht Unternehmen somit nicht sofort zu nachhaltigen Aushängeschildern.
Die UNO hat im Jahr 2000 die sogenannten Millennium Development Goals – also die Entwicklungsziele für das neue Jahrtausend – formuliert. Das übergeordnete Ziel dabei ist es, die weltweite Armut bis 2015 zu halbieren. Die Ziele im Einzelnen sind:
den Anteil der Weltbevölkerung, der unter extremer Armut und Hunger leidet, zu halbieren
allen Kindern eine Grundschulausbildung zu ermöglichen
die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und die Rechte von Frauen zu stärken
die Kindersterblichkeit zu verringern
die Gesundheit der Mütter zu verbessern
HIV/AIDS, Malaria und andere übertragbare Krankheiten zu bekämpfen
den Schutz der Umwelt zu verbessern
eine weltweite Entwicklungspartnerschaft aufzubauen
UNEP FI steht für United Nations Environment Programme Finance Initiative. Dabei handelt es sich um eine Partnerschaft des UN-Umweltprogramms mit dem Finanzsektor. Bisher haben mehr als 190 Finanzinstitutionen die UNEP-FI-Richtlinien unterschrieben. Ziel der Initiative ist eine Unterstützung der Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und finanzielle Performance. Die Initiative hat in den letzten Jahren eine Reihe von interessanten Studien zum Thema nachhaltiges Investment unterstützt und das Thema bei vielen Finanzinstitutionen erst „salonfähig“ gemacht.
Global Compact und UNEP FI sind beachtenswerte Initiativen, aber sie haben Grenzen. Nicht jedes Unternehmen, das Global Compact unterzeichnet, ist deshalb als nachhaltig zu betrachten. Es handelt sich um eine freiwillige Unterzeichnung ohne Verpflichtungen. Ähnlich verhält es sich mit UNEP FI. Banken, die bei der Initiative mitmachen, mögen einen kleinen Teil ihrer Researchressourcen widmen. Kritisch betrachtet kann, muss aber keine echte Überzeugung für das Thema „nachhaltige Geldanlage“ dahinterstecken.
Alles in allem sind die UN-Initiativen somit keinesfalls als Alternative zu einem detaillierten Nachhaltigkeitsresearch zu sehen. Sie zeigen aber das deutlich erhöhte Interesse der internationalen Staatengemeinschaft an den Themen nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Geldanlagen.
UNPRI – Principles of Responsible Investing
Die „Principles for Responsible Investment“, also die „Prinzipien für Verantwortliches Investieren“, sind eine Investoreninitiative in Partnerschaft mit der Finanzinitiative des UN-Umweltprogramms UNEP und dem UN Global Compact. Die Initiative entstand 2005/2006 in Kooperation mit 22 institutionellen Investoren. Bis Herbst 2011 haben sich mehr als 900 Großinvestoren,
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