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Nachhilfe in Erster Liebe

Nachhilfe in Erster Liebe

Titel: Nachhilfe in Erster Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Massoth
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abwarten, um die Überraschung zu erleben. Bleibt das klitzekleine Problem, dass es überhaupt keine Überraschung gibt. Zumindest keine Computer-Fußballspiel-Überraschung. Was aber nur Jan und ich wissen. Schon wieder ein Geheimnis. Erst die Nachhilfe, dann Kassiopeia, jetzt das Computerspiel.
    Zum Glück habe ich Patricia und Siri gegenüber schon angedeutet, dass es wegen des Programmabsturzes ziemlich unwahrscheinlich ist, dass es überhaupt noch etwas mit der Geburtstagsüberraschung wird. Denn wenn es noch mehr
Geheimnisse und Komplikationen werden, komme ich ganz durcheinander. Wer weiß was? Was weiß niemand außer mir? Was weiß ich nur mit Jan? Was weiß ich mit Patricia und Siri vor Marie? Und was wissen eigentlich alle?
    Was sie auf keinen Fall wissen dürfen: dass ich heute Nachmittag zu Jan gehe. Und mich wahnsinnig darauf freue.

12. Kapitel
    J an wohnt mit seinem achtjährigen Bruder Lars und seiner Mutter in einer Straße mit vielen ganz gleich aussehenden Wohnblöcken. Endlich stehe ich vor der Nummer 48 und lese die Klingelschilder: Jäckel/Huber, Scharbinski, Teltz/Hanlovic, Fantur. Das ist er, Jan Fantur. Wie gut das schon klingt. Vor allem im Gegensatz zu Katja Gärtner. Ich muss ja langweilig sein mit so einem langweiligen durchschnittlichen Namen.
    Ich atme jetzt tief durch, damit sich meine Aufregung ein bisschen legt, reibe meine verschwitzten Hände an den Jeans ab, dann klingle ich endlich. Die Tür springt auf und ich gehe die Treppen hoch. Im zweiten Stock steht eine Wohnungstür offen, aber niemand ist zu sehen.
    »Komm rein. Bin in der Küche.« Tolle Begrüßung.
    Neugierig betrete ich die Wohnung. Groß sieht sie nicht aus, dafür aber ziemlich voll. Zumindest der Flur. Schuhe, Jacken und Bücherregale. Dem Geruch nach muss links die Küche sein. Ich gehe rein und blinzle ungläubig. Jan steht am Herd und kocht.
    »Du kochst?«, frage ich völlig überflüssig.

    Jan spart sich zum Glück einen blöden Spruch. »Wenn meine Mutter arbeiten ist, kümmere ich mich drum.«
    So lässig wie er tatsächlich mit Kochlöffel und Töpfen umgeht, macht er das wirklich öfter. Kenne ich sonst nur von meiner Mutter. Ich stehe vor Verblüffung total angewurzelt da.
    »Häng deine Jacke einfach über den Stuhl oder draußen in den Flur. Magst du noch mitessen? Ich hab aber nur Risotto mit Pilzen, weil mein Bruder das so gern isst.«
    Ich bin noch immer verwirrt. »Nur« Risotto mit Pilzen. Ich habe nicht mal den Hauch einer Ahnung, wie man das überhaupt macht, geschweige denn, dass ich es selbst könnte. Und mitessen? Eigentlich habe ich schon gegessen, aber etwas von Jan Gekochtes zu essen, hat natürlich seinen Reiz. Aber was ist dann mit der Nachhilfe? Heißt das, dass ich länger bei Jan bleiben könnte?
     
    Zum Glück habe ich Zeit zu überlegen, weil Jan durch die Wohnung nach seinem Bruder ruft und noch nebenbei den Tisch deckt. Obwohl ich gar nichts gesagt habe, deckt er einfach für mich mit. »Wasser oder Apfelsaft?«, fragt er und stellt noch Gläser auf den Tisch. »Wasser«, stottere ich, ziehe endlich meine Jacke aus und setze mich. Jan schenkt ein und verteilt dann das Essen. Lars sagt »hi«, als er hereinkommt und sich dazusetzt. »Wer bist du?« will er neugierig wissen. Ich sage meinen Namen und dass ich in die Parallelklasse von Jan gehe.
    »Und was willst du von ihm?«, setzt Lars nach. Darauf weiß ich wirklich nicht, was ich sagen soll. »Ich finde deinen
Bruder total süß und wäre so gern mit ihm zusammen«, wäre zwar die Wahrheit, die kann ich aber gerade deshalb unmöglich sagen. Jan nimmt mir die Antwort ab.
    »Katja hilft mir bei den Schulaufgaben.«
    Lars nickt: »So wie du oder Mama mir.«
    Seinem kleinen Bruder gegenüber ist es ihm also nicht peinlich zu sagen, dass er sich mit mir zur Nachhilfe trifft. Klar, der ist ja auch zu klein, um zu begreifen, dass ich nichtssagend und langweilig bin und man als cooler, lässiger Typ lieber nicht mit mir in Verbindung gebracht wird. Weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll, konzentriere ich mich auf mein Essen. Mit vollem Mund kann man wenigstens nicht reden. Das minimiert ganz unauffällig meine Hauptgefahr, mal wieder was Peinliches von mir zu geben. Dafür kann man beim Kauen gut gucken. Und so schaue ich zwischendurch immer mal unauffällig Jan an und kann noch gar nicht fassen, dass dieser sowieso schon tolle Typ auch noch toll kochen kann. Ich muss dringend meine Meinung über Pilze ändern. Bisher habe

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