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Nachhilfe in Erster Liebe

Nachhilfe in Erster Liebe

Titel: Nachhilfe in Erster Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Massoth
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Geschlechtsumwandlung. Zum Kumpel.
     
    Vorher essen wir immerhin noch unseren selbst gemachten Broccoli-Kartoffel-Käse-Auflauf. Der schmeckt so genial, dass sogar meine gute Laune wiederkommt. Hat ja auch wirklich
Spaß gemacht, das Kochen und Schnippeln und Schälen mit Jan. Dann machen wir noch Mathe, was Jan so langsam auch Spaß macht, weil er’s immer besser begreift.
    Spaß, Spaß, Spaß – genau das, was Jan an seinen Kumpeln so mag. Zu denen ab heute auch ich gehöre.
    Ob ich mich darüber freuen oder doch lieber weinen soll, weiß ich noch nicht so genau. Aber eins weiß ich bestimmt: unter Kumpeln kribbelt’s nicht. Dass Jan sich irgendwann irgendwie vielleicht doch ein klitzekleines bisschen in mich verliebt, kann ich mir endgültig abschminken. Und habe die Wahl zwischen einer Kumpelfreundschaft und einem Nichts.
    Und bin schon so undankbar, dass mir jetzt selbst eine Freundschaft wie ein Nichts vorkommt. Dabei wäre mir noch vor Wochen eine Freundschaft mit Jan wie eine Liebe vorgekommen.
     
    Als ich mich cool wie ein guter Kumpel von Jan verabschiedet habe und endlich am Abend im Bett liege, wo ich immer noch am besten nachdenken kann, beschließe ich doch, mich zu freuen. Denn Jan mag mich immerhin lieber als Patricia mit den langen blonden Rapunzelhaaren und viel lieber als die Schneewittchenprinzessin Siri. Damit ist klar: Jan steht mehr auf Aschenputtel. Mit einem Unterschied: Aschenputtel hat am Ende ihren Prinzen bekommen. Aber aus dem Alter, um an ein Märchen um Prinz Jan zu glauben, bin ich mit dreizehn Jahren leider schon raus. Schade.

15. Kapitel
    N ach gar nicht märchenhaften Träumen quäle ich mich am nächsten Tag in die Schule. Mich quält vor allem, dass ich nicht einmal mit Patricia über meine neuen Kumpelqualitäten sprechen kann. Aber heute haben wir sowieso ein ganz anderes Thema in der Pause, bei dem nicht tragisch ist, dass das Mäuerchen von den Neunern belegt ist. Es geht nämlich nicht um Jungs, sondern um Maries Geburtstag in zwei Tagen. Genialerweise fällt ihr vierzehnter Geburtstag auf einen Samstag, und weil Maries Eltern im Gegensatz zu meinen früher wirklich einmal jung waren und sich auch noch gut daran erinnern können, darf Marie eine richtige Party machen, bis Mitternacht!
    Eigentlich lassen mich meine Eltern noch nicht so lange weg, aber Maries Mutter hat es geschafft, Patricias, Siris und meine Mutter davon zu überzeugen, dass wir bei Marie übernachten dürfen, weil sie es sich so sehr wünscht. Wie hätten sie einen Geburtstagswunsch abschlagen können?
    Das Beste ist, dass auch viele Jungs zur Party kommen werden, weil Marie ihre ganzen Fußballfreunde eingeladen
hat. Einige andere Mädchen aus unserer Klasse machen nämlich noch Partys ohne Jungs.
    Das Allerbeste ist aber, dass auch Jan kommen wird, weil er zu Maries Fußballkumpeln gehört. Außer mit uns drei Freundinnen hat Marie eigentlich gar nicht viel Kontakt zu Mädchen, aber alle haben sich die letzten Wochen total um Marie bemüht und sie zu sich eingeladen, nur um im Gegenzug jetzt auch zu ihrer Party kommen zu dürfen. Dabei geht’s ihnen gar nicht um Marie, sondern nur um Jan und die anderen Jungs. Siri war deshalb so eifersüchtig, dass sie Marie ausreden wollte, die anderen Mädels einzuladen. Klar will sie Jan für sich haben. Doch Marie hat nur gegrinst.
    »Von mir aus können alle Zicken aus der Schule bei mir einlaufen, Jan kriegen sie ja doch nicht.«
    »Statistisch gesehen wird die Gefahr mit jedem eingeladenen Mädchen größer«, rechnet Siri ihr vor.
    »Alles ist relativ, besonders ’ne Statistik«, meint Marie und erklärt Siri auch gleich, wieso: »Selbst wenn du das einzige Mädchen wärst, hättest du keine Chance bei Jan.«
    Siri nimmt Maries Abfuhr mit einem Seufzer hin.
    »Woher willst du da so sicher sein?«
    »Ich hab ihn gefragt.«
    Jetzt sieht Siri wirklich so blass aus wie Schneewittchen im Sarg. Patricia und ich sind im Gegensatz zu ihr ganz gespannt auf Maries weiteren Bericht.
    »Er kann sich seit Wochen zusammenreimen, dass du nicht wegen mir am Fußballplatz frierst. Da wollte ich einfach wissen, ob sich deine Frostkur lohnt und er sich vorstellen
kann, dass da mehr draus wird mit ihm und dir.« Marie macht eine kleine Pause.
    »Kann er nicht. Sorry.«
    Siri sieht jetzt echt so mitgenommen aus, dass sie sogar mir leidtut. Patricia legt tröstend den Arm um sie.
    »Das ist übel, klar, aber eigentlich hast du’s doch schon gewusst.«
    Siri nickt. »Aber die

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