Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachricht von dir

Nachricht von dir

Titel: Nachricht von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Musso
Vom Netzwerk:
Kontakt geblieben. Wir hatten beide eine schwierige Familienvergangenheit. Als Kinder Krimineller verstanden wir einander.«
    »So gut, dass jeder von euch beiden die Geschäfte seines Vaters fortgeführt hat …«
    »Jezebel hat nicht direkt Blut an den Händen. Sie war die Buchhalterin des Clans. Eine diskrete und intelligente Geschäftsfrau, die jahrelang die Millionen aus dem Drogenhandel gewaschen und in legale Geschäfte investiert hat.«
    »Du hast eine beeindruckende Art, die Dinge darzustellen …«
    »Nachdem sich im Laufe der Jahre der Kampf gegen schmutziges Geld verstärkt hatte, wurde es immer schwieriger, ihre Dollar in Banken oder Steuerparadiesen zu waschen. Jezebel war gezwungen, sich anderen Aktivitäten und Partnern zuzuwenden.«
    »Und da hat sie an dich gedacht …«
    »Ja, fünf Jahre lang habe ich für sie in Immobilien und Hotelanlagen investiert. Ich wusste, dass die amerikanische Steuerfahndung versuchte, sie zu Fall zu bringen, aber wir waren vorsichtig. Als Alice von dem Zeugenschutzprogramm erzählt hat, habe ich meinen Anwalt angewiesen, Kontakt mit dem Ermittlungsbüro der Steuerbehörde aufzunehmen.«
    »Und du hast ihnen einen Deal vorgeschlagen?«
    »Meine Straffreiheit und eine neue Identität für Alice und für mich gegen eine Aussage, die Jezebel Cortes belasten würde. Sie wollten sie unbedingt in den USA festnehmen, um ihr Vermögen beschlagnahmen zu können, das heißt, ihre Bankkonten, Hunderte von Wohnungen und Hotelkomplexen, Wechselstuben und Immobilienfirmen in ganz Kalifornien.«
    »Sind sie sofort darauf eingegangen?«
    »Nein. Aber der Kongress war im Begriff, einem Paket von einer Milliarde Dollar zur Unterstützung für Mexiko zuzustimmen. Das FBI brauchte eine symbolträchtige Festnahme, um diese Entscheidung vor der öffentlichen Meinung zu rechtfertigen. Die Sache ging bis zum Generalstaatsanwalt, der schließlich ein Abkommen mit der MI 6 arrangiert hat.«
    »Mit dem Military Intelligence, Section sechs, dem britischen Geheimdienst?«
    »Sie haben Alice außer Landes gebracht und eine Entführung vorgetäuscht. Es war abgemacht, dass ich später zu ihr kommen würde.«
    Madeline fühlte sich plötzlich vollkommen hilflos. Monatelang hatte sie sich abgemüht, um in einem Fall zu ermitteln, den der Geheimdienst zu vertuschen versuchte. Jetzt wurde ihr alles klar – die nicht funktionierenden Überwachungskameras, der Mangel an Indizien, die falschen und widersprüchlichen Zeugenaussagen. Und wenn sie zehn Jahre an der Sache gearbeitet hätte, sie wäre keinen Millimeter vorangekommen. Oder sie hätte wie Jim in ihrem Büro »Selbstmord« begangen.
    Ohnmächtige Wut überkam Madeline. Sie versuchte vergebens, ihren Zorn zu unterdrücken.
    »Warum hast du mir das angetan, Danny. Warum hast du vorgegeben, sie zu suchen, warum hast du mir ihr Herz geschickt?«
    »Kaum war Alice in Manhattan angekommen, reagierte sie nicht mehr auf die Medikamente. Ihre Herzinsuffizienz wurde schlimmer. Ich war sehr beunruhigt, denn sie war allein und immer öfter erschöpft, immer häufiger bekam sie Grippe und Bronchitis. Nur eine Transplantation konnte sie retten. Ich habe Druck beim FBI gemacht: Ich würde nicht aussagen, wenn meine Tochter sterben würde. Also ist es ihnen gelungen, sie auf die Liste der vorrangigen Organempfänger zu setzen, und schon bald wurde die Operation in einem New Yorker Krankenhaus durchgeführt. Es war keine leichte Zeit für sie …«
    »Aber warum hast du mir ihr Herz geschickt?«, beharrte Madeline.
    »Nicht ich habe das getan, sondern die, die uns beschützen. Denn du warst ein erheblicher Störfaktor, Madeline«, gestand er mit seiner vom Rauchen heiseren Stimme. »Du hast Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um Alice zu finden. Und du wärst schließlich auf die Verbindung zu mir gestoßen. Die Engländer gerieten in Panik und hatten die Idee mit dem Herzen, um den Fall endgültig abzuschließen.«
    »Welche Rolle hat Bishop gespielt?«
    »Das war reiner Zufall. Der Geheimdienst wusste genau, dass sich früher oder später ein Verrückter des Verbrechens bezichtigen würde. Es kam nur schneller als gedacht. Einige Monate nach Alices ›Verschwinden‹ habe ich dann, wie abgemacht, meinen eigenen Tod inszeniert.«
    »Du hast deinen Bruder getötet!«
    »Nein, Jonny hat sich selbst getötet, du kennst ihn, er war ein von Drogen und Alkohol zerstörter Zombie, ein Geisteskranker und ein Mörder. Ich musste mich entscheiden, und Alice hatte

Weitere Kostenlose Bücher