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paar Tropfen Grenadinesirup dazu. Dann nutzte sie einen Moment der Unaufmerksamkeit, um ein paar Tropfen Rohypnol, die oft von Vergewaltigern benutzte Date-Rape-Droge, in Georges Drink zu geben.
»Ex!«, rief sie und reichte ihm seinen Pink Pussy Cat .
George ließ sich nicht lange bitten und leerte sein Glas in einem Zug. Kaum hatte er es abgestellt, drückte er Madeline auf ein schwarz bezogenes Sofa. Seine Hände legten sich um ihren Kopf und zogen ihn hoch, um ihr einen Kuss zu geben, den er wohl für sinnlich hielt. Er presste seine Zunge in ihren Mund, schob ihren Rock bis zum Slip hinauf und knöpfte ihr Oberteil auf, um anschließend an ihren Brüsten zu saugen.
George lag jetzt mit seinem ganzen Gewicht auf ihr, sodass sie kaum Luft bekam. Sein Körper verströmte eine Hitze und einen Geruch, die ihr widerwärtig waren. Sein warmer, salziger Speichel ließ Übelkeit in ihr aufsteigen. Erregt dominierte er sie, biss sie in den Hals und hielt sich offenbar für einen Löwen, der im Begriff war, eine Gazelle zu verschlingen. Sie ließ es mit sich geschehen. Niemand hatte sie gezwungen, zu kommen oder zu bleiben. Sie hätte das Spiel mit einem Wort oder einem Schrei beenden können, aber sie tat es nicht.
Um sich abzulenken, konzentrierte sie sich auf ihre Umgebung, nahm das Geräusch seines Schuhs wahr, der auf den Boden fiel, und den Lichtschein, der die Decke erhellte.
Das Gesicht des Restaurantbesitzers glitt von ihren Brüsten zu ihrem Ohr, um daran zu knabbern.
»Magst du das?«, flüsterte er.
Sie begnügte sich mit einem Stöhnen und spürte seine Erektion an ihrer Hüfte. Mit einer autoritären Geste ergriff George ihre Hand und legte sie auf seinen Penis. Madeline schloss die Augen und spürte einen blutigen Geschmack im Mund.
Suchen. Wissen. Verstehen.
Ermitteln.
Das war ihre Droge, seit sie ihren Beruf begonnen hatte. Sie war Polizistin und würde immer Polizistin bleiben. Das war ihre wahre Natur. Das war in ihr verankert und hatte von ihr Besitz ergriffen wie eine Krankheit.
Georges Hände glitten zu ihrem Bauch und wagten sich dann zwischen ihre Schenkel.
Madeline wandte den Kopf zu dem Spiegel im Salon und sah im Dämmerlicht, dass ihre Augen glänzten. Diese Erregung, dieses Fieber, die Ambiguität der Gewalt, der Drang, die Grenzen zu überschreiten. Diese Feinnervigkeit, die sie seit zwei Jahren unterdrückt hatte, kam zurück wie ein Bumerang. Erinnerungen und altbekannte Gefühle stiegen wieder an die Oberfläche. Diese Sucht nach Gefahr, die Abhängigkeit, die dieser Beruf erzeugen konnte. Wenn sie es mit einem blutigen Verbrechen zu tun gehabt hatte, konnte nichts mit dem Adrenalin der Verbrecherjagd konkurrieren. Weder Urlaub noch Partys, noch nicht einmal Sex. Der Beruf war ihre einzige Leidenschaft, die Ermittlungen wie eine Droge. Wenn sie früher mit einem wichtigen Fall befasst gewesen war, »lebte« sie sozusagen auf dem Revier, sie schlief in ihrem Auto auf dem Parkplatz oder auch schon mal in einer der Arrestzellen. Heute Abend war die Sache anders. Zumindest dem Anschein nach. Es ging nicht um Mord, aber ihr Instinkt befahl ihr, nicht lockerzulassen. Francesca war eine Obsession für sie geworden: Was hatte diese Frau dazu getrieben, willentlich ihre Beziehung und ihre Familie zu zerstören? Für ein solches Verhalten gab es mit Sicherheit ernsthafte Gründe …
Georges Hand wanderte noch eine Weile über ihren Körper, schob sich unter den Stoff ihres Slips und blieb dann schlaff liegen. Als sie spürte, dass der Körper des Mannes auf ihr zusammensackte, befreite sich Madeline und glitt vom Sofa wie eine Taucherin, die es eilig hatte, an die Oberfläche zu gelangen. Benommen von dem Roofie , lag LaTulip auf der Couch. Madeline vergewisserte sich, dass er noch atmete, und hoffte, dass die Wechselwirkung zwischen dem Beruhigungsmittel und dem Ecstasy keine allzu schlimmen Folgen haben würde.
23:00 Uhr
Keine Zeit verlieren. Den Job erledigen. Sofort.
Madeline ging systematisch vor. In dieser Wohnung verbarg sich ein Geheimnis, dessen war sie sich sicher. Zunächst machte sie die ohrenbetäubende Musik aus, die sie grauenvoll fand, dann schaltete sie alle Lichter ein und begann mit der Durchsuchung.
Die Wohnung war geräumig, aber nur spärlich möbliert. Oder besser gesagt: Alles war an seinem Platz. George war ein ordentlicher Mensch und hatte mit Sicherheit eine Putzfrau. Der Ankleideraum war so groß, wie es sich jede Frau nur erträumen
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