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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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sie wohnten lange Zeit beisammen; und dann geschah es, dass Elrond Celebrían zum ersten Mal sah und sich in sie verliebte, wenn er auch nicht darüber sprach. Während Galadriel in Imladris war, wurde der oben erwähnte Rat abgehalten. Doch ein wenig später [für das Datum gibt es keinen Anhaltspunkt] gingen Galadriel und Celeborn zusammen mit Celebrían aus Imladris fort und zogen in die dünn besiedelten Landstriche zwischen den Mündungen des Gwathló und des Anduin. Dort wohnten sie in Belfalas, an dem Ort, der später Dol Amroth genannt wurde; dort besuchte sie ihr Sohn Amroth zuweilen, und ihre Gesellschaft wurde durch Elben aus Lórinand vermehrt. Im Dritten Zeitalters, als Amroth den Tod fand und Lórinand in Gefahr war, kehrte Galadriel im Jahr 1981 dorthin zurück. Hier endet der Text »Über Galadriel und Celeborn«.
     
    Es sei hier angemerkt, dass das Fehlen jeglichen Hinweises auf den Widerspruch im
Herrn der Ringe
Kommentatoren zu der naheliegenden Annahme geführt hat, Galadriel und Celeborn hätten die letzte Hälfte des Zweiten und das gesamte Dritte Zeitalter in Lothlórien verbracht. Doch es war mitnichten so, obgleich ihre Geschichte, wie sie in »Über Galadriel und Celeborn« umrissen ist, später großen Veränderung unterworfen wurde, wie im Folgenden gezeigt werden wird.
     
    Amroth und Nimrodel
     
    Ich habe an früherer Stelle gesagt (Seite 375): Wäre Amroth wirklich für den Sohn Galadriels und Celeborns gehalten worden, als der
Herr der Ringe
geschrieben wurde, hätte eine solch wichtige Verbindung kaum der Aufmerksamkeit entgehen können. Doch ob er nun ihr Sohn war oder nicht – diese Auffassung von seiner Abstammung wurde später verworfen. Ich lasse als Nächstes eine kurze Erzählung folgen (von 1969 oder später) mit dem Titel »Teil der Sage von Amroth und Nimrodel, in Kürze erzählt«.
     
    Amroth war König von Lórien, nachdem sein Vater Amdír in der Schlacht von Dagorland [im Jahr 3434 des Zweiten Zeitalters] getötet wurde. Nach der Niederwerfung Saurons hatte sein Land viele Jahre lang Frieden. Obwohl von sindarischer Herkunft, lebte er nach der Art der Wald-Elben und wohnte in drei hohen Bäumen auf einem großen grünen Hügel, der später für immer Cerin Amroth genannt wurde. Dies tat er wegen seiner Liebe zu Nimrodel. Lange Jahre hatte er sie geliebt und kein anderes Weib genommen, weil sie ihn nicht heiraten wollte. In Wirklichkeit liebte sie ihn auch, denn sogar für einen der Eldar war er schön von Angesicht, tapfer und klug; doch sie war eine Wald-Elbe und bedauerte die Einwanderung der Elben aus dem Westen, die (wie sie sagte) Kriege mitbrachten und den Frieden von einst zerstörten. Sie sprach nur die Sprache der Wald-Elben, sogar nachdem diese beim Volk von Lórien außer Gebrauch gekommen war; 12 und sie wohnte allein bei den Fällen des Flusses Nimrodel, dem sie ihren Namen gab. Doch als aus Moria der Schrecken kam, die Zwerge vertrieben wurden und Orks in deren Wohnungen krochen, floh sie bestürzt allein nach Süden in die menschenleeren Länder [im Jahr 1981 des Dritten Zeitalters]. Amroth folgte ihr und fand sie schließlich in den lichten Wäldern Fangorns, die in jenen Tagen viel näher an Lórien heranreichten. 13 Sie wagte es nicht, den Wald zu betreten, denn die Bäume, sagte sie, bedrohten sie, und einige bewegten sich, um ihr den Weg zu versperren.
    Dort hatten Amroth und Nimrodel ein langes Zwiegespräch; und zuletzt beschlossen sie ihre Verlobung. »Dieses Gelöbnis werde ich halten«, sagte sie, »und wir werden heiraten, wenn du mich in ein Land des Friedens bringst.« Amroth gelobte, um ihretwillen sein Volk sogar in Zeiten der Not zu verlassen und zusammen mit ihr ein solches Land zu suchen. »Aber zurzeit gibt es in Mittelerde keines«, sagte er, »und für das Elbenvolk wird es dort nie wieder eines geben. Wir müssen nach einerÜberfahrt über das Große Meer in den alten Westen suchen.« Darauf erzählte er ihr vom Hafen im Süden, den vor langer Zeit viele aus seinem eigenen Volk aufgesucht hatten. »Ihre Zahl hat sich jetzt vermindert, denn die meisten sind in den Westen gesegelt; die verbliebenen jedoch bauen noch immer Schiffe und bieten jedem aus ihrer Sippe die Überfahrt an, der Mittelerdes überdrüssig ist. Man sagt, dass die Gnade, die die Valar uns gewährten, übers Meer zu fahren, nun auch all denen geschenkt wird, die die Große Reise machten, selbst wenn sie in vergangenen Zeitaltern die Küsten nicht erreichten und

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