Nachrichten aus Mittelerde
gewesen, denn Isildur hatte sie als Verstärkung in seine Festung Minas Ithil geschickt, damit Sauron Gil-galad und Elendil nicht entkommen und versuchen konnte, sich einen Weg durch Cirith Dúath zu erzwingen (später Cirith Ungol genannt), um Rache an den Dúnedain zu nehmen, bevor er besiegt war. Elendur, Isildurs Erbe, der seinem Vater teuer war, hatte ihn während des ganzen Krieges begleitet (ausgenommenbei der letzten Herausforderung auf dem Orodruin) und genoss dessen volles Vertrauen. [Anmerkung des Autors] – In den in der letzten Anmerkung erwähnten Annalen wird angegeben, dass Isildurs ältester Sohn im Jahr 3299 des Zweiten Zeitalters in Númenor geboren wurde. (Isildur selbst wurde im Jahre 3209 geboren.)
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Amon Lanc
, ›Nackter Berg‹, war der höchste Punkt des Hochlandes im nordwestlichen Winkel des Grünwaldes und wurde so genannt, weil auf seinem Gipfel keine Bäume wuchsen. In späteren Tagen wurde er als Dol Guldur die erste Festung Saurons nach seinem Erwachen. [Anmerkung des Autors]
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Die Schwertelfelder (Loeg Ningloron). In der Altvorderenzeit, als die Elben zuerst dieses Gebiet besiedelten, waren sie ein in einer tiefen Landsenke gelegener See, in den von Norden her der Anduin floss, der dort den schnellsten Teil seines Laufes, eine Gefällestrecke von etwa 70 Meilen, zurücklegte und sich dort mit dem reißenden Schwertelfluss (Sîr Ninglor) vermischte, der von den Bergen herabstürzte. Der See hatte sich weiter westlich vom Anduin befunden, denn die östliche Talseite war steiler; doch dort reichte er vermutlich bis zum Fuß der langen Hänge (die damals noch bewaldet waren), während seine schilfigen Ränder von sanfteren Hängen gekennzeichnet waren, die gleich unterhalb des Pfades begannen, den Isildur benutzte. Der See war ein ausgedehntes Sumpfgebiet geworden, durchschlängelt vom Fluss, eine Wildnis kleiner Inseln, großer Felder von Riedgräsern und Binsen und Unmengen gelber Schwertlilien, mehr als mannshoch, die der ganzen Gegend den Namen gaben und auch dem Fluss aus den Bergen, an dessen Unterlauf sie am üppigsten wuchsen. Doch der Sumpf war nach Osten zurückgewichen, und am Fuß der sanfteren Hänge zogen sich nun ausgedehnte Niederungen hin, bewachsen mit Gras und kleinen Binsen, die begehbar waren. [Anmerkung des Autors]
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Lange vor dem Krieg des Letzten Bundes hatten Oropher, König der Wald-Elben östlich des Anduin, und sein Volk, aufgestört durch Gerüchte von der wachsenden Macht Saurons, ihre alten Wohnstätten beim Amon Lanc verlassen und den Fluss überquert, der sie von ihren Verwandten in Lórien trennte. Dreimal war er nach Norden gegangen, und am Ende des Zweiten Zeitalters wohnte er in den westlichen Schluchten der Emyn Duir,und sein zahlreiches Volk lebte und schweifte in den Wäldern und Tälern westlich bis zum Anduin und nördlich der alten Zwergenstraße (Men-i-Naugrim). Er hatte sich dem Bund angeschlossen, doch er wurde beim Angriff auf die Tore Mordors getötet. Sein Sohn Thranduil war im Jahr vor Isildurs Marsch mit dem Rest des Heeres der Wald-Elben zurückgekehrt.
Die Emyn Duir (Dunkle Berge) waren eine Gruppe hoher Berge im Nordosten des Großen Waldes, und sie wurden so genannt, weil dichte Tannenwälder auf ihren Hängen wuchsen; doch sie hatten noch nicht den Ruch des Bösen. In späteren Tagen, als der Schatten Saurons sich durch den Großen Grünwald ausbreitete und dessen Namen von Eryn Galen in Taur-nu-Fuin (übersetzt Düsterwald) änderte, wurden die Emyn Duir ein Schlupfwinkel zahlreicher seiner schlimmsten Kreaturen und erhielten den Namen Emyn-nu-Fuin, Gebirge von Düsterwald. [Anmerkung des Autors] – Zu Oropher siehe Anhang zu »Die Geschichte von Galadriel und Celeborn«; in einer der dort zitierten Passagen wird Orophers Rückzug nach Norden in den Grünwald seinem Wunsch zugeschrieben, sich aus dem Machtbereich der Zwerge von Khazad-dûm und von Galadriel und Celeborn zu entfernen.
Die elbischen Namen der Berge des Düsterwaldes finden sich sonst nirgends. In Anhang F,II zum
Herrn der Ringe
ist der elbische Name des Düsterwaldes Taur-e-Ndaedelos, ›Wald der großen Furcht‹; der hier genannte Name Taur-nu-Fuin, ›Wald unter dem Nachtschatten‹, war der spätere Name von Dorthonion, in der Altvorderenzeit das bewaldete Hochland an den nördlichen Grenzen Beleriands. Der Gebrauch desselben Namens für Düsterwald und Dorthonion ist bemerkenswert, wenn man die enge Beziehung zwischen ihnen und den Bildern meines
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