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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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verschieden. Die Drúedain waren größer und schwerer und kräftiger gebaut. Ihre Gesichtszüge waren unschön (nach allgemeinen menschlichen Maßstäben beurteilt); und während das Haupthaar der Hobbits üppig war (doch dicht und lockig), war das der Drúedain spärlich und glatt, und ihre Beine und Füße waren gänzlich haarlos. Sie warenmanchmal fröhlich und ausgelassen wie die Hobbits, doch ihr Wesen hatte einen härteren Zug, und sie konnten bitter und unbarmherzig sein; und sie besaßen, oder man traute sie ihnen zu, sonderbare oder zauberische Kräfte. Sie waren überdies ein anspruchsloses Volk, aßen sogar in Zeiten des Überflusses wenig und tranken nur Wasser. In mancher Hinsicht waren sie den Zwergen ziemlich ähnlich: in Körperbau, Gestalt und Ausdauer; in ihrer Kunstfertigkeit, Stein zu bearbeiten; im grimmigen Zug ihres Charakters; und in ihren fremdartigen Kräften. Aber die ›Zauberkräfte‹, die man den Zwergen zusprach, waren ganz anderer Art; und die Zwerge waren weit grausamer und auch langlebiger, wogegen die Drúedain, verglichen mit anderen Menschenrassen, kurzlebig waren.
     
    Nur einmal, in einer einzigen Notiz, wird ausdrücklich etwas über die Verwandtschaft gesagt, die zwischen den Drúedain aus Beleriand im Ersten Zeitalter, die die Häuser des Volks von Haleth im Wald von Brethil bewachten, und den entfernten Vorfahren Ghân-buri-Ghâns bestand, die die Rohirrim auf ihrem Weg nach Minas Tirith durch das Steinkarren-Tal geleiteten. (»Die Rückkehr des Königs«, 5, Kapitel 5); und über die Schöpfer der Standbilder an der Straße nach Dunharg (ebd. 5, Kapitel 3). 12 Diese Notiz lautet:
     
    Ein auswandernder Zweig der Drúedain begleitete gegen Ende des Ersten Zeitalters das Volk von Haleth und wohnte mit ihnen im Wald [von Brethil]. Doch die meisten von ihnen waren in den Weißen Bergen geblieben, ungeachtet ihrer Verfolgung durch später angekommene Menschen, die der Finsternis wieder verfallen waren.
     
    Es heißt hier auch, dass die Gleichheit zwischen den Standbildern von Dunharg und den Resten der Drúath (festgestellt von Meriadoc Brandybock, als er zum ersten Mal einen Blick auf den Ghân-buri-Ghân warf) ursprünglich in Gondor bemerkt wurde, obwohl zur Zeit der Errichtung des númenórischen Königreiches durch Isildur diese nur im Wald von Drúadan und in der Drúwaith Iaur überlebten (siehe unten).
    Auf diese Weise können wir, wenn wir wollen, die alte Sage vom Kommen der Edain im
Silmarillion
(Seite 255f.) deutlicher herausarbeiten,indem wir die Drúedain hinzunehmen, die mit dem Volk von Haleth (den Haladin) aus Ered Lindon nach Ossiriand herabkamen. Eine weitere Anmerkung besagt, dass Geschichtsschreiber in Gondor glaubten, die ersten Menschen, die den Anduin überquerten, wären in Wirklichkeit die Drúedain gewesen. Sie kamen (glaubte man) aus Ländern südlich von Mordor, doch bevor sie die Küsten von Haradwaith erreichten, wandten sie sich nordwärts nach Ithilien, fanden schließlich einen Weg über den Anduin (vermutlich nahe Cair Andros) und ließen sich in den Tälern der Weißen Berge und in den Waldländern an ihrem Nordfuß nieder. »Sie waren ein verschwiegenes Volk, argwöhnisch gegenüber anderen Menschenarten, von denen sie gequält und verfolgt worden waren, so lange sie zurückdenken konnten, und sie waren auf der Suche nach einem Land westwärts gewandert, wo sie sich verbergen und in Frieden leben konnten.« Doch weder hier noch anderswo wird mehr über die Geschichte ihrer Verbindung mit Haleths Volk gesagt.
    In einem bereits früher zitierten Aufsatz über Flussnamen in Mittelerde findet sich ein flüchtiger Hinweis auf die Drúedain im Zweiten Zeitalter. Es heißt dort (siehe Seite 418f.), dass das eingeborene Volk der Enedwaith auf der Flucht vor den Verwüstungen der Númenórer entlang des Flusslaufes des Gwathló
     
    weder den Isen überschritt noch auf dem großen Vorgebirge zwischen Isen und Lefnui Zuflucht suchte, das den Nord-Arm der Bucht von Belfalas bildete, weil die ›Puckelmänner‹, ein verschwiegenes und grausames Volk unermüdlicher und geräuschloser Jäger, vergiftete Pfeile benutzten. Sie sagten, sie seien immer hier gewesen und hätten früher auch in den Weißen Bergen gewohnt. In vergangenen Zeitaltern hatten sie weder dem Großen Dunklen (Morgoth) Achtung gezollt noch sich später mit Sauron verbündet; denn sie hassten alle Einwanderer aus dem Osten. Von dort, so sagten sie, waren die großen Menschen gekommen,

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