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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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du solche Dinge so früh erfahren musst«, sagte Sador. Als er den seltsamen Ausdruck auf Túrins Gesicht bemerkte, fragte er: »Was verstehst du jetzt besser?«
    »Warum meine Mutter mich fortschickt«, sagte Túrin, und seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Ach so«, sagte Sador und murmelte vor sich hin: »Warum erst so spät?« Dann wandte er sich an Túrin und sagte: »Mir scheint, das ist keine Nachricht, über die man Tränen vergießen sollte. Aber du solltest über die Pläne deiner Mutter weder mit Labadal noch mit irgendeinem anderen laut sprechen. In diesen Zeiten haben alle Mauern und Zäune Ohren, und zwar Ohren, die nicht an ehrlichen Köpfen wachsen.«
    »Aber ich muss mit jemandem reden!«, sagte Túrin. »Ich habe dir immer alles erzählt. Ich will dich nicht verlassen, Labadal. Ich will dieses Haus nicht verlassen, und schon gar nicht meine Mutter.«
    »Aber wenn du es nicht tust«, antwortete Sador, »wird es bald für immer mit dem Haus Hador zu Ende sein, das musst du verstehen. Labadal will nicht, dass du gehst, doch Sador, der Knecht Húrins, wird glücklich sein, wenn er Húrins Sohnaußerhalb der Reichweite der Ostlinge weiß. Nun gut, es hilft nichts, wir müssen uns Lebewohl sagen. Willst du jetzt mein Messer als Abschiedsgeschenk annehmen?«
    »Nein«, sagte Túrin. »Ich gehe zu den Elben, sagt meine Mutter, zum König von Doriath. Dort kann ich vielleicht ähnliche Dinge bekommen. Aber ich werde dir keine Geschenke schicken können, Labadal. Ich werde weit weg sein und ganz allein.« Darauf weinte er, doch Sador sagte zu ihm: »Kopf hoch! Wo ist Húrins Sohn geblieben, den ich noch vor kurzem sagen hörte:
Ich werde als Soldat mit einem Elbenkönig ziehen, sobald ich kann

    Darauf trocknete Túrin seine Tränen und erwiderte: »Gut! Wenn dies die Worte von Húrins Sohn waren, so muss er sich daran halten und gehen. Aber jedes Mal, wenn ich sage, dass ich dieses oder jenes tun werde, sieht es ganz anders aus, wenn es so weit ist. Jetzt habe ich keine Lust. Ich muss darauf achten, solche Dinge nicht noch einmal zu sagen.«
    »Es wäre in der Tat das Beste«, sagte Sador. »Die meisten Menschen leben mit guten Vorsätzen, und nur wenige beherzigen sie. Warum an die ferne Zukunft denken? Das Morgen ist mehr als genug.«
    Jetzt wurde Túrin für die Reise gerüstet, er sagte seiner Mutter Lebewohl und brach in aller Verschwiegenheit mit seinen beiden Gefährten auf. Doch als sie ihn aufforderten, sich noch einmal umzuwenden und auf das Haus seines Vaters zurückzublicken, traf ihn der Abschiedsschmerz wie ein Schwertstreich, und er schrie: »Morwen, Morwen, wann werde ich dich wiedersehen?« Morwen, die auf der Türschwelle stand, hörte das Echo dieses Schreis in den waldigen Hügeln, und sie umklammerte den Türpfosten so heftig, dass ihre Finger bluteten. Dies war das erste der Leiden Túrins.
     
    Im Frühjahr des Jahres nach Túrins Abreise schenkte Morwen einer Tochter das Leben, die sie Nienor nannte, was Trauer bedeutet; doch bei der Geburt war Túrin bereits weit fort. Sein Weg war lang und gefährlich, denn Morgoths starker Arm reichte weit. Doch er hatte Gethron und Grithnir als Führer, die in den Tagen Hadors jung gewesen waren und trotz ihres Alters von ihrer Tapferkeit nichts eingebüßt hatten. Sie kannten sich im Land gut aus, denn in früheren Tagen waren sie oft durch Beleriand gezogen. Also überquerten sie mit Glück und Geschick das Schattengebirge, stiegen in das Tal des Sirion hinab, wanderten in die Wälder von Brethil hinein und erreichten endlich, erschöpft und abgezehrt, die Grenzen Doriaths. Dort jedoch verloren sie den Weg, verstrickten sich in den Irrgärten der Königin und irrten so lange zwischen den pfadlosen Bäumen umher, bis ihre Lebensmittel aufgebraucht waren. Sie waren dem Tod nahe, denn aus dem Norden nahte der kalte Winter. Doch Túrins Schicksal wollte es anders, denn gerade als die Verzweiflung sie übermannen wollte, hörten sie den Klang eines Horns. Beleg Langbogen, der größte Jäger jener Tage, war in dieser Gegend auf der Jagd, denn er hatte in den Grenzmarken Doriaths seine ständige Behausung. Er hörte ihre Rufe, kam zu ihnen, und nachdem er ihnen zu essen und zu trinken gegeben hatte, erfuhr er ihre Namen, woher sie kamen, und Staunen und Mitleid erfüllten ihn. Er blickte mit Wohlgefallen auf Túrin, denn dieser besaß die Schönheit seiner Mutter, die Augen seines Vaters und war derb und stark.
    »Welches Anliegen hast du an

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