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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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Geächteten ihrerseits wurden gewahr, dass ihnen ein unermüdlicher Verfolger auf den Fersen war, den sie zwar nicht zu Gesicht bekamen, den sie aber dennoch nicht abschütteln konnten; sie begannen sich unbehaglich zu fühlen. 11
     
    Nicht lange danach überschritten, wie Beleg befürchtet hatte, die Orks die Brithiach, und während ihnen Handir aus Brethil mit allen Streitkräften, die er aufbringen konnte, Widerstand leistete, drangen sie auf der Suche nach Beute über die Teiglin-Stege nach Süden vor. Viele der Waldmenschen waren Belegs Rat gefolgt und hatten ihre Frauen und Kinder nach Brethil gesandt, mit der Bitte, ihnen Zuflucht zu gewähren. Dieser Trupp und seine Eskorte passierte die Teiglin-Stege rechtzeitig und entkam. Die nachfolgenden bewaffneten Männer jedoch trafen auf die Orks und wurden besiegt. Einigen gelang es, sich durchzukämpfen und nach Brethil zu gelangen, doch viele andere wurden getötet oder gefangen genommen. Die Orks zogen weiter zu den Siedlungen, plünderten sie und setzten sie in Brand. Danach wandten sie sich plötzlich nach Westen und suchten die Straße, denn jetzt wollten sie so schnell wie möglich mit der Beute und den Gefangenen in den Norden zurückkehren.
    Aber die Kundschafter der Geächteten hatten sie bald ausgemacht. Die Gefangenen erweckten kaum ihr Interesse, doch das geplünderte Gut der Waldmenschen stachelte ihre Habgier an. Túrin erschien es gefährlich, den Orks offen entgegenzutreten,bevor er nicht ihre Anzahl kannte. Aber die übrigen Geächteten wollten nicht auf ihn hören, denn für das Leben in der Wildnis ermangelten ihnen viele notwendige Dinge, und sie begannen bereits zu bedauern, dass sie ihn zum Anführer gemacht hatten. Deshalb brach Túrin mit einem Gefährten namens Orleg auf, um die Orks auszukundschaften. Er übertrug Andróg das Kommando und schärfte ihnen ein, während seiner Abwesenheit dicht zusammenzubleiben und sich gut versteckt zu halten.
    Nun war zwar das Heer der Orks weit größer als der Trupp der Geächteten, doch es befand sich in einem Land, das Orks selten zu betreten gewagt hatten. Außerdem wussten sie, dass sich jenseits der Straße die Talath Dirnen, die Bewachte Ebene, erstreckte, auf der Kundschafter und Späher aus Nargothrond Wache hielten. Da sie die Gefahr fürchteten, waren sie sehr vorsichtig, und auf jeder Seite des marschierenden Heerwurms schlichen ihre Kundschafter durch die Bäume. So geschah es, dass Túrin und Orleg entdeckt wurden, denn sie wurden von drei Kundschaftern aufgestöbert, als sie in einem Versteck lagen. Und obwohl sie zwei davon erschlugen, entkam der dritte und schrie davonrennend:
Golug! Golug!
Mit diesem Namen bezeichneten sie die Noldor. Im Nu wimmelte es im Wald von Orks, die sich geräuschlos verteilten und das Gelände nach allen Richtungen durchkämmten. Als Túrin erkannte, dass sie kaum Hoffnung hatten, zu entkommen, entschloss er sich, sie zu täuschen und zumindest vom Lagerplatz seiner Männer wegzulocken. Aus dem Golug-Geschrei schloss er, dass sie die Kundschafter aus Nargothrond fürchteten, und deshalb floh er mit Orleg nach Westen. Die Verfolger waren ihnen dicht auf den Fersen, und obwohl sie alle Kniffe und Listen anwandten, wurden sie schließlich aus dem Wald herausgetrieben. Sogleich wurden sie erspäht, und beim Versuch, die Straße zu überqueren, wurde Orleg von einem Pfeil tödlich getroffen. Túrinjedoch rettete sein Elbenpanzer das Leben, und er entkam in die Wildnis jenseits der Straße. Durch seine Schnelligkeit und Geschicklichkeit entzog er sich den Feinden und floh tief in das Land, in dem er sich nicht auskannte. Die Orks, die fürchteten, die Elben von Nargothrond könnten auf sie aufmerksam werden, erschlugen daraufhin ihre Gefangenen und zogen eilig in nördlicher Richtung davon.
    Als nunmehr drei Tage verstrichen waren und Túrin und Orleg dennoch nicht zurückkehrten, wollten einige der Geächteten die Höhle verlassen, in der sie sich versteckt hielten, doch Andróg sprach sich dagegen aus. Während sie noch darüber stritten, stand plötzlich eine graue Gestalt vor ihnen. Es war Beleg, der sie schließlich gefunden hatte. Er trat ein ohne Waffen in den Händen, die er ihnen geöffnet entgegenstreckte. Doch sie sprangen erschreckt auf, und Andróg, sich Beleg von hinten nähernd, warf eine Schlinge über ihn, so dass seine Arne gefesselt wurden.
    «Wenn ihr keine Gäste wünscht, solltet ihr besser Wache halten«, sagte Beleg. »Warum heißt ihr mich

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