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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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nach der Schule bei Wainwright’s zu arbeiten angefangen, und Arthur war ja schon damals viele Jahre bei der Firma.»
    In diesem Augenblick wurde Fenwick klar, dass er mit beiden gemeinsam nicht weiterkäme. Sie brachten ihn dazu, seine Fragen wie Pingpongbälle zwischen ihnen hin- und herzuschießen, und das lenkte ihn ab.
    «Mrs Wainwright-Smith, dürfte ich Sie um etwas Kaffee bitten, ohne Milch, mit einem Stück Zucker?»
    Sie wäre gezwungen, frischen zu kochen, denn die Kanne draußen auf ihrem Schreibtisch war inzwischen sicher kalt geworden. Mit offensichtlichem Widerwillen verließ sie den Raum. Fenwick drückte die Tür hinter ihr zu.
    «Wie sind Sie auf Selbstmord gekommen, Mr Wainwright-Smith?»
    Sein Gegenüber nickte, als habe er diese Frage erwartet.
    «Arthur hatte Schwierigkeiten, sein Pensum zu schaffen, obwohl wir die ganze Buchhaltung mittlerweile auf Computer umgestellt haben. Ich hatte manchmal den Eindruck, dass ihm alles zu viel wurde. Vielleicht hat er sich ja deshalb umgebracht. Er war ein sehr nervöser Typ.»
    «Hatte er denn einen Grund, nervös zu sein?», fragte Fenwick beiläufig, als handelte es sich lediglich um eine Routinefrage. Wainwright-Smiths Bemerkung hatte etwas in ihm zum Klingen gebracht, stand sie doch in einem so krassen Gegensatz zu den einstudierten Antworten von Arthur Fishs Kollegen in der Buchhaltung.
    «Ich wollte damit sagen, dass Arthur Fish ein Mann war, der sich zu sehr in Details verzettelte und dabei den Überblick verlor und der nun, da das Unternehmen größer geworden war, völlig überfordert war.»
    «Obwohl Sie auf Computer umgestellt haben?»
    Aus irgendeinem Grund schien sich Wainwright-Smith bei dieser Frage unbehaglich zu fühlen.
    «Vielleicht gerade deshalb. Er wollte keine Veränderungen.»
    «Gibt es noch etwas, was Sie mir über ihn erzählen könnten?»
    Wainwright-Smith wich seinem Blick aus.
    «Nein, außer dass ich ihn vermissen werde.» Er hielt inne. «Sally ist schon ziemlich lange weg. Vielleicht sollte ich ihr zur Hand gehen.»
    Das Letzte, was Fenwick wollte, war, den beiden Gelegenheit zu geben, sich abzusprechen. Rasch erhob er sich und war schon bei der Tür, bevor der andere aufgestanden war.
    «Bitte bemühen Sie sich nicht. Ich gehe zu ihr. Ich muss ihr ohnehin noch ein paar Fragen stellen, und ich habe Sie jetzt lange genug aufgehalten.»
    Sie verabschiedeten sich mit einem Händedruck, und Fenwick machte sich auf den Weg, um Sally zu suchen, die in der kleinen Einbauküche gerade damit beschäftigt war, den Kaffee von vorhin in der Mikrowelle aufzuwärmen. Sie bemerkte den ungläubigen Blick, den Fenwick ihr zuwarf, und lächelte.
    «Spare in der Zeit, so hast du in der Not, Chief Inspector.»
    «Ja, natürlich.»
    Er nahm einen Schluck von dem zwar heißen, aber abgestandenen Getränk und fragte sie noch einmal, wie sie darauf kam, dass Fishs Tod auf einen missglückten Raubüberfall zurückzuführen sei. Sehr geschickt vermied sie es, ihm eine direkte Antwort auf seine Frage zu liefern, so dass Fenwick sich, sobald er seinen Kaffee ausgetrunken hatte, von ihr verabschiedete. Ihre Antwort hatte ihn stutzig gemacht, und er fragte sich, warum sie so ausweichend reagiert hatte.
    Sally. Jetzt hatte er eine Vorstellung davon, warum der ganze Wainwright-Clan sie ablehnte und ihr mit so tiefem Misstrauen begegnete. Zudem war sie eine sehr attraktive Frau, was allein schon ausreichte, dass die Leute ihr jede Schandtat zutrauten. Während Fenwick mit dem Lift nach unten fuhr, dachte er über sie nach und fragte sich, in welcher merkwürdigen Beziehung diese beiden Menschen zueinander standen, und dass das, was sie gesagt hatten, ihn nicht viel weiterbrachte. Die Empfangsdame war sichtlich erleichtert, als sie ihn von seiner unerlaubten Besichtigungstour zurückkehren sah. Cooper grinste ihm entgegen, als er aus dem Fahrstuhl trat. Dieser Mann war einfach unmöglich.
    «Bitte warten Sie, bis wir im Auto sind, Sergeant.»
    Diesmal setzte Fenwick sich hinters Steuer. Er konnte es kaum erwarten, irgendetwas zu tun.
    «Also los.»
    «Wir haben Tee getrunken und ein Stück Obstkuchen gegessen, und dabei wurde sie richtig mitteilsam. Sieht ganz so aus, als sei Mr Fish durch Alexander Wainwright-Smiths Übernahme der Geschäfte erst richtig nervös geworden. Obwohl er auch vorher schon nicht die besten Nerven gehabt haben soll.»
    Fenwick berichtete Cooper, was Alexander über Fishs Arbeitsüberlastung gesagt hatte und über seine

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