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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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den Lift an, und die Empfangsdame schien etwas aus der Fassung zu geraten.
    «Bitte, Sir, ich darf keine Besucher nach oben lassen!»
    «Ich bin kein Besucher», sagte Fenwick und betrat den Aufzug. Rein vorschriftsmäßig sollte er das eigentlich nicht tun. Er hatte keinen Durchsuchungsbefehl, doch er wollte dem Geschäftsführer ohne Vorankündigung einen Besuch abstatten. Es war fast Mittagszeit, und er wollte ihn noch vor der Mittagspause sprechen.
    Im Fahrstuhl war keinerlei Hinweis darauf, welche Abteilungen sich in den einzelnen Stockwerken befanden, und so drückte Fenwick alle Knöpfe, um einen kurzen Blick in jede Etage zu werfen und nachzusehen. Im ersten und zweiten Stock gab es eine Reihe von Büroräumen, die allesamt zu klein waren für einen Geschäftsführer. Im dritten und vierten Stock befanden sich Großraumbüros. Als er den Kopf herausstreckte, um sich kurz umzusehen, sah er mehrere Mitarbeiter in Anzügen, die in kleinen Gruppen beieinander standen und sich leise unterhielten.
    Die oberste Etage war bedeutend kleiner als die anderen Ebenen, und als Fenwick aus dem Aufzug trat, stand er in einem wandgetäfelten, mit einem dicken Teppich ausgelegten Vorraum. Eine schwere Mahagonitür zu seiner Rechten stand offen, und er konnte einen ausladenden, leeren Schreibtisch ausmachen, auf dessen einer Seite ein PC untergebracht war. Er näherte sich der Tür.
    Die glänzende Mahagoniplatte wirkte nahezu unberührt. Ein halb beschriebener Stenoblock lag aufgeklappt neben dem Computer, und rund ein Dutzend Briefe lagen unterschriftsbereit auf der Arbeitsfläche verteilt. Abgesehen von einer ledergebundenen Agenda war der Tisch leer. Fenwick dachte daran, wie der Schreibtisch seiner Sekretärin aussah, und staunte über den krassen Unterschied. Diese Person war entweder ein Ausbund an Tüchtigkeit oder aber hoffnungslos unterfordert.
    Gegenüber an der Wand standen zwei weitere Tische, auf denen sich das Papier stapelte. Dahinter gingen noch zwei Bürotüren ab, die geschlossen waren. Unwillkürlich warf Fenwick einen Blick auf die getippten Briefe und las ein paar Zeilen.
    «Kann ich Ihnen helfen?», hörte er eine kultivierte, aber scharfe Stimme sagen. Fenwick spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. Er fühlte sich wie ein Schuljunge, den man bei einem Streich ertappt hatte. Er wandte sich um und sah sich einer attraktiven Blondine von höchstens siebenundzwanzig, achtundzwanzig Jahren gegenüber. Sie schlüpfte aus einem Mantel, unter dem sie ein maßgeschneidertes schwarzes Kostüm und eine blassrosa Bluse trug. Ihre Augen hatten einen leicht asiatischen Schnitt, und ihre vollen Lippen waren perfekt geschminkt und sahen aus wie aus einer Lippenstiftwerbung. Das Haar trug sie aus dem Gesicht gekämmt. Das Auffälligste an ihr aber war ihr Teint, der so zart und ohne einen Makel war, dass man unwillkürlich an eine Rose denken musste. Vor ihr auf dem Schreibtisch stand eine Kanne mit dampfendem Kaffee.
    «Ich komme von der Kripo Harlden, Detective Chief Inspector Fenwick.» Er zeigte ihr seinen Dienstausweis. «Und Sie sind …?»
    «Mr Wainwright-Smiths Assistentin. Was wünschen Sie? Sie haben ganz bestimmt keinen Termin heute, also warum sind Sie gekommen?»
    «Sie haben sicher von Arthur Fish gehört?»
    Sie starrte ihn unbeweglich an, nur ihr zartrosa Teint wurde um eine Nuance blasser.
    «Wie Sie sehen», sagte sie und deutete auf ihren Mantel, «bin ich gerade erst gekommen. Was ist mit Arthur Fish?»
    «Er wurde gestern Abend ermordet. Ich leite die Ermittlungen in seinem Fall.»
    Wortlos streckte sie eine Hand aus, um sich auf dem Tisch abzustützen.
    «Da sollten Sie besser mit Alex … Mr Wainwright-Smith sprechen. Er weiß es noch nicht.»
    «Rein interessehalber, wer geht hier ans Telefon?»
    «Wir haben ein Voicemail-System. Dringende Anrufe werden automatisch an die Telefonzentrale weitergeleitet. Das ist billiger als eine Arbeitskraft. Bitte kommen Sie hier entlang.»
    Sie klopfte an eine der mächtigen, anonym wirkenden Mahagonitüren und betrat den Raum, ohne auf eine Antwort zu warten. Fenwick wartete vor der Tür, und bevor er es verhindern konnte, hatte sie schon zu sprechen begonnen.
    «Alex, das ist Chief Inspector Fenwick von der Harldener Polizei. Er ist hier, weil Arthur gestern ermordet wurde.»
    Das hatte sie geschickt hingekriegt. Nun würde er nie wissen, wie der neue Geschäftsführer von Wainwright Enterprises auf die Nachricht reagiert hatte.
    Mit einer graziösen

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