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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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Wainwright-Smith überraschte ihn, hatte er doch bei seinem Gespräch einen ganz anderen Eindruck von ihm gewonnen. Er nahm an, dass Harper-Brown wieder einmal überreagierte, und seine Antwort fiel entsprechend aus.
    «Selbstverständlich habe ich mich völlig korrekt verhalten, Sir. Vielmehr habe ich bewusst in Ihrem Sinne gehandelt. War er sehr aufgebracht? Möchten Sie, dass ich mit ihm spreche?»
    «Das wird nicht nötig sein. Gehen Sie in Zukunft aber etwas behutsamer vor. Außerdem warte ich immer noch auf Ihren Tagesbericht. Ich hoffe, ich muss Sie nicht noch einmal daran erinnern.»
    «Ich bin dran, Sir. Im Laufe der nächsten Stunden haben Superintendent Quinlan und Sie den Bericht vorliegen.» Schließlich war immer noch Quinlan Fenwicks direkter Vorgesetzter bei der Dienststelle in Harlden. Wenn es jedoch um heikle Fälle ging, duldete der Superintendent die Einmischung des Assistant Chief Constable mit einem Gleichmut, den Fenwick nur bewundern konnte.
    Das Telefonat hatte bei Fenwick einen schlechten Nachgeschmack hinterlassen, und bald wussten alle im Team, dass man ihn an diesem Nachmittag besser nicht mehr ansprechen sollte. Eine Stunde später klopfte es verhalten an seiner Bürotür, und Cooper steckte den Kopf herein. Als er Fenwick vor der Pinnwand stehen sah, war er sichtlich erleichtert und trat näher.
    «Irgendwas Neues, Sir?»
    «Eigentlich nicht. Ich habe den Großteil des Nachmittags mit den anderen Abteilungen telefoniert. Bisher hat niemand etwas vorzuweisen. Bleibt abzuwarten, ob die beiden Prostituiertenmorde in Brighton mit unserem Fall zu tun haben und ob die Blutspuren und Fingerabdrücke etwas ergeben. Haben Sie Fishs Verwandte ausfindig machen können?»
    «Ein Sohn lebt in Kanada. Er ist gerade auf dem Weg hierher. Die Tochter arbeitet als Entwicklungshelferin in Afrika. Bisher haben wir sie nicht erreichen können. Von dem anderen Sohn fehlt jede Spur. Er soll angeblich irgendwo mit dem Rucksack unterwegs sein.»
    «Rufen Sie Joan Dwight an. Ich möchte wissen, was auf dem Band ist, das Fish am Donnerstagabend noch diktiert hat, auch wenn es noch so unwichtig erscheint.»
    Cooper warf einen verstohlenen Blick auf seine Armbanduhr: Viertel nach sechs. Der Chief Inspector bemerkte seinen Blick und fluchte.
    «Die Kinder! Entschuldigen Sie mich, Cooper. Ich muss kurz telefonieren.»
    Der Sergeant verließ den Raum, und Fenwick wählte. Wie gewöhnlich nahm Bess den Hörer ab.
    «Harlden zwei-sechs-neun-zwei, wer spricht bitte?»
    «Hier ist Papa.»
    «Papa!» Ein kleiner spitzer Schrei drang in sein Ohr, und er musste lachen.
    Bess ahnte bereits, dass er später kommen würde. Für ihre sieben Jahre war sie sehr verständig, und so brauchte er keine langen Erklärungen abzugeben.
    «Ich sage Wendy, sie soll dir dein Essen hinstellen, damit du etwas hast, wenn du heute Abend heimkommst. Sie hat schon damit gerechnet.»
    «Sie soll doch nicht extra für mich kochen. Nur wenn sie noch etwas übrig hat … Sag ihr, es wird spät bei mir. Doch erzähl, wie war dein Tag heute?»
    Sie plapperte munter drauflos und berichtete ausführlich von der Schule und ihrem Blockflötenunterricht.
    «Wir lernen gerade ‹Drei blinde Mäuse›. Das ist schon ein richtiges Lied, und ich kann es schon fast auswendig! Soll ich es dir vorspielen? Ich hole meine Flöte, warte.»
    Bevor er etwas sagen konnte, hatte sie den Hörer hingelegt. Er hörte, wie sie Christopher zurief: «Papa ist am Telefon!», dann folgte das Trappeln ihrer Schritte, das Scharren des Hörers auf dem Holztisch und die Stimme seines Sohnes.
    «Hallo. Kommst du wieder spät?»
    «Leider ja, Chris. Wie geht es dir? Hattest du einen schönen Tag?»
    Aus einer Reihe von einsilbigen Antworten erfuhr er, dass sein Sohn keinen schönen Tag gehabt hatte, dass ihm jedoch der Tee und sein Nachmittagsimbiss gut geschmeckt hatten. Fenwick machte sich ständig Sorgen um ihn. Er wirkte so arglos, so völlig unvorbereitet für das, was das Leben ihm bringen würde. Wie sollte er sich in dieser grausamen und verkehrten Welt zurechtfinden, wo doch schon Bandenspiele auf dem Spielplatz zu viel für ihn waren, so dass er noch Tage später darüber nachbrütete? Zwar half ihm Bess so gut sie konnte, doch schließlich war sie nur ein Jahr älter als er und würde auch nicht immer da sein. Er war seiner Mutter so ähnlich, dass Fenwick schauderte.
    Chris reichte seiner Schwester den Hörer zurück, und eine abgehackte Melodie erklang; die tiefen Töne

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