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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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hinterlassen hat, aber genau hier können wir, glaube ich, die Struktur der Kettenglieder erkennen.»
    «Ich frage seine Freundin, ob er eine Halskette getragen hat.»
    «Dann fragen Sie sie auch gleich, ob er einen Ring trug.»
    Am kleinen Finger der rechten Hand war deutlich der Abdruck eines Rings erkennbar.
    «Ich hatte nicht an Raub als Motiv gedacht.»
    «Vielleicht wurde ihm der Schmuck als Souvenir abgenommen. Oder jemand anders hat ihm das Zeug geklaut, obwohl ich das eigentlich nicht recht glauben kann. Der Lederstring, den er anhatte, war ganz neu. Sogar der Nylonfaden vom Preisschild steckte noch im Wäscheetikett. Hätte ihn kratzen müssen, doch keine Spur davon auf der Haut. Entweder hat er den Tanga unmittelbar vor seinem Tod angezogen. Oder jemand anders hat es getan, als er schon tot war.»
    «Wir versuchen den Hersteller zu ermitteln, und mit etwas Glück finden wir sogar heraus, wo das Ding verkauft wurde. Sind die frisch?» Fenwick deutete auf zwei längliche blaue Flecken unter den Achselhöhlen des Toten.
    «Sind ziemlich schwach, kaum ausgebildet, doch ja, ich glaube, die sind ziemlich frisch. Würde sagen, die hat er erst kurz vor seinem Tod bekommen.»
    «Hat man ihn gefesselt?»
    «Nein, dazu sind sie zu kurz. Ich habe so etwas bisher noch nie gesehen.»
    Er trat einen Schritt zurück, so dass sein Assistent eine Nahaufnahme von den beiden Stellen machen konnte. Dann führte er seine minutiöse äußere Untersuchung der Leiche fort, konnte jedoch nichts Auffälliges mehr entdecken. Als Nächstes öffnete er Grahams mageren Leib und begann mit der Entnahme der inneren Organe. Fenwick lauschte den knappen Kommentaren, die Pendlebury in sein Mikrophon diktierte.
    «Er hat vor seinem Tod noch gefrühstückt, doch der Mageninhalt ist noch nicht vollständig verdaut. Ich würde sagen, er starb eine Stunde nach seiner letzten Mahlzeit. Wenn Sie sein Hotel ausfindig machen und feststellen können, um wie viel Uhr er gefrühstückt hat, kann ich die Todeszeit genauer bestimmen. Im Moment kann ich nur sagen, dass er zwölf bis achtzehn Stunden, bevor man seine Leiche fand, gestorben ist. Jetzt entnehme ich noch ein paar Proben für die toxikologischen Tests, dann bin ich fertig.»
    «Also zwischen gestern Morgen und gestern Mittag, das ist doch schon etwas für den Anfang. Ich lasse Sie jetzt am besten arbeiten.»
    Pendlebury richtete sich auf und verzog erneut das Gesicht.
    «Hexenschuss?»
    «Nein, nur der Ischiasnerv. Morgen regnet’s!»
    Der Pathologe war verdrießlicher als gewöhnlich und wehrte Fenwicks Mitgefühl mit einem unwirschen Kopfschütteln ab. Er nickte seinem Assistenten zu. «Sie können ihn jetzt fertig machen.» Dann deutete er mit einem blutigen behandschuhten Finger auf Fenwick. «In zehn Minuten in meinem Büro?»
    In dem voll gestopften Raum quetschte Fenwick sich auf den einzigen Besucherstuhl und wartete geduldig. Zu seiner Überraschung war Pendlebury wenig später schon wieder da. Sein Gesicht sah grau aus vor Schmerz. Als seine massige Gestalt hereinkam, schien der ohnehin schon winzige Raum noch enger zu werden. Der Pathologe verzog das Gesicht zu einer Grimasse und ließ sich vorsichtig auf seinem Lederdrehstuhl hinter dem Schreibtisch nieder. Behutsam stopfte er ein verschossenes Kissen in seinen Rücken.
    «Whisky?»
    «Noch zu früh für mich, danke.» Es war erst elf, und Fenwick warf seinem langjährigen Freund und Kollegen einen besorgten Blick zu.
    «Ich brauch jetzt einen.» Pendlebury schenkte sich einen kleinen Schluck ein und spülte damit eine weiße Tablette herunter. «Das ist vielleicht ein Scheiß!»
    «Selbstmord, Unfall oder Mord?» Fenwick stellte die Frage, obwohl ihm bereits bewusst war, dass die Todesursache bei weitem nicht so klar auf der Hand lag wie zunächst angenommen.
    «Tja. Könnte sowohl als auch sein. Ich nehme an, es ist wegen der möglichen autoerotischen Strangulation, dass Sie einen Unfall nicht von vornherein ausschließen möchten? Das ist sicher eine Möglichkeit», sagte Pendlebury, wobei er das letzte Wort besonders betonte. «Nein, ich glaube das eigentlich weniger. Zugegeben, der Tatort war in so verheerendem Zustand, dass alles möglich ist.» Er warf Fenwick einen vorwurfsvollen Blick über den Rand seiner Lesebrille zu, und Fenwick verzog das Gesicht.
    «Das müssen Sie mir nicht erst sagen! Doch leider war das schon so, als unsere Leute eintrafen. Zumindest haben sie das Seil nicht abgeschnitten.»
    «Ja. Also einen

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