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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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An­for­de­rung auch nicht zu­stän­dig. Es hat­te sich nur um sei­ne in­ter­nen An­ge­le­gen­hei­ten ge­küm­mert, wie es sei­ne Pro­gram­mie­rung vor­sah.
    Al­so konn­te nur der ir­di­sche Ro­bot-Nach­schub­be­fehls­ha­ber ein­ge­grif­fen ha­ben. Er hat­te die Po­sitro­nik auf der Fa­bri­ka­ti­ons­welt an­ge­ru­fen und drin­gend die Be­darfs­gü­ter an­ge­for­dert.
    Wie­so war das aber so spät ge­sche­hen? Die Ant­wort dar­auf war ei­ne lo­gisch fun­dier­te Lö­sung mit ei­nem Wahr­schein­lich­keits­ge­halt von achtund­neun­zig Pro­zent. PLA­TO hat­te es er­rech­net.
    Das ir­di­sche Ge­hirn war de­fek­ter ge­we­sen als die ent­spre­chen­den Ein­hei­ten auf dem Mars und dem Mond. Es hat­te durch die wie­der­er­wa­chen­de Ak­ti­vi­tät sei­nes di­rek­ten »Part­ners«, das ZON­TA-Be­fehls­ha­bers, Kennt­nis vom Ein­flug der Hyp­nos er­hal­ten und das selbst­ver­ständ­lich ei­nem An­griff der längst ver­schol­le­nen und to­ten De­ne­ber gleich­ge­setzt.
    Auch die­ser Groß­rech­ner hat­te durch sei­ne Re­pa­ra­tur­ro­bo­ter stil­lie­gen­de Sek­to­ren in Ord­nung brin­gen las­sen, bei wei­tem aber nicht al­le! In die­ser Hin­sicht schi­en er nicht so gut aus­ge­rüs­tet zu sein wie sei­ne »Kol­le­gen« auf Mars und Mond.
    Al­ler­dings schie­nen die In­stand­set­zungs­ar­bei­ten aus­ge­reicht zu ha­ben, um einen Dring­lich­keits­ruf an den Fa­bri­ka­ti­ons­pla­ne­ten ab­strah­len zu kön­nen.
    Auch der Emp­fangstrans­mit­ter, frag­los ei­ne »geist­lo­se«, dem Kom­man­do­ge­hirn völ­lig un­ter­ge­ord­ne­te me­cha­ni­sche Ein­heit, hat­te zu ar­bei­ten be­gon­nen.
    Er war ta­del­los in Ord­nung, aber sein »Be­fehls­ha­ber« war im­mer noch er­heb­lich de­fekt. Das be­wies die Ver­stoff­li­chung der aus dem Hyper­raum kom­men­den Ma­te­rial­mas­sen an völ­lig ver­schie­den­ar­ti­gen Or­ten.
    NEW­TON be­haup­te­te ent­schie­den, ei­ne sol­che Grund­pro­gram­mie­rung sei aus­ge­schlos­sen. Die al­ten Mar­sia­ner hät­ten sich da­für be­dankt, wenn sie ih­ren drin­gend not­wen­di­gen Be­darf über­all hät­ten zu­sam­men­su­chen müs­sen. Ur­sprüng­lich konn­ten nur we­ni­ge Sam­mel­punk­te vor­ge­se­hen ge­we­sen sein.
    Das Re­sul­tat ei­ner sechs­stün­di­gen PLA­TO-Un­ter­rich­tung wur­de uns ab­schlie­ßend in Wort, Sym­bo­lik und Klar­bild be­kannt­ge­ge­ben. PLA­TO sprach mo­du­la­ti­ons­los, aber klar ver­ständ­lich:
    »End­er­geb­nis: Der ir­di­sche Ver­sor­gungs­rech­ner er­kann­te sei­ne Schwie­rig­kei­ten, ist aber man­gels ro­bo­ti­scher Hilfs­kräf­te un­fä­hig, die Re­pa­ra­tu­r­ar­bei­ten kor­rekt durch­füh­ren zu las­sen. Das wird er als ex­tre­me Not­si­tua­ti­on ein­stu­fen. Es ist be­kannt, daß der Rech­ner das Lu­na-Ge­hirn ZON­TA um Hil­fe er­such­te. Die­se Aus­kunft wur­de von NEW­TON-Mars ge­ge­ben. Der ir­di­sche Ro­bot-Ver­sor­ger ist be­müht, sei­ne Män­gel zu be­he­ben. Er stuft die de­zen­tra­li­siert an­kom­men­den Gü­ter als Ka­ta­stro­phe ein. Mei­ne Aus­wer­tung: Ei­ne da­für mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit von sei­nen Kon­struk­teu­ren ein­ge­bau­te Son­der­schal­tung zwingt ihn, durch den Man­gel an Ro­bot­mon­teu­ren or­ga­nisch le­ben­de und sach­ver­stän­di­ge Hilfs­kräf­te an­zu­for­dern, egal wo­her. Sie müs­sen je­doch un­ter al­len Um­stän­den als von den Mar­sia­nern au­to­ri­sier­te Hilfs­kräf­te iden­ti­fi­ziert wer­den, oder sie wer­den bei der An­kunft ge­tö­tet.«
    Han­ni­bal saß ne­ben mir im Vor­führ­saal. Ich ahn­te, warum er un­ter­drückt stöhn­te!
    PLA­TO fuhr mit un­be­stech­li­cher Lo­gik fort:
    »Die GWA-Schat­ten HC-9 und MA-23, bei­de aus be­kann­ten Grün­den be­son­ders ge­eig­net, müs­sen in den Ein­satz ge­schickt wer­den. An­de­re Spe­zia­lis­ten der GWA sind nur be­dingt ver­wend­bar. Es ist da­mit zu rech­nen, daß der ir­di­sche Trans­port­be­fehls­ha­ber In­tel­li­genz­we­sen von je­nem un­be­kann­ten Pla­ne­ten an­ge­for­dert hat, auf dem die Nach­schub­gü­ter nicht nur fa­bri­ziert, son­dern auch ver­sandt wer­den.

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