Nachschubbasis Godapol
hatten, einzelnen Maschinen zuviel Macht einzuräumen. Das klang logisch.
PLATO bewies uns, daß jedes marsianische Rechen- oder Robotgehirn für bestimmte Zwecke zuständig gewesen war.
NEWTON war der Abwehrspezialist und Einsatzplaner auf Mars.
Das ZONTA-Gehirn war für die Verteidigung des Mondes verantwortlich gewesen, in diesem Zusammenhang aber indirekt abhängig vom Hauptplaneten Mars.
Hier, auf unserer Welt, hatte es keine Einrichtung geben können, die auf die Kriegsführung direkten Einfluß nehmen konnte. »Unser« Großrechner, den zu finden es galt, hatte den Nachschub an Gütern aller Art zu erledigen gehabt. Nun aber war er defekt geworden.
Der Grund war ungeklärt. Allerdings hatte unser Rechengehirn PLATO aus der Summierung der vorliegenden Grunddaten ermittelt, warum der Nachschubversorger Erde nach mehr als 187.000 Jahren plötzlich wieder »munter« geworden war!
Wir selbst trugen daran die Schuld! Unsere Manipulationen mit den marsianischen Hinterlassenschaften auf dem Mond, vordringlich aber mit den Anlagen auf dem Roten Planeten, hatten zu einer Aktivierung NEWTONS geführt. Er war infolge seiner Konstruktion und seiner unumschränkten Hilfsmittel in der Lage gewesen, alle noch brachliegenden Schaltungen selbst zu reparieren.
Diese Vorgänge waren durch die Ankunft und Abwehr der Hypnos beschleunigt worden. Als Folge davon hatte auch das Kommandogehirn ZONTA Abwehrbefehle erhalten, die es nur dann laut ursprünglicher Programmierung ausführen, konnte, wenn es in vielen, ebenfalls versagenden Teilbereichen überholt wurde.
Diese Arbeiten hatte es auch selbständig erledigt, dafür jedoch mehr Zeit gebraucht als der größere und fähigere NEWTON. Das war verständlich, denn wir konnten uns vorstellen, daß die Marsianer ihre vollendetste positronische Robotkonstruktion auf der Heimatwelt stehen hatten. Der irdische Mond war zu Beginn des Krieges gegen Deneb noch völlig untergeordnet gewesen, die Erde noch viel mehr.
Erst als Niederlage auf Niederlage folgte, hatten die marsianischen Konstrukteure auf den »Fluchtbahnhof« Mond und auf die Erde als Versorgungsempfänger zurückgegriffen.
Eine für uns unvorstellbare Arbeit war geleistet worden, als der überwiegende Teil der Menschheit noch aus stumpfen Augen den flammenspeienden Marsraumschiffen nachgesehen hatte.
Eine für uns ehemals nebensächliche, nun aber äußerst wichtige Schlußfolgerung hatte PLATO mit hundertprozentiger Gewißheit ebenfalls gezogen. Es ging darum, wieso die phantastische Sendeanlage eines fernen Milchstraßenplaneten nach offenbar langem Stillstand plötzlich wieder zu der »Auffassung« gekommen war, sie müßte die eingelagerten Nachschubgüter auf den Empfangsplaneten Erde abstrahlen.
Die ständig eintreffenden Materialmassen wiesen überdies darauf hin, daß auf der Versandwelt die Neufabrikation wieder angelaufen war. Das bedeutete, daß wir mit einem konstant zunehmenden Nachschub zu rechnen hatten.
NEWTON hatte die Lösung angedeutet. Von PLATO war sie nach menschlichen Logikgesichtspunkten ausgewertet worden.
Der uns unbekannte Fabrikations- und Versandplanet mußte von dem irdischen Rematerialisations-Roboter einen Anfrage-Impuls auf milliardenfach überlichtschneller Hyperwellen erhalten haben. Andernfalls hätte der seit mehr als 187.000 Jahren stillstehende Betrieb niemals wieder aktiviert werden können.
NEWTON war dafür nicht verantwortlich.
Das Kommandogehirn auf dem Mond war für die verhängnisvolle
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