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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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An­stal­ten.«
    Die­se Wor­te ver­rie­ten mir noch mehr. Selbst das denk­ge­wohn te, hoch­in­tel­li­gen­te Ge­hirn ei­nes Spit­zen­wis­sen­schaft­lers hielt die Tor­tur der viel zu schnell er­fol­gen­den hyp­no­sug­ge­s­ti­ven Auf­sto­ckung durch das auf dem Mond in­stal­lier­te Ge­rät nicht schad­los durch.
    Han­ni­bal und ich hat­ten die »Be­hand­lung« nur des­halb ge­sund über­stan­den, weil un­se­re Ge­hir­ne durch un­se­ren al­ten Lo­bo­to­mie-Ein­griff oh­ne­hin stark mo­di­fi­ziert ge­we­sen wa­ren. An­de­re Men­schen konn­ten das nicht vor­wei­sen, ob­wohl vie­le un­ter ih­nen ge­wiß von Na­tur aus einen we­sent­lich hö­he­ren In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten hat­ten als wir. Wir hat­ten nur durch einen un­ver­hofft auf­ge­tre­te­nen Si­cher­heits­fak­tor ge­won­nen, nicht aber des­halb, weil wir un­se­ren wis­sen­schaft­li­chen Ko­ry­phä­en über­le­gen wa­ren.
    »Kom­men Sie«, bat Mou­ser. »Wir ha­ben wirk­lich kei­ne Zeit zu ver­lie­ren. Ha­ben sich die Mas­ken­spe­zia­lis­ten noch­mals bei Ih­nen ge­mel­det?«
    Ich ver­nein­te.
    »Dann kom­men sie bald. Es wird viel Ar­beit ge­ben. NEW­TONS An­ga­ben müs­sen fol­ge­rich­tig ent­schlüs­selt wer­den, oder Sie brau­chen nicht zu star­ten.«
    Die in­ne­ren Pan­zer­tü­ren der Schleu­se glit­ten auf. Da­hin­ter er­streck­ten sich die Kon­fe­renz- und Un­ter­wei­sungs­sä­le des GWA-Ge­hirns PLA­TO.
    Mou­sers An­deu­tung hat­te mir noch mehr ent­hüllt. Wir soll­ten in einen Ein­satz ge­hen, der un­ter an­de­rem auch durch NEW­TONS Aus­künf­te oder gar An­wei­sun­gen ge­prägt wur­de. Ob Han­ni­bal wohl bei sei­nem Nein, al­so bei ei­ner Be­fehls­ver­wei­ge­rung, blei­ben wür­de? Ich hoff­te es nicht.
     
     

5.
     
    Nicht nur die GWA-Geis­tes­grö­ßen wa­ren er­schie­nen, son­dern auch Ka­pa­zi­tä­ten aus al­ler Welt.
    Ich er­kann­te mar­kan­te Ge­sich­ter und hör­te be­rühm­te Na­men. Nun wur­de mir end­gül­tig klar, warum man den Kon­troll­ro­bo­ter am HQ-End­bahn­hof aus­ge­baut hat­te.
    Die Ein­satz­be­spre­chung war um­fang­reich. Au­ßer Han­ni­bal und mir schi­en je­der­mann zu wis­sen, wor­auf es bei die­sem ge­wag­ten Spiel an­kam.
    PLA­TO führ­te in Bild und Wort die Er­eig­nis­se der ver­gan­ge­nen Ta­ge vor. Wir er­blick­ten die Ma­te­rial­men­gen, die sich auf dem aus­tra­li­schen Kon­ti­nent, vor­dring­lich aber in den Ge­bie­ten der Ant­ark­tis häuf­ten. An ge­wis­sen Kon­zen­tra­ti­ons­punk­ten wuch­sen sie be­reits zu stäh­ler­nen Ge­bir­gen an.
    Die vor Ta­gen re­gis­trier­ten Erd­be­ben wa­ren fast voll­stän­dig ab­ge­klun­gen. PLA­TO be­haup­te­te, dies sei ei­ne »An­pas­sungs­pe­ri­ode« an fünf­di­men­sio­nal ein­fal­len­de Ener­gie ge­we­sen.
    Auch die Be­ben auf den an­de­ren acht Pla­ne­ten un­se­res Son­nen­sys­tems hat­ten nach­ge­las­sen. NEW­TON hat­te au­ßer­dem be­rich­tet, es sei­en glück­li­cher­wei­se kei­ne Feind­flot­ten ein­ge­drun­gen. Es dreh­te sich al­so nur um mi­li­tä­ri­schen Nach­schub, der aber we­gen der Or­tungs­ge­fahr tod­brin­gend sein konn­te.
    Die ga­lak­ti­sche Po­si­ti­on des Sen­de­pla­ne­ten hat­te das Mars­ge­hirn noch nicht er­mit­teln kön­nen. Aber selbst wenn es ihm ge­lun­gen wä­re: Was hät­ten wir in dem Fal­le un­ter­neh­men sol­len? Et­wa mit ei­ner mar­sia­ni­schen Raum­schiffs­flot­te hin­flie­gen und den Ver­sand ver­bie­ten! Mir schwin­del­te bei dem Ge­dan­ken.
    Viel wich­ti­ger war uns die Ge­wiß­heit, daß der me­cha­ni­sche Mars­kom­man­deur kei­nen Ein­fluß auf die po­sitro­ni­sche Ein­heit neh­men konn­te, die ein­deu­tig auf un­se­rer Er­de in­stal­liert war.
    Wohl aber schi­en der Ro­bot­kom­man­deur ZON­TA in der La­ge zu sein, den ir­di­schen Zen­tral­rech­ner we­nigs­tens teil­wei­se be­herr­schen zu kön­nen. NEW­TON hat­te be­haup­tet, die Ein­heit sei le­dig­lich für die Re­ma­te­ria­li­sie­rung des an­kom­men­den Nach­schubs und sei­ne plan­mä­ßi­ge Ver­tei­lung ver­ant­wort­lich ge­we­sen. Dar­aus wur­de klar, daß sich die mar­sia­ni­schen Er­bau­er ge­hü­tet

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