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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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An­rü­chi­ge und Wi­der­na­tür­li­che.
    Trotz­dem hat­te ich im­mer wie­der fest­stel­len müs­sen, daß in­tel­li­gen­te Men­schen we­nig ver­nünf­tig rea­gier­ten, wenn ich ge­zwun­gen war, mei­ne über­na­tür­li­chen Fä­hig­kei­ten in ih­rer Ge­gen­wart an­zu­wen­den.
    Ich ent­schloß mich, Han­ni­bal Utan, Ma­jor der »Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr«, ZBV-Schat­ten wie ich, te­le­pa­thisch an­zu­ru­fen. Er war au­ßer mir der ein­zi­ge Mensch, der »nor­mal« ge­bo­ren wor­den war und vor ei­ni­gen Jah­ren durch ei­ne Ge­hirn­ope­ra­ti­on ei­ne Im­mu­ni­tät ge­gen Dro­gen und me­cha­nisch-hyp­no­ti­sche Ver­hö­re er­langt hat­te.
    Die Tor­tur hat­ten wir über­stan­den. Erst Jah­re spä­ter wa­ren un­se­re ope­ra­tiv ver­än­der­ten Ge­hir­ne zur »Auf­sto­ckung« her­an­ge­reift ge­we­sen. Nun wa­ren Han­ni­bal und ich Te­le­pa­then, ei­ne drin­gen­de Not­wen­dig­keit bei der Ab­wehr in­tel­li­gen­ter Fremd­we­sen, die von Na­tur aus Hyp­no­sug­ge­sto­ren wa­ren.
    Die sieb­zehn­jäh­ri­ge Ki­ny Ed­wards da­ge­gen war ei­ne Te­le­pa thin von Ge­burt an. Sie war als Kind strah­lungs­ge­schä­dig­ter El­tern zur Welt ge­kom­men.
    Man­zo, der mons­trö­se Mu­tant aus dem ra­dio­ak­tiv ver­seuch­ten Ama­zo­nas­ge­biet war beim Auf­tau­chen der Hyp­nos ge­fal­len.
    Nun gab es auf der Er­de und im so­la­ren Son­nen­sys­tem nur noch drei Men­schen, die sich oh­ne tech­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel ver­stän­di­gen konn­ten und die über­dies in der La­ge wa­ren, den Ge­dan­ken­in­halt an­de­rer Per­so­nen so ein­wand­frei zu emp­fan­gen wie ein Ra­dio­ge­rät die Sen­dun­gen ei­ner stark ein­fal­len­den Sta­ti­on. Nor­ma­ler­wei­se hät­ten wir ei­ne Ge­fahr für die ge­sam­te Mensch­heit be­deu­tet – wenn wir nicht der GWA an­ge­hört hät­ten. Es lag uns fern, un­se­re Fä­hig­kei­ten für ver­bre­che­ri­sche Zwe­cke ein­zu­set­zen.
    Ge­ne­ral Re­ling, seit vier Jah­ren auch Ge­ne­ral­se­kre­tär der »In­ter­na­tio­na­len-Ab­wehr­ko­ali­ti­on«, hielt sich noch auf dem Ro­ten Pla­ne­ten auf. Er woll­te mit der »1418« zur Er­de zu­rück­flie­gen. Wenn je­mand über den auf­ge­scho­be­nen Start­ter­min in­for­miert war, dann er.
    »Ich hal­te die Ge­heim­nis­tue­rei für ver­rückt«, klang Han­ni­bals te­le­pa­thi­sche »Stim­me« in mei­nem ak­ti­vier­ten Ge­hirn­sek­tor auf. Nie­mand au­ßer mir konn­te ihn hö­ren. Die Sen­dung war klar und laut­stark. »Ich ha­be dich et­was be­schnüf­felt, Großer, ent­schul­di­ge. Du hat­test dei­nen Ab­wehr­block weit ge­öff­net. Je­der Hyp­no hät­te dich in die­ser Zu­stands­form blitz­ar­tig über­neh­men kön­nen. Ein Bri­ga­de­ge­ne­ral der GWA, au­ßer­dem noch Ober­be­fehls­ha­ber ›Mars‹, hat stän­dig auf der Hut zu sein. Was ist los, Großer?«
    Ich lehn­te mich in dem prunk­vol­len Ses­sel zu­rück. Er stand hin­ter dem sinn­ver­wir­ren­den Mö­bel­stück, zu dem un­se­re Spe­zia­lis­ten Schreib­tisch sag­ten. Das war weit un­ter­trie­ben!
    »Du soll­test dir sol­che Scher­ze ver­knei­fen. Klei­ner. Ich son­die­re dich auch nicht. Wenn das zur Ge­wohn­heit wird, dann …«
    »Ich weiß«, un­ter­brach er mich. »Man kennt die Re­geln. Ich wer­de mich nicht ver­lei­ten las­sen, ge­wis­ser­ma­ßen ge­dan­ken­los Ge­dan­ken zu emp­fan­gen. Oh – ei­ne fei­ne De­fi­ni­ti­on war das! Wer be­wun­dert mich?«
    Ich lach­te vor mich hin. Han­ni­bal wür­de sich wohl nie­mals än­dern.
    Zu ei­ner Ent­geg­nung kam ich nicht mehr. Ich hat­te es ge­ahnt! Wenn auf dem Mars Plä­ne um­ge­wor­fen wur­den, muß­ten schwer­wie­gen­de Din­ge ge­sche­hen sein.
    Die mar­sia­ni­schen Lärmpfei­fen schrill­ten. Je­mand woll­te mich un­ter Dring­lich­keits­stu­fe spre­chen. Weit vor mir, an der ge­gen­über­lie­gen­den Wand der Hal­le, blen­de­te ein Bild­schirm auf.
    Cap­tain Phi­lip Bot­cher, der lang­wei­ligs­te aber auch pe­dan­tischs­te GWA-Mit­ar­bei­ter, war nicht zu ver­ken­nen. Sein Pfer­de­ge­sicht war aus­drucks­los.
    »Ich bit­te um Ent­schul­di­gung, Sir«, er­klär­te er

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