Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
blaß.
    »Hät­te ein Schuß nicht ge­nügt?« frag­te er ver­stört.
    »Nein!« Ich muß­te si­cher­ge­hen. »Wenn die Ge­schos­se nicht wie er­hofft den Schirm durch­drun­gen hät­ten, wä­re die Auf­tref­f­ener­gie zu ge­ring ge­we­sen, um ihn zur Sei­te zu schleu­dern. Dann wä­ren wir jetzt sechs Aschen­häuf­chen. Ich ha­be ei­ne vol­le Gar­be ge­braucht.«
    Ich wuß­te, daß ich be­tont ab­wei­send und nüch­tern ge­spro­chen hat­te. Mir blieb auch kei­ne an­de­re Wahl. GO­D­A­POL hör­te je­des Wort mit! Jetzt stan­den wir voll un­ter akus­ti­scher und op­ti­scher Be­ob­ach­tung.
    Ich hielt den Trans­la­tor vor den Mund.
    »Ge­ne­ral Kon­nat, Kom­man­deur des Pla­ne­ten, auf dem Sie sich be­fin­den, von uns Er­de ge­nannt, be­fehls­be­rech­tig­ter Er­be des Mars, an die Män­ner vom Pla­ne­ten Ye­do­ce­kon: Sie ha­ben sich so­fort zu er­ge­ben, Ih­re nutz­lo­sen Schutz­schir­me ab­zu­schal­ten und mit er­ho­be­nen Hän­den zu den un­ter mei­nem Kom­man­do ste­hen­den Kampfro­bo­tern zu schrei­ten. Ich ge­ben Ih­nen zehn Atem­zü­ge Zeit, oder ich ver­nich­te Sie.«
    Das wur­de ver­stan­den – und wie schnell! Bru­ta­le Ge­walt schi­en nicht nur auf der Er­de, son­dern auch in fer­nen Ge­fil­den un­se­rer Milch­stra­ßen­ga­la­xis ein­deu­tig auf­ge­faßt zu wer­den.
    Sie ka­men hin­ter ih­ren De­ckun­gen her­vor, schal­te­ten die Schutz­schir­me ab und schrit­ten auf die plötz­lich sicht­bar wer­den­den Kampf­ma­schi­nen der Nach­schub­ba­sis Go­d­a­pol zu.
    Ich woll­te ei­ne An­wei­sung ge­ben, aber mei­ne Wor­te ka­men zu spät. Die elf über­le­ben­den Ye­do­ce­ko­ner ver­asch­ten im Feu­er­schlag der Ro­bo­ter. Wie­der schlug ei­ne Druck­wel­le hei­ßer Luft in den großen End­bahn­hof der Rohr­bahn.
    »Die mei­nen es aber ziem­lich ernst«, er­klär­te Ka­la­re ge­preßt. »Ich …«
    »Sie re­den jetzt auch zu­viel, Dok­tor«, un­ter­brach ich ihn scharf.
    Er be­griff: Män­ner, die wie wir be­ob­ach­tet und be­lauscht wur­den, konn­ten es sich nicht er­lau­ben, ih­re Ge­wis­sens­nö­te zu laut aus­zu­spre­chen. Wir hat­ten uns nur auf­ga­ben­ge­recht zu ver­hal­ten. An­de­re Din­ge hät­te ein Groß­ro­bo­ter wie GO­D­A­POL nie­mals rech­ne­risch er­faßt, ver­stan­den oder gar ak­zep­tiert.
    »Die von Ih­nen ge­wähl­te Lö­sung war ein­wand­frei«, ver­nahm ich die Ro­bo­ter­stim­me. »Ich ver­zich­te auf ei­ne Qua­li­fi­ka­ti­ons­un­ter­su­chung. Die von ZON­TA aus­ge­stell­ten Da­ten­mar­ken ge­nü­gen mir nun­mehr auf Grund Ih­res sach­li­chen Ver­hal­tens. Be­hü­ten Sie Ih­re Werk­zeu­ge. Ich be­nö­ti­ge drin­gend Ih­re Hil­fe. Ih­re Be­fehls­ge­walt über mei­ne mo­bi­len Kampfein­hei­ten wird zu­rück­ge­zo­gen. Fol­gen Sie den An­wei­sun­gen des Trans­port­kom­man­deurs. Sie wer­den in mei­ner Zen­tra­le re­ma­te­ria­li­sie­ren.«
    Wie schnell sich die Mei­nung ei­nes Groß­rech­ners än­dern konn­te! Von Dank­bar­keit kei­ne Spur, nur sach­li­che Er­wä­gun­gen. Die Ro­bo­ter hat­te ich kom­man­die­ren müs­sen, um die rest­li­chen zwölf Frem­den ver­trei­ben zu kön­nen. Sie wa­ren al­le er­schos­sen wor­den, al­so war mei­ne Be­fug­nis wie­der auf­ge­ho­ben.
    »Schön, ge­hen wir«, sag­te Han­ni­bal ent­sa­gungs­voll. »Wo sind die Kis­ten?«
    Un­se­re Be­gleitro­bo­ter scho­ben sie be­reits in die Bahn­hofshal le. Wei­ter vorn heul­ten Fri­schluft­ge­blä­se. Ei­si­ge Luft­strö­me ver­trie­ben die letz­ten Gas­schwa­den.
    Wir hat­ten zum nächs­ten Trans­mit­ter­sprung an­zu­tre­ten. Was hat­te Al­li­son be­haup­tet? Je kür­zer die Ent­fer­nung, um so ge­rin­ger sei der Ener­gie­auf­wand, um so klei­ner die Schmerz­emp­fin­dung? Hof­fent­lich be­hielt er recht.
     
     

10.
     
    Der Schmerz war wirk­lich kaum spür­bar ge­we­sen. Wir hat­ten die si­cher­lich be­acht­li­che Ent­fer­nung in Ge­dan­ken­schnel­le, Ka­la­re sag­te »Null­zeit« da­zu, über­brückt.
    Auf mei­ne An­wei­sung hin hat­te es Pe­tron­ko noch mal ge­wagt, einen Pei­lim­puls ab­zu­set­zen. Dies­mal war er je­doch ex­trem kurz ge­we­sen. Ki­ny hat­te die

Weitere Kostenlose Bücher