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Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Titel: Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Fizek
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äußerst peinlich. Sie wusste nicht, wovon das Mädchen sprach und konnte ihre Umarmung nicht erwidern.
    Rose löste sich von ihr, lächelte sie an und sagte: "Erinnerst du dich nicht?"
    Geraldine schüttelte den Kopf. "Nicht ein bisschen."
    Die Kleine lächelte herzlich, umarmte sie noch einmal, löste sich aber sofort und sagte: "Du hast meiner Mutter bei meiner Geburt geholfen. Ich wäre gestorben, wenn du nicht die Nabelschnur von meinem Hals gewickelt hättest."
    Und endlich begriff Geraldine. Es war kein Mädchen, das sie damals gerettet hatte, sondern ein Bärenjunges gewesen. "Du warst das?"
    Das Mädchen nickte heftig und lächelte noch einmal. "Aber jetzt solltest du dich beeilen. Wenn du den Wolf retten kannst, wirst du viele Freunde haben. Und die brauchst du zur Zeit. Außerdem können wir uns nachher ausführlich unterhalten."
    Geraldine nickte. Sie stand auf und wandte sich Urbano zu. Urbano trat auf sie zu. In seinem Gesicht wanderten kleine Flächen hellen Blaus und seine Kleidung hatte einen milchigen Ton angenommen. Offensichtlich hatte er Mühe, sich so zu materialisieren, dass er unter den anderen Männern nicht auffiel.
    Was Geraldine dann allerdings komplett überraschte, war, dass er sie ebenfalls umarmte, wobei ihm (wie sie aus den Augenwinkeln bemerkte) Hemd und Hose völlig abhanden kamen.
    Kaum hatte er sich jedoch von ihr wieder gelöst, und insgeheim bedauerte sie dies, denn die Umarmung hatte mehr als nur gut getan, winkte Iaron sie zu sich und eine halbe Minute später betraten sie den Raum, in dem der verletzte Werwolfs lag.
    * * *
    Der Körper von Peter sah übel zugerichtet aus.
    Er lag entkleidet auf einer Pritsche. Aus seinem Brustkorb ragten Knochen. Seine Bauchdecke war aufgerissen und Geraldine sah sofort die Verletzungen an den inneren Organen. Sie bemerkte allerdings auch, dass sich an den Rändern der Wunden neues Gewebe gebildet hatte, viel zu früh, wenn es sich um einen Menschen gehandelt hätte. Doch sie erinnerte sich an das Gespräch mit Urbano und Iaron. Der Heilungsprozess verlief bei Werwölfen wesentlich schneller, wie bei ihr selbst, als sie sich im Krankenhaus von den Wunden so rasch erholt hatte.
    "Kannst du etwas für ihn tun?", wollte Iaron wissen.
    Geraldine zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Und ich habe überhaupt keine Möglichkeit, in den Heilungsprozess einzugreifen. Mir fehlen die Geräte und die Medikamente."
    "Wir haben hier einige Sachen da. Es ist nicht viel, aber vielleicht hilft es dir." Er zeigte auf eine Kommode, in der sich drei Schubladen befanden.
    Geraldine schauderte innerlich. Der Zustand der Kommode ließ auf einen für normale Wunden ungeeigneten Zustand der Werkzeuge schließen. Dann erinnerte sie sich daran, wen sie hier operierte und hoffte inständig, dass sie den Werwolf nicht noch zusätzlich mit Wundbrand infizierte.
    Als sie die Schublade öffnete, war sie allerdings beruhigt. Alle Verbände und alle Bestecke befanden sich noch in ihren Verpackungen und waren keimfrei. Sie wendet sich wieder Peter zu und untersuchte die Wunden genauer. Schnell hatte sie einen Notfallplan. In der kurzen Zeit, die sie zur Verfügung hatte, konnte sie keineswegs alles machen, was ihr möglich gewesen wäre. Zunächst musste sie aber das Bauchinnere säubern. Der Magen und einige Stellen des Darms waren zerrissen und ihr Inhalt war in die Bauchhöhle eingedrungen. Sie erledigt die Aufgabe rasch. Dabei stellte sie einen größeren Riss im linken Lungenflügel fest. Diesen versorgte sie mit einer notdürftigen Naht. Dann flickte sie, so gut es ging, den Magen zusammen. Ihr war klar, dass sie kaum Hilfe geleistet hatte. Der Vampir musste den Werwolf gleich mehrmals frontal erwischt haben und jeder Mensch wäre bei diesem Angriff sofort tot gewesen. Selbst für einen Werwolf, so vermutete Geraldine, hätten diese Wunden tödlich sein müssen.
    "Habe ich noch Zeit?", wandte sie sich an Iaron.
    Dieser schüttelte den Kopf. "Wir müssen wirklich los. Hast du ihm helfen können?"
    Geraldine verneinte. "Ich bin Tierärztin. Ich bin mit den ganzen Prozessen in diesem Körper nicht vertraut. Ich habe genau das gemacht, was mir sinnvoll erschien und was man vielleicht bei einem Menschen ebenso machen würde. Aber kein Mensch hätte diese Wunden überlebt, schon gar nicht einen ganzen Tag."
    Iaron senkte den Blick. "Ich hoffe, dass mein Bruder deine Hilfe zu schätzen weiß. Doch wenn Peter stirbt, könnte er die ganze Sache auch umdrehen und dir

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