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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Teglia
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frisch gestärkten, weißen Hemden und schwarzen Fliegen. Sogar David. David vielleicht ganz besonders, da er, mit Ausnahme des förmlichen Fracks, den er so korrekt trug wie eine Uniform, am wenigsten zivilisiert wirkte.
    Obwohl eigentlich alle ein ganz klein wenig unzivilisiert aussahen, wenn man hinter die polierte Fassade sah. Es lag eine Stimmung in der Luft, bei der ich mich fragte,ob sie vielleicht eher irgendwelche munteren Kabbeleien austrugen als die Sitzordnung festlegten.
    Zach sah in der festlichen Kleidung genauso gut aus, wie ich es erwartet hatte, der James Bond unter den Werwölfen, stilsicher und gewandt. Er schien sich im Anzug ebenso wohlzufühlen wie in dem Harley- T-Shirt und der Jeans, in denen ich ihm beim ersten Mal gesehen hatte. Wahrscheinlich war es bei ihm selbst auch dann noch so, wenn er gar nichts mehr anhatte.
    Ich stellte fest, dass ich ihn mir nackt vorstellte, und genau in diesem Moment sah er auf und erwischte mich dabei, wie ich ihn beobachtete. Ich befürchtete, er könne meine Gedanken lesen, und spürte, wie mein Gesicht zu glühen begann. Aber so rot, wie ich geworden war, brauchte er das eigentlich gar nicht mehr.
    Er kam durch den Raum auf mich zu und bot mir seinen Arm an. Ich warf ihm einen belustigten Blick zu, während ich seinen Arm nahm. Bei unserer letzten Begegnung hatte er mich ausgezogen und geleckt. Und jetzt wollte er sich plötzlich tadellos benehmen?
    Nur für meine Ohren bestimmt flüsterte er mir zu: «Hübsches Kleid.»
    «Danke», gab ich gefasst zurück.
    In hörbarer Lautstärke sagte Zach jetzt: «Vielen Dank, dass du unserer Einladung gefolgt bist, Chandra.»
    Ich schickte ein Lächeln in die Runde und sagte etwas Unverbindliches wie
«sehr erfreut, vielen Dank für eure Einladung»
. Dann führte Zach mich herum und stellte mich, bei David beginnend, offiziell vor. David nahm meine Hand und küsste sie mit großer Ernsthaftigkeit. Dabei sahen mich seine grauen Augen mit einem Ausdruck an, der verriet, dass er eigentlich gerne etwas ganz anderes tun würde.
    Ich schluckte, während wir dort standen und er meinen Handrücken mit seinen Lippen sacht berührte. Es kammir vor wie eine Ewigkeit. Ich fragte mich, wie zum Teufel das bloße Aussehen eines Menschen und eine höfliche, in aller Öffentlichkeit stattfindende Geste nur so sinnlich sein konnten. Er gab meine Hand frei und trat zurück, bevor ich anfing zu keuchen.
    Ich bin verloren, dachte ich, und lächelte tapfer weiter, während Zach seine Vorstellung entlang der Rudel-Hierarchie fortsetzte. Den rothaarigen Jack und den blonden Matt kannte ich bereits. Beide warfen mir ein schurkisches Lächeln zu, drehten meine Hand um und küssten mich erst in die Handfläche und dann auf die Stelle am Handgelenk, an der mein Puls zu spüren war.
    Ihre sanften Lippen fühlten sich außergewöhnlich erregend an, und ich kniff angesichts des Stromschlags, der durch meine Nerven zuckte, kurz die Augen zusammen. Jack grinste und zwinkerte mir über meine Hand hinweg zu. Ich grinste zurück, da es schlicht unmöglich war, ihn zu ignorieren. Das Defilee ging weiter, Begrüßungen und Willkommensbekundungen, Namen, die ich mir in Verbindung mit den dazugehörigen Gesichtern zu merken versuchte, während sie mich mit ihren besten Manieren fast unmerklich zu verführen suchten.
    Als Letzter kam Will dran, der Jüngste, und ich überlegte, ob er wohl der Omega-Wolf sei. Wenn es so war, schienen sie nicht wirklich auf ihm herumzuhacken. Im Gegenteil, ich hatte eher den Eindruck, dass die anderen ihn als ihren Schützling behandelten, und Zach warf ihm einen zufriedenen Blick zu, als er meine Hand mit gekonnter Geste küsste.
    Er richtete sich auf und lächelte mich an. Eine braune Locke rutschte ihm in die Stirn, die in entwaffnendem Kontrast zu der männlichen Entschlossenheit stand, die mir aus seinen schokoladenbraunen Augen entgegensah. Angesichts dieses Blickes fragte ich mich, welche Stelle meines Körper Will wohl als Nächstes am liebsten küssenwürde. Dieser abschweifende Gedanke ließ mir eine Hitze ins Gesicht steigen, die mir die Wangen rötete. Als er das bemerkte, wurde Wills Lächeln noch breiter, aber er ließ mich los und trat einen Schritt zurück.
    Zach führte mich zum Tisch, und ich hatte alle Mühe, dabei nicht über meine eigenen Füße zu stolpern. Das tat schon mein Herz, das hektisch und viel zu heftig schlug. Die Luft im Raum schien vor gespannter Erwartung fast zu summen, aber vielleicht war

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