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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ich die Wunde sehen – eine Austrittswunde unmittelbar unter dem Herzen. Es war so viel Blut …
    Mein Vater beugte sich neben Paige vor. »Was kann ich tun?«
    Sie bat ihn um kalte Tücher.
    Eine Minute später kam er mit nassen Handtüchern zurück. »Der Krankenwagen müsste in fünf Minuten hier sein. Dieser verdammte Raum …«
    »Vor dem Mobilfunkzeitalter gebaut«, murmelte ich, während ich Blut von Troys Brust wischte und nach weiteren Verletzungen suchte. »Und danach nie auf seinen Empfang überprüft, weil er einen Festnetzanschluss hat. Aber eine Leitung kann man kappen.«
    Er nickte. »Wenn die Wachmänner ihre stündliche Meldung beim Büro nicht einhalten, wird der Sicherheitsdienst eingeschaltet. Wir haben immer geglaubt, das wäre schnell genug …«
    Außer wenn ein Mann sterbend am Boden lag und der Schütze vielleicht noch draußen vor der Tür wartete.
    Mein Vater wischte Troy über die Stirn und sah dann Paige an. »Ist es so übel, dass …?«
    Er verstummte und schüttelte den Kopf, als ihm klarwurde, dass er die Antwort nicht hören wollte. Troy war zu bleich. Sein Atem war zu flach. Und so geschickt Paige und ich bei der Ersten Hilfe sein mochten, dies war jenseits unserer Möglichkeiten.
    »Er hat mit jemandem geredet«, sagte mein Vater nach einer Pause. »Ich war in meinem Zimmer. Ich habe nicht mitbekommen, mit wem er geredet hat, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass irgendwas nicht stimmt. Ich dachte, du wärst es – dass ich etwas missverstanden habe und du schon unterwegs gewesen bist, als du angerufen hast. Ich bin zur Tür gegangen, und gerade da ist Troy reingekommen. Das hat mich überrascht – er hatte nicht geklopft. Ich glaube, er hat gewusst, dass irgendwas nicht stimmt, und versucht mich zu warnen, aber als er durch die Tür gekommen ist …«
    Ein Lidschlag. Keinerlei äußere Anzeichen irgendeiner Emotion, aber der eine Lidschlag sagte mir alles, dies und der etwas belegte Klang seiner Stimme. »Sie haben ihn in den Rücken geschossen. Er hat versucht mir etwas zu sagen, aber er war schon bewusstlos, bevor er auf dem Boden aufgekommen ist. Ich habe es geschafft, die Tür zuzukriegen und eine Blockadeformel zu wirken. Ich hätte vorher nachsehen sollen, sehen, wer …« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe an nichts anderes denken können als daran, ihn in diesen Raum zu bringen und Hilfe zu holen. Dann habe ich zu spät festgestellt, dass das nicht ging.« Eine Pause, dann sah er scharf auf. »Der Krankenwagen. Er muss jeden Moment hier sein. Du solltest …«
    »Ich mache das Tor auf«, sagte ich im Aufstehen.
    »Hope und Karl«, rief Paige mir nach. »Sie werden …«
    »Ich rufe sie an.«
     
    Karl war an der Haustür, wo er einen Weg ins Innere zu finden versuchte, nachdem er festgestellt hatte, dass die Wachleute im Garten tot waren. Hätte er versucht, ein Fenster einzuschlagen, hätten er und Hope durch die dort angebrachten Schutzformeln ernstlich verletzt werden können. Eine weitere unverzeihliche Nachlässigkeit meinerseits.
    Wer hatte heute Abend Dienst gehabt? Höchstwahrscheinlich kannte ich die beiden, hatte bei früheren Gelegenheiten mit ihnen geredet, mich nach ihren Familien erkundigt, die sie in ein paar Stunden zurückerwarteten …
    Ich schüttelte es ab und erklärte Karl und Hope die Situation mit meinem Vater, beschrieb ihnen den Weg zum Schutzraum und öffnete dann das Einfahrtstor. Ich hatte den Rückweg zum Haus zur Hälfte hinter mir, als der Krankenwagen eintraf. Ich stieg ein und schilderte den Sanitätern die Lage.
    Als das Rettungsteam und ich uns dem Schutzraum näherten, hörte ich Karl und meinen Vater streiten und begann zu rennen.

[home]
Hope
    Raserei
    I ch stand im Schutzraum, und mein Gehirn war ein einziger Strudel von vollkommenem Chaos.
    Paiges Gedanken waren am lautesten, ein verängstigter Wirrwarr aus Selbstzweifeln. Habe ich das richtig gemacht? Habe ich irgendwas übersehen? Was, wenn ich es nur schlimmer mache? Wo bleibt der Krankenwagen?
    Benicios Empfindungen waren zu verworren, als dass ich etwas hätte ausmachen können, eine aufgewühlte Welle nach der anderen. Darunter spürte ich ein stetiges Pochen von Ärger und Bestürzung: bei Karl.
    Und dann war da der Mann auf dem Fußboden. Sterbend … Eine Seele, die aus dem Körper glitt, der Kummer und die Anspannung und Angst der anderen, die um ihn her wirbelten, eine Mischung, machtvoller als alles, was ich mir jemals erträumt hatte. Ich nahm es in

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