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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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gerade da gab das Handy auf meinem Nachttisch einen kurzen Piepton von sich. Es war eine Textnachricht, was bedeutete, dass ich nicht gleich antworten musste, aber es lieferte mir einen guten Vorwand.
    »Wer ist es?«, fragte er, obwohl sein Tonfall mir mitteilte, dass er eine recht klare Vorstellung davon hatte.
    »Paige.«
    Als ich die Nachricht durchscrollen ließ, schlossen meine Finger sich fester um das Telefon. »Sie sagt, letzte Nacht ist jemand erschossen worden, während sie nach Carlos gesucht haben. Sie glauben, es ist ein Mitglied der Gang. Sie schreibt, dass sie mir das Foto als eigene Nachricht schickt – damit ich nicht erschrecke, wenn ich’s unvorbereitet ansehe, nehme ich an.« Ich holte tief Luft und widerstand der Versuchung, sofort nach der zweiten Nachricht zu sehen. »Troys Zustand ist stabil. Und sie haben Carlos aufgetrieben. Sie schreibt, er wäre ›in Gewahrsam‹.« Ich warf einen Blick zu Karl hinüber. »Haft? Heißt das, er hatte irgendwas damit zu tun?«
    Sein Gesichtsausdruck teilte mir mit, dass er vorhatte, auf Spekulationen zu verzichten.
    »Sie möchte, dass ich sie anrufe. Wahrscheinlich hat sie wegen gestern Abend ein paar Fragen.«
    »Schön. Sag ihr, du rufst sie an, sobald du im Flugzeug sitzt.«
    »Karl …«
    »Merkst du eigentlich nicht, was er da macht?«
    »Wer?«
    »Lucas. Er ist genauso gewieft wie sein Vater. Ich hab ihm gesagt, er soll
mich
anrufen.«
    »Es ist aber meine Hilfe, die sie bei dem Foto brauchen.«
    »Er erledigt das nicht mal selbst, er lässt seine Frau anrufen, und sie schickt eine Textnachricht, damit es so aussieht, als wären sie rücksichtsvoll und wollten dich nicht stören. Wart’s ab. Wenn du anrufst, wird Paige uns einladen, wir sollen uns mit ihnen zum Frühstück treffen, und dann wird Lucas zuschlagen – dich unvorbereitet erwischen und dazu überreden, dass du bleibst und ihm hilfst.«
    »Und warum sollte er nicht? Seine Brüder sind tot, Karl. Er wird alles tun, was nötig ist, um rauszufinden, wer dafür verantwortlich ist. Ich weiß, dass ich’s genauso machen würde.«
    »Weil dir an
deinen
Brüdern liegt. Wenn es Lucas wäre, der umgekommen ist, würden Hector und William mit Sicherheit nicht versuchen, den Mörder zu finden. Außer vielleicht, um sich bei ihm zu bedanken.«
    »Wenn Lucas glaubt, dass die Gang irgendwas damit zu tun hat, dann braucht er meine Hilfe, und ich werde sie ihm nicht vorenthalten. Er würde deine Nase sicher zu schätzen wissen, aber ich kann ihm sagen, dass du zu tun hast. Also, nimm das Flugzeug nach Philly, sieh dir diese Wohnungen an, nimm meine Schlüssel mit, wenn du in meiner Wohnung übernachten willst …«
    Sein Blick reichte als Antwort vollkommen aus.
    »Einen Tag, Karl. Gib mir den! Und wenn du helfen willst, wäre das phantastisch.«
    »Vierundzwanzig Stunden. Morgen um zehn geht ein Flug, und ich besorge Tickets.«
    Mit anderen Worten, er hatte damit gerechnet und wollte lediglich seinen Protest kundtun.
    »Danke, Karl.«
    »Bonuspunkte. Ich lege gerade einen Vorrat an.«
     
    Ich öffnete Paiges zweite Nachricht und wappnete mich für das, was ich finden würde. Das Bild eines jungen Mannes lateinamerikanischer Abstammung, mit zotteligem Haar und einer winzigen Narbe durch eine Augenbraue. Rodriguez.
    Jaz hatte gesagt, Rodriguez lebe mit seiner älteren Schwester in Miami. Sie war es, die mit der Neuigkeit von seinem Studienplatz an der Caltech angerufen hatte.
    Rodriguez war ein Halbdämon, seine Familie hatte also keine Ahnung von seinem paranormalen Leben. Wahrscheinlich würde der Todesfall von der Kabale bearbeitet werden. Wie konnten sie seine Schwester über seinen Tod informieren, ihr aber die Einzelheiten und den Anblick seiner Leiche vorenthalten? Würden sie eine Möglichkeit finden … oder ihn ganz einfach verschwinden lassen?
    Als ich Paige anrief, hörte sie sich so erschöpft an, dass ich mir sicher war, dass sie gar nicht im Bett gewesen war. Statt dass sie mich zum Frühstück eingeladen hätte, bot ich ihr an, ein solches vorbeizubringen. Sie lehnte das Angebot dankend ab.
    Ich warf einen Blick zu Karl hinüber, der Paige sehr gut hören konnte und eine Spur betreten aussah.
    Ich teilte Paige mit, wer der Tote war und dass ich nichts außer dem Familiennamen und einer sehr lückenhaften Vorgeschichte von ihm wusste.
    »Der Techniker, hm?«, murmelte sie. »Wundert mich nicht. Er hatte eine Menge Elektronik dabei.«
    »Hat die Kabale ihn erschossen?« Ich

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