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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sie sich nach der Affäre kurzzeitig wieder mit meinem Dad zusammengetan und glaubte, er habe mich gezeugt? Oder hatte Luzifer die Gestalt meines Dad angenommen und war zurückgekommen, um »eine letzte gemeinsame Nacht« mit ihr zu verbringen? Ich wusste nur, dass ich als das jüngste Kind der Adams aufgewachsen und nie anders behandelt worden war als meine beiden Brüder und meine Schwester.
    Aber ich war anders gewesen. Als Kind war ich durch die Museen gegangen und wie gebannt vor den Waffensammlungen stehen geblieben, bei denen ich prachtvolle Visionen von Tod und Zerstörung hatte. Ich hatte auf der Straße zu Verkehrsunfällen hinübergestarrt, hatte den Gurt geöffnet, um mich nach ihnen umsehen zu können, und meine Eltern mit Fragen bombardiert. Sie hatten es auf eine lebhafte Phantasie und eine Vorliebe für das Makabre geschoben, und weil ich selbst niemals etwas Gewalttätiges tat, hatten sie es einfach als eine harmlose Marotte betrachtet.
    Als ich chaotische Gedanken zu hören begann, war ich ein Teenager und mittlerweile auch klug genug, um zu wissen, dass dies nichts war, das ich meinen Eltern erzählen sollte. Aber es war nicht einfach gewesen. Nach einem Nervenzusammenbruch im letzten Schuljahr hatte ich Monate in einer Privatklinik verbracht.
    Als ich mich schließlich auf die Suche nach Antworten machte, hatte ich den richtigen Leuten genug Fragen gestellt, um es einer Gruppe von Halbdämonen möglich zu machen, mich zu finden. Ich hatte erfahren, was ich war, und auf diese Weise etwas Frieden gefunden. In den Augen meiner Familie war ich einfach aus meinen Problemen herausgewachsen. Es gab Freunde und entferntere Verwandte, die anderer Meinung waren – ich war eine Boulevardjournalistin in einer Familie von Ärzten und Anwälten, und nach einem kurzen Abstecher nach Los Angeles im letzten Jahr war ich in die kleine Universitätsstadt in der Nähe von Philadelphia zurückgekehrt, in der ich aufgewachsen war, und lebte dort in einer Wohnung, die meiner Mutter gehörte. Nach den Maßstäben der Adams nicht gerade eine Erfolgsgeschichte. Aber in den Augen meiner Mutter war ich zufrieden und gesund, und nach der Hölle, die ich durchgemacht hatte, war ihr nur das wichtig. Und wenn
sie
zufrieden war, dann sah ich keine Notwendigkeit, sie mit der Wahrheit zu belasten.
    Also rief ich an, erzählte ihr meine Story, entschuldigte mich, weil ich unsere Verabredung zum Mittagessen nicht einhalten konnte, und versprach, am nächsten Tag wieder anzurufen.
     
    Mittlerweile in ein Wasserfall-Shirt in dunklem Orange und einen mehrstufigen wippenden Minirock gekleidet, schlenderte ich zu dem hässlichen Lieferanteneingang hinüber und klopfte an, um mich meinen neuen Gefährten vorzustellen.
    Ganz so einfach war es nicht, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, wie ich gleich darauf feststellte. Meine Fingerknöchel waren aufgescheuert, als die Tür sich endlich öffnete. Aber das Warten hatte sich gelohnt.
    Ich habe nie zu denen gehört, die angesichts eines heißen Typs in Verzückung geraten, und schob meine Reaktion prompt auf die dünne Höhenluft dank meiner neuen Zehnzentimeterabsätze, aber als diese Tür schließlich doch noch aufging, konnte ich nur glotzen. Er war durchschnittlich groß, durchschnittlich breit, durchschnittlich gebaut … und überdurchschnittlich umwerfend, mit schwarzen Locken, die ihm auf den Kragen fielen, kupferfarbener Haut, tief liegenden, schwerlidrigen grünen Augen und einem Grinsen, das mir die Worte meiner sorgfältig einstudierten Vorstellung geradewegs aus dem Kopf saugte.
    Nach einem Sekundenbruchteil des Gaffens hatte ich mich wieder in der Hand, so schnell, dass ihm die Reaktion nicht aufgefallen sein konnte. Er war seinerseits zu sehr damit beschäftigt, mich in Augenschein zu nehmen. Von dem umwerfenden Lächeln wurde mir so schwindlig wie von einem Chaosschub.
    »Ich sage das wirklich nicht gern«, fing er an, »aber der Club macht erst in einer Stunde auf, und du wirst den Vordereingang nehmen müssen.«
    »Ich bin hier, weil ich mit Guy reden muss.«
    »Oh?« Das Lächeln wurde noch eine Spur strahlender. »In diesem Fall – komm rein!«
    Er trat zurück. Aber als ich einen Schritt vorwärts tat, versperrte er mir den Weg, trat so nahe heran, dass ich seinen Atem am Scheitel spürte.
    »Das hätte ich fast vergessen. Vorher brauche ich noch das Passwort.«
    Ich sah zu ihm auf. »Passwort?«
    Er lehnte sich in die offene Tür. »Oder den geheimen Händedruck.

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