Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
beweisen können, dass Sie etwas Stärkeres gewirkt haben, sind Sie das Problem los. Wenn Sie den Papierkram und einen Kopierer hier im Laden haben, kann ich mich gleich jetzt drum kümmern.«
    »Das ist alles hinten im Büro.«
    »Ich passe so lange auf den Laden auf, wenn Sie es holen wollen.«
     
    Ich schoss über die Straße, im Zickzack um langsam fahrende Touristenautos herum, an der Sodabar vorbei, dem Motel, einem leer stehenden Laden. Dann rettete ich mich in einen Durchgang und blieb stehen, meine Beute an mich gedrückt. Meine Lider begannen zu flattern, als ich das Chaos auskostete. Dass ich es selbst verursacht hatte, machte die Dosis doppelt berauschend. Ich schloss die Augen und ließ das Täuschungsmanöver und den Diebstahl noch einmal vor mir ablaufen – perfekter konnte man nicht high sein, besser als Alkohol, besser als Drogen, besser als Sex. Na ja, besser als
durchschnittlicher
Sex. Eine machtvolle Mischung. Und suchterzeugend.
    Der Gedanke wirkte ernüchternd. Ich hatte die Muschel. Wenn ich mehr Chaos wollte, würde ich einfach warten müssen, bis ich Romeo das Ding aushändigen konnte. Ich öffnete meine Strandtasche und wickelte die Muschel in ein Handtuch, und dann …
    »Warum gibst du die nicht einfach mir? Ich passe gut drauf auf.«

[home]
Hope
    Süßwarenladen
    I ch sah mich um, eben noch rechtzeitig, um zu sehen, wie zwei Hände sich zu einer Rückstoßformel hoben. Ich warf mich zur Seite. Die Formel erwischte mich an der Hüfte und kostete mich fast das Gleichgewicht, aber es gelang mir, die Tasche festzuhalten und aus dem Weg zu springen, bevor meine Angreiferin eine zweite sprechen konnte.
    In drei Meter Entfernung stand eine junge Frau mit stacheligem blondem Haar und so vielen Piercings, dass sie sich wahrscheinlich eine Stunde lang vorbereiten musste, bevor sie durch einen Metalldetektor gehen konnte.
    »Die Konkurrenz, nehme ich an«, sagte ich. »Kein Glück gehabt diesmal, tut mir leid.«
    »Oh,
das
braucht dir nicht leidzutun.«
    Sie wirkte wieder. Ich ging der Formel mühelos aus dem Weg. Ihre Lippen wurden schmal, und ihr Ärger spülte in köstlichen Wellen über mich hin.
    »Du bist nicht dran gewöhnt, das bei jemandem zu versuchen, der weiß, was du da machst, stimmts?«, fragte ich. »Lektion Nummer eins: Nicht mit den Händen wedeln.«
    Noch ein Versuch. Ich duckte mich seitwärts, aber nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen wäre das gar nicht nötig gewesen.
    »Kein Saft mehr?«, fragte ich. »Lektion Nummer zwei: Nicht alles auf einmal verbrauchen.«
    Ich griff ins hintere Fach meiner Handtasche – ein modisches, beutelartiges Ding, ganz für die Bedürfnisse der jungen Großstädterin des einundzwanzigsten Jahrhunderts entworfen: eigene Fächer für Sonnenbrille, Handy, Organizer und eine verborgene Schusswaffe.
    Die Hexe starrte die Pistole an, als wartete sie darauf, dass ich mir damit eine Zigarette anzündete.
    »Setz dich hin!«, sagte ich.
    Nach einigen weiteren Aufforderungen setzte sie sich auf den Boden, wobei sie irgendetwas von Fair Play vor sich hin murmelte. Unter Paranormalen gilt der Waffengebrauch als ein Zeichen von Feigheit. Aber wenn bei der eigenen Ausstattung weder Feuerkugeln noch übermenschliche Kräfte enthalten sind, muss man ein gewisses Gleichgewicht herstellen.
    Als sie saß, verwendete ich eine weitere Waffe – mein Taschenmesser – und schnitt die Verschnürung an einem Stoß Recyclingpapier auf, der in der Nähe stand.
    »Man nimmt das, was funktioniert«, erklärte ich, während ich sie fesselte. »Du solltest es selbst mal ausprobieren. Fang damit an, deine eigene Sorte Magie zu lernen! Wenn du einen Hexenbindezauber verwendet hättest, säße ich jetzt hier, und du hättest die Muschel.«
    Sie kochte und zappelte und stierte mich wütend an. Ich schloss die Augen, um ihre Wut aufzusaugen. Dann griff ich nach meiner Strandtasche und ging.
     
    Ich war darauf vorbereitet, dass Romeo Schwierigkeiten machen würde, weil ich den Test bestanden hatte. Er maulte und runzelte die Stirn, und ich bekam meine Chaosbelohnung, aber er versuchte nicht, mir etwas vorzuenthalten, wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, aus dem er mich zuvor nicht hatte gehen lassen, als ich es angedroht hatte. Er wurde für seinen Vermittlerjob gut bezahlt und hatte nicht vor, ihn zu verlieren.
    Also gab er mir eine Adresse und teilte mir mit, dass ich dort in zwei Stunden erwartet würde.
     
    Ich ließ den Taxifahrer auf der Heimfahrt zunächst bei

Weitere Kostenlose Bücher