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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Ich bin sicher, unser Anwerber hat dir erzählt, was mit Leuten passiert, die uns verraten, absichtlich oder durch Unvorsichtigkeit.«
    »Ja.«
    »Dann brauchen wir darüber nie wieder zu reden.« Er sah mir einen Sekundenbruchteil lang ins Gesicht, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. »Vor diesem Club steht jeden Abend eine Schlange, aber trotzdem deckt er gerade eben die Kosten. Uns geht es dabei nur um die Targets. Miami ist voll von reichen Kids, die sich amüsieren wollen.«
    Bei dem Tonfall, mit dem er »reiche Kids« aussprach, fragte ich mich, ob die Identität, die Benicio für mich ausgesucht hatte, wirklich so gut gewählt war.
    »Sie haben einen teuren Geschmack bei allem und jedem, von den Frauen über die Getränke bis zu den Drogen, und das wäre zwar die einfachste Methode, an ihre Treuhandfonds ranzukommen, aber es ist eine Methode für Idioten. Was wir hier betreiben ist ein legales Unternehmen. Wir halten uns an sämtliche Regeln einschließlich der Brandschutzvorschriften. Es gibt mehr als eine Methode, ein Target auszunehmen. Wenn eine junge Frau es mit dem Alkohol ein bisschen übertreibt und in unseren Räumlichkeiten einen Blackout hat, dann haben wir die Verpflichtung, uns um sie zu kümmern und dafür zu sorgen, dass es ihr wieder bessergeht. Allerdings werden wir ihre Wohnung ausräumen, während sie sich erholt. Deinem Dossier nach nehme ich an, dass du bei solchen Unternehmungen helfen kannst.«
    Ich nickte. »Ich war vor einer Weile mal mit einem professionellen Dieb befreundet. Ich hab ihn bei der Arbeit begleitet. Einfach wegen dem Kick.«
    Seine Lippen wurden schmal, und ich verfluchte mich insgeheim. Benicio hatte wirklich Mist gebaut. Oder zumindest die Lage falsch eingeschätzt. Vielleicht bestanden die meisten Gangs aus undisziplinierten, rebellischen Kids, die sich leichtes Geld und eine Menge Spaß erwarteten, aber Guy nahm seine Arbeit ernst und erwartete von seiner Mannschaft, dass sie es ebenfalls tat. Ein verwöhntes Societygör auf der Suche nach dem Kick würde hier nicht willkommen sein.
    Ich versuchte Boden gutzumachen. »Ich komme mit Dietrichen, Drehmomentschlüsseln, Sperrpistolen und Ausgleichsscheiben zurecht. Mit dem richtigen Arbeitsgerät kann ich Schlüssel kopieren, aber da bin ich noch am Lernen. Ich kann mit einem Slimjim umgehen und ein Auto kurzschließen. Ich weiß grundsätzlich, wie man einen Safe aufbohrt, aber ich habe noch nie selbst einen geöffnet. Ich habe einfache Alarmanlagen ausgeschaltet. Aber am meisten Erfahrung habe ich bei den gewöhnlichen Heimlichkeitstechniken. Leises Vorwärtskommen, Überwachungskameras vermeiden, Hunde irreführen, solche Sachen.«
    Ein widerwilliges Nicken.
    Ein Klopfen an der Tür. Auch dieses Mal antwortete Guy nicht, aber nach ein paar Sekunden wurde die Tür geöffnet. Herein kam ein untersetzter junger Mann, der aussah, als wäre er nicht über zwanzig.
    »Rodriguez, das ist Faith, unser Neuzugang. Sie braucht ein Handy und einen Pager, aber deswegen habe ich dich nicht gerufen. Ich will über den nächsten Job reden.«
    Bianca stand auf und bedeutete mir, ihr zu folgen. Sie war zwei Schritte weit gekommen, als Guy sagte: »Bee? Dich brauche ich hier.« Er brüllte etwas, das sich anhörte wie »Jack«, und der Typ, der mich eingelassen hatte, erschien. »Du und Sonny, nehmt Faith mit zum Abendessen! Sorgt dafür, dass sie sich willkommen fühlt. Meinst du, ihr schafft das?«
    Der junge Mann grinste. »Ich glaube, ich komme damit zurecht.«
    »Aber kau ihr nicht gleich das Ohr ab. Ich will euch beide um neun wieder hier sehen. Ihr habt heute Abend Clubdienst. Ja richtig, Vorstellung: Faith, Jasper. Jasper, Faith.«
    Der junge Mann zeigte Guy den Mittelfinger. Guy lächelte nur und scheuchte uns aus dem Raum.
    »Jaz, bitte«, sagte der junge Mann, sobald wir draußen waren. »
Niemand
nennt mich Jasper. Nicht mal meine Mutter. Sobald sie sich von ihrem Anfall von Unzurechnungsfähigkeit erholt hatte, hieß ich Jaz außer auf den offiziellen Dokumenten, und ich habe vor, die auch ändern zu lassen, sobald ich mich aufraffen kann, den Papierkram zu erledigen. Jetzt müssen wir also Sonny auftreiben, wo der sich auch wieder versteckt …«
    »Direkt hinter dir«, sagte eine tiefe Stimme.
    Hinter uns stand ein anderer junger Mann, etwa so groß wie Jaz, aber mit glattem, schulterlangem dunkelblondem Haar, tief gebräunter Haut und einem kantigen Gesicht, das nicht hässlich war, es aber mit Sicherheit nie

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