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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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auf ein Werbeplakat schaffen würde.
    Jaz schlug ihm auf den Rücken. »Hey, Bro! Guy hat uns gerade wieder so einen Höllenauftrag gegeben. Wir müssen Faith hier zum Essen ausführen und bequatschen. Faith, das ist Sonny. Kenn ihn seit der Vorschule. Unser erstes gemeinsames Unternehmen war, Würmer im Sandkasten auszusetzen, und seither sind wir zusammen.« Ein Zwinkern in meine Richtung. »Nur die Streiche sind heutzutage ein bisschen anspruchsvoller.«
    Es folgte ein fast ununterbrochener Strom von Geschnatter, während wir den Club verließen und die Straße entlanggingen. Er fragte mich nach meinem Test und erzählte mir dann von seinem eigenen und dem Sonnys. Jaz gehörte seit etwa einem Jahr zu Guys Mannschaft, und Sonny war ihm gefolgt, als das nächste Mal eine Stelle frei wurde – sie hatten nicht gegeneinander antreten wollen. Jaz unterbrach sich bei alldem nur eben lang genug, um mich zu fragen, was ich für Vorlieben beim Essen hätte.
    Unter normalen Umständen hätte mich das unaufhörliche Geschnatter gestört, aber bei Jaz kam es mir nicht vor wie Nervosität oder Selbstbestätigung. Es wirkte wie … Energie. Unbegrenzte Energie, die ein Ventil brauchte, und ich konnte sie spüren, als würde unterschwelliges Chaos in Wellen von ihm ausgehen.
    Beim Essen versuchte Jaz, auch mich zu Wort kommen zu lassen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass meine Lebensgeschichte erfunden war, war ich es ganz zufrieden, weiter zuzuhören.
    Er erzählte mir das eine oder andere über sich selbst und Sonny. Nichts allzu Persönliches, einfach genug, um ein freundschaftliches Verhältnis herzustellen. Als Erstes kam der paranormale Typ. Ich hatte bei keinem von beiden etwas in dieser Art aufgefangen, und jetzt war mir auch klar, warum. Sie gehörten derselben geringeren Spezies an, beide waren Zauberer – eine schwächere Variante des Magiers.
    Dass sie sich schon in der Vorschule kennengelernt hatten, war kein Zufall. Ihre Eltern hatten in einer Filiale der St.-Cloud-Kabale in Minneapolis gearbeitet, und die Jungen hatten eine von der Kabale ausgesuchte Schule besucht. Eine ansonsten ganz normale Schule. Das Risiko dabei war vernachlässigbar: Paranormale Kinder entwickeln ihre Kräfte erst im Teenageralter. Man hatte sie ermutigt, sich mit denjenigen Mitschülern anzufreunden, deren Eltern Kollegen der eigenen Eltern waren, Kindern, die sie auch bei Weihnachtsfeiern und Grillfesten und im Little-League-Team der Firma wieder trafen. Wenn sie älter wurden, hatten sie dann bereits Freunde, mit denen sie die Erfahrungen eines paranormalen Erwachsenwerdens teilen und mit denen sie reden und mitfühlen konnten. Als ich Jaz und Sonny beobachtete und die entspannte Vertrautheit zwischen ihnen, die ich bei meinen menschlichen Freunden verloren hatte, spürte ich einen scharfen Stich des Neides, so schmerzhaft, dass mir das Weiteressen schwerfiel.
    Sie waren jünger als ich, beide dreiundzwanzig. Sie hatten ihre Familien als Teenager verlassen und sich danach treiben lassen. Überraschend war das nicht. Ich wusste, wie es sich anfühlte, plötzlich anders zu sein, Geheimnisse bewahren und neu entwickelte Kräfte verstehen zu müssen, nach einem Halt, einer Identität, einem Platz in dieser unbekannten Welt zu suchen.
    Jaz und Sonny schienen in der Gang einen Anker gefunden zu haben. Keiner von ihnen hatte etwas an der Situation auszusetzen, und diese Einstellung schien mir echt zu sein, keine Fassade, die sie eigens für die Neue aufsetzten. Jaz lieferte mir eine Liste der übrigen Mitglieder – ihre Spezies, ihre Position und ihre Persönlichkeit. Fraglos machte er mir die Aufgabe des Informationensammelns gleich sehr viel leichter.
    Als das Abendessen sich über eine Stunde hingezogen hatte, war ich schließlich entspannt genug, um einen zweiten und kritischeren Blick auf Jaz zu werfen. Wenn ich bei Männern einen bestimmten Typ bevorzugte, dann war es jedenfalls nicht Jaz. Das bis zum Kinn reichende Lockengewirr war länger, als ich es mochte. Seine Augen waren zu groß und zu weich. Der Mund zu breit und sinnlich. Er war schlank gebaut, beinahe anmutig. Der Gesamteindruck war … ich sage wirklich nicht gern
feminin,
denn er hatte nichts Mädchenhaftes an sich, aber er hatte fraglos ein paar Prettyboy-Züge, die ihn sehr gründlich von …
    Ich brach den Gedankengang ab. Auch Karl war nicht mein Typ gewesen – zu weltmännisch, zu geschliffen, zu alt.
    Was aber das Rätsel anging, das Jaz darstellte – das

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