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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ich vor ihr zurück, holte tief Atem und machte mich dann auf die Suche nach ihr, versuchte sie aus all den Fäden zu entwirren. Irgendwann konnte ich mich auf dieses eine Bild konzentrieren und es so in den Vordergrund zerren.
    Ich gab mir Mühe, das innere Auge von dem Blut zu lösen und den Rest der Szene zu erkennen. Der Bildausschnitt war sehr klein und zeigte wie üblich nur den Vorfall selbst. Blut spritzte. Beim nächsten Durchgang erkannte ich eine aufblitzende Bewegung. Dann wurde sie zu einem Aufblitzen von Fleisch. Endlich zu einer blitzschnellen Faust. Und das war alles.
    Das Blut stammte also von einem Hieb, vielleicht gegen die Nase, und es war nicht einmal ein sehr harter Hieb gewesen; der Funken Chaos stammte von der Überraschung her. Ein spielerischer Schlag, der tatsächlich getroffen hatte? Sonny und Jaz, die herumalberten? Ein früherer Mieter? Ich konnte keinen der Beteiligten sehen, aber wie die Erklärung auch aussehen mochte, dies war kein wirklich chaotischer Vorfall gewesen.
    Karl schob sich hinter mich, so dicht, dass sein Pelz mich im Nacken kitzelte. Ich ließ mich nach hinten fallen, und er blieb stehen und ließ es zu, dass ich mich an ihn lehnte. Einen Moment lang blieben wir so, dann drückte er mir eine kalte Nase in den Nacken, was mich zusammenfahren ließ, und stieß ein leises grollendes Lachen aus, bevor er weiterlief.
    »Du findest nichts?«, fragte ich.
    Ich wusste nicht, ob er mich verstand. Er warf einen Blick in meine Richtung, aber das hätte auch eine Reaktion auf meine Stimme sein können.
    »Hast du dir das Bad schon angesehen? Da scheint es angefangen zu haben, was es auch war.«
    Ein leises Grunzen, und er verschwand in diese Richtung. Er konnte mich also verstehen. Ich wollte ihm schon folgen, als ich das Quietschen des Knaufs an der Wohnungstür hörte. Karls Kopf fuhr hoch; die Ohren spielten.
    Ich grinste. »Sieht so aus, als käme jemand gerade nach Hause und wir hätten uns die ganzen Sorgen umsonst gemacht.«
    Die Tür öffnete sich. Ich setzte mich in Bewegung. Karl machte einen Satz und packte meine Hand mit den Zähnen – die Spitzen gruben sich in die Haut, aber er sorgte dafür, dass sie sie nicht durchbohrten. Als ich auf ihn hinuntersah, blähten sich seine Nüstern. Ich wollte mich schon losmachen, als er demonstrativ in der Luft herumschnupperte.
    Wer das auch sein mochte im Flur, es war weder Jaz noch Sonny. Ich wollte schon einen Satz ins Bad machen, als eine Stimme rief: »Faith? Bist du das?«
    Ich machte mich von Karl los. Er schnappte, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich schüttelte den Kopf und machte Anstalten, die Badezimmertür hinter mir zu schließen. Er zwängte sich durch den Spalt, kam zurück und legte eine Pfote in den Spalt, damit die Tür nicht zufiel.
    Guy kam herein. Er trug ein blaues Hemd mit Paisleymuster und roch nach Eau de Cologne, als sei er auf dem Weg in die Clubs, vielleicht um sich eine Weile von der Sorge um Sonny und Jaz abzulenken.
    »Du bist’s ja wirklich«, sagte er. »Ich habe gedacht, ich hätte deine Stimme gehört.«
    Karls Pfote verschwand ins Bad. Ich ließ die Tür so, wie sie war, damit er sie aufstoßen konnte, und trat aus dem Flur ins Wohnzimmer.
    »Ich hab jemanden reinkommen hören, ich dachte, es wären die beiden Typen.«
    »Tut mir leid«, sagte er.
    »Ich weiß, wahrscheinlich sollte ich nicht hier sein, aber ich dachte, vielleicht würde es einfacher, eine Vision aufzuschnappen, wenn ich allein bin.«
    »Und war es das?«
    Ich ging weiter zum Sofa, was ihn dazu zwang, der Badezimmertür den Rücken zuzukehren. »Ein paar Bilder hab ich aufgeschnappt. Nichts Relevantes. Aber ich möchte es noch weiter versuchen.«
    Er überhörte die Andeutung, sagte einfach, ich solle weitermachen, er werde sich inzwischen nach Hinweisen umsehen, die wir vielleicht übersehen hatten. Ein dunkler Schatten glitt hinter dem Spalt der offenen Badezimmertür vorbei. Karl, der seine Position änderte, um ein Auge auf Guy halten zu können.
    Guy warf einen Blick unters Sofa.
    »Wenn ich recht verstehe, hat also niemand irgendwas Neues gehört?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf und nahm sich das Regal mit Fernseher und Anlage vor. Ich ging zur Tür hinüber und versuchte mir eine Methode einfallen zu lassen, wie ich ihn aus der Wohnung bekommen konnte. Als ich mich wieder umdrehte, stand er mitten im Zimmer und sah sich um. Sein Blick fiel auf die Badezimmertür.
    »Ich gehe dann wohl besser«, sagte ich.

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