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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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eigenen Angst spürbar zu sein.
    Der Mann entfernte sich in die Richtung, in der der Gang nach hinten lag.
    Der Gang nach hinten … wo Karl war.
    Ich wühlte nach meinem Handy. Wie konnte ich es öffnen, ohne dass das Display aufleuchtete? Himmeldonnerwetter, derlei hätte ich doch wissen sollen!
    Der Mann ging an der Wand entlang. Dreieinhalb Meter über seinem Kopf befand sich die obere Ebene des Clubs, eine Art tiefe Terrasse mit den dunklen Umrissen von Tischen darauf. Ich kam zu dem Schluss, dass er jetzt weit genug entfernt war und ich das beleuchtete Handy riskieren konnte. Ich klappte den Deckel auf, als ein dunkler Umriss auf der Galerie sich bewegte. Die Gestalt eines Mannes schwang sich über das niedrige Geländer.
    Karl landete genau auf dem Rücken des Mannes, so lautlos, dass dieser einen erschrockenen Schrei ausstieß. Beide stürzten. Ich rannte hinüber, um Karl zu helfen. Als ich an der Bar vorbei war, fing ich aus dem Augenwinkel eine weitere Bewegung auf: eine Gestalt auf der Galerie am anderen Ende des Raums, schwarz gekleidet, mit etwas auf der Schulter, lang und …
    »Karl! Partner!«
    Noch während ich die Worte hervorstieß, wünschte ich mir, sie zurückholen zu können, etwas Klareres gesagt zu haben, und ich war im Begriff, »ein Gewehr!« zu schreien, als der Lauf in meine Richtung schwenkte. Ich warf mich auf den Boden, und Karl tat das Gleiche, schleuderte den Killer von sich und ging in Deckung.
    Ich rettete mich unter den nächsten Billardtisch und kroch hastig um den Mittelfuß herum, bis ich ihn zwischen mich und den Gewehrschützen gebracht hatte. Dann legte ich mich flach auf den Bauch und hob die Pistole.
    Etwas schlug neben mir dumpf gegen den Tisch. Ein leises Geräusch, das sicher nicht sehr weit drang. Ich schwenkte die Waffe in seine Richtung.
    »Bleib!«, zischte Karl.
    Ich hätte ihn ohrfeigen können dafür, dass er nicht selber »geblieben« war, dass er das Risiko eingegangen war, zu mir herüberzukommen. Aber ich konnte den Stich der Erleichterung nicht verleugnen, als seine dunkle Gestalt sich neben mich fallen ließ.
    »Pssst!«, sagte er.
    Auch hier war ich nicht diejenige, die die Warnung brauchte, aber ich konzentrierte mich auf die möglichen Wege, die ich zuvor beobachtet hatte.
    Karl schob sich näher heran und legte die Lippen an mein Ohr: »Sie ziehen sich zurück. Richtung Nebeneingang. Zwei Paar Füße.« Er blieb, wo er war, ich spürte seinen warmen Atem am Ohr. »Gehen weiter. Immer noch … Die Tür. Auf. Zu. Stille. Schritte den Gang entlang. Weiter. Wir warten ab. Gehen sicher.«
    Er war immer noch dicht neben mir, an mich gedrückt. Eine Minute später rieb er sich mit einer Hand den Nacken.
    »Alles okay?«, flüsterte ich. »Der Sprung da runter …«
    »… war gar nichts. Aber ich glaube, ich habe mir einen Muskel gezerrt, als du gebrüllt hast.«
    »Besser, als eine Kugel abzukriegen.«
    »Stimmt. Und du? Ich rieche kein Blut, also nehme ich an, du bist nicht verletzt?«
    »Er hat Bianca umgebracht. Der Mann, auf den du runtergesprungen bist. Ich … hab’s gesehen.«
    Sein Blick fing meinen auf. Er fragte nicht: Alles in Ordnung mit dir?, weil er wusste, dass dies nicht der Fall war, und es hatte nichts mit dem Entsetzen zu tun, jemanden sterben gesehen zu haben. Er legte einen Arm um meine Schultern, während er sich wieder zu meinem Ohr herunterbeugte und flüsterte: »Wir reden drüber.«
    »Wenn wir gemacht haben, dass wir hier rauskommen, oder? Bevor jemand die Leiche findet und als Nächstes entdeckt, dass wir uns hier unter dem Billardtisch verstecken?«
    Ein kleines Lächeln. »Wenn irgend möglich.«
    Ich stemmte mich hoch, und er schob sich unter dem Billardtisch heraus. Ich wollte gerade aufstehen, als er mich wieder unter den Tisch stieß und sofort hinterherkam.
    »Schritte.«
    Eine Tür ging knallend auf, und Tonys Stimme drang zu uns herüber. »Verdammte Putzfirma! Genau wie letztes Mal. Guy rastet aus, der glaubt natürlich, die Cortez wären eingebrochen. Ich hab gesagt: ›Hey, Mann, könnte doch auch sein, dass die Putzkolonne einfach vergessen hat, die Alarmanlage wieder einzuschalten‹, aber nein, unter einer Verschwörung macht er’s natürlich nicht.«
    »Bianca müsste eigentlich hier sein, die Lieferung annehmen«, sagte Max’ Stimme. »Vielleicht war’s auch sie.«
    »Bee soll vergessen haben, die Anlage einzuschalten? Nie im Leben!«
    »Sieht so aus, als wär sie noch beim Inventurmachen. Im Gang ist

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