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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Monat einen halben Tag lang besuchen, bis sie zu Ende ist.«
    »Wenn das jetzt wieder auf die Sexfrage rausläuft « , begann ich.
    »Tut es nicht. Ich will einfach nur einen Besuch.«
    Trsiel fuhr herum, als Dantalians Stimme direkt an uns vorbeiglitt. »Damit du ihr dann dein Gift ins Ohr träufeln kannst?«
    Dantalian lachte. »Wie melodramatisch. Du magst Geschichten, nicht wahr, Trsiel? Der aufrechte Himmelsstreiter und der verruchte Dämon im Kampf um die unschuldige Seele. So unschuldig ist sie nicht. Und so engelhaft bist du nicht. Vielleicht bin ich ja gar nicht so dämonisch. Aber damit wäre die Geschichte wohl ruiniert, nehme ich an.«
    »Er wird mich nicht auf die dunkle Seite der Macht ziehen, Trsiel«, sagte ich. »Genauso wenig, wie du mich auf die Seite des Lichts ziehst. Mir gefällt es da, wo ich bin.« Ich sah in Dantalians Richtung. »Einmal pro Jahr.«
    »Alle zwei Monate.«

    »Dann aber bloß eine Stunde. Eine Stunde alle zwei Monate oder den halben Tag im Halbjahr.«
    »Den halben Tag im halben Jahr dann.«
    Ich sah zu Kristof hinüber. Er nickte, und ich gab ihm zu verstehen, dass er mit der Zeremonie beginnen sollte, die uns an unsere jeweilige Seite des Handels binden würde.

    35
    W as wollt ihr als Erstes wissen ?«, fragte Dantalian. »Wo das Amulett ist? Oder wo eure Nixe glaubt, dass es ist?«
    »Moment«, sagte Trsiel. »Dieses Amulett wenn sie es doch in die Finger bekommen sollte, wird es bei ihr funktionieren?«
    »Natürlich wird es das. Ich habe es geschaffen. Es funktioniert bei jedem, der Dämonenblut besitzt.«
    »Und wenn sie es nicht bekommt, gibt es andere Methoden, wie sie ihr Ziel erreichen und menschliche Gestalt annehmen kann? Als sie den Übergang zum ersten Mal geschafft hat, hat sie eine Hexenformel verwendet «
    »Die jetzt nicht mehr wirkt, sonst hätte sie es längst wieder getan«, sagte ich. »Wahrscheinlich eine Nebenwirkung davon, dass sie jetzt ein Geist ist.«
    »Ja«, sagte Dantalian. »Als Geist hat sie nur noch die Möglichkeiten eines Geistes. Ohne das Amulett könnte sie nur versuchen, eine vollständige spirituelle Inbesitznahme anzuwenden, und dazu bräuchte sie einen Nekromanten.«
    Ich nickte. »Und jeder Nekromant, der mächtig genug ist, das zustande zu bringen, ist auch klug genug, es bleibenzulassen.
    Also ist sie auf das Amulett angewiesen. Wir sollten demnach das Amulett suchen . . . « Ich zögerte. »Nein, die Nixe ist das wichtigere Ziel. Und wenn wir sie finden, brauchen wir uns um das Amulett keine Gedanken mehr zu machen.« Ich musste mich dazu zwingen, die nächsten Worte auszusprechen. »Trsiel kann es aus dem Verkehr ziehen. Ich wir brauchen es dann nicht mehr.«
    Ich spürte Kristofs Blick auf meinem Gesicht. Ich wusste, dass ich, hätte ich ihn erwidert, dort nicht Erleichterung, sondern Skepsis gesehen hätte, einen forschenden Blick, der zu ermitteln versuchte, ob ich die Wahrheit sagte oder nur das, was er hören wollte. Was von beidem zutraf, wusste ich selbst nicht.
    »Okay«, sagte ich, wieder zu dem Dämon gewandt oder zumindest in seine Richtung. »Wo ist sie also?«
    »Ich habe sie zu einem Gebäude geschickt, das einstmals eine halbe Million Schriftrollen enthielt, die später dazu verwendet wurden, die öffentlichen Bäder zu heizen. Tausend Jahre des Wissens zerstört, um Badewasser warm zu halten. Man fragt sich wirklich «
    »Die Bibliothek von Alexandria.«
    Sein Lachen dröhnte durch den Raum wie ein Schwall heißer Luft aus einem Hochofen. »Du bist schnell. Da findet ihr eure Nixe. In der Bibliothek von Alexandria im Jenseits, wo sie eine halbe Million Schriftrollen nach meinem Amulett durchsucht.«
    »Und das Amulett?«
    »Oh, das ist sehr viel näher. Es gibt da einen Tunnel, der Glamis Castle mit Castle Huntly verbindet . . . «
    »Wenn er zwei Burgen miteinander verbindet, ist es wahrscheinlich ein eher langer Tunnel«, merkte ich an.
    »Fünfzehn Meilen.«
    »Oh. Möchtest du es nicht etwas spezifizieren?«
    »Eigentlich nicht.«

    »Du hast dein Wort gegeben«, sagte Kristof.
    Dantalians Seufzer flatterte um uns herum. »Das habe ich, und ich halte es auch. Aber sie hat gefragt, ob ich es spezifizieren möchte . . . «
    »Spezifizier’s«, sagte ich. »Bitte.«
    »Es ist in einem Raum und dort in einer Schublade. Noch spezifischer kann ich es nicht sagen. Es gibt eine Menge Räume da unten. Als ich es versteckt habe, hatte ich keine Zeit, einen Lageplan zu zeichnen. Sucht danach, und ihr werdet es

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