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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Simmons den Schlüssel gefunden hatte. So hat sie’s genannt. Den Schlüssel. Wir sollten aufhören, rumzuspielen drüber zu reden, es uns auszumalen und es wirklich machen.«
    »Jemanden umbringen.«
    »Nur, dass wir sie nicht einfach umbringen durften, wir mussten es auf eine bestimmte Art tun.«
    »So wie Suzanne Simmons?«
    »Nein, das war ja das Komische dran. Was wir da machen sollten, hatte überhaupt nichts mit Simmons zu tun. Sie hatte diese Anweisungen «
    »Anweisungen?«
    »Yeah. Anweisungen. Wie aus einem Handbuch. Zuerst waren es Sachen, über die wir schon geredet hatten. Aber dann ist es immer abgedrehter geworden, und ich habe gesagt, wenn wir das machen, erwischen sie uns. Aber sie hat gesagt, es gehörte zu einem Plan und wir wären geschützt.«
    »Wie Suzanne Simmons, die Gefängnis auf Lebenszeit bekommen hat.«
    »Hey, ich bin nicht dumm. Cheri hat gesagt, bei Simmons wäre etwas schiefgegangen und es wäre seither in Ordnung gebracht worden.«
    »Hm.« Ich musterte ihn von oben bis unten. »Sehr gründlich in Ordnung gebracht. Was war das für ein Schlüssel?«
    »Oh, mystischer Dreck. Zauberkraft und ewiges Leben. Und toller Sex.« Er machte eine Pause. »Damit hat sie immerhin recht gehabt. Der Sex war verdammt gut.«
    Ich dachte an die Szene aus meiner Vision das Mädchen, das nach seiner Mutter schrie , und meine Hände ballten sich zu Fäusten. Jaime warf mir einen warnenden Blick zu, aber ich brauchte ihn nicht. MacKenzie lieferte, also hatte ich keine Entschuldigung, die Antworten aus ihm herauszuprügeln.
    Noch nicht.
    »Nachdem Cheri damit angefangen hatte wie lang hat es gedauert, bis ihr getötet habt?«
    »Sie wollte gleich anfangen, aber ich hab sie zurückgehalten.
    Ich habe versucht, ihr Vernunft beizubringen.«
    »Uhoh.«
    Sein Kopf fuhr hoch, er starrte mich wütend an. »Doch. Ich habe gesagt, das geht zu weit. Ich wollte einfach ein bisschen Spaß mit den Mädchen.«
    Meine Nägel gruben sich in die Handflächen. »Sie vergewaltigen, meinst du.«
    »Ja. Aber ein Killer bin ich nicht. Sie hat sich drauf eingelassen, aber hinterher hat sie gesagt, jetzt können wir das Mädchen nicht einfach gehen lassen. Und damit hatte sie ja auch nicht unrecht.«
    Jaime legte mir eine Hand auf den Arm. Spüren konnte ich es nicht, aber ich verstand die Bedeutung und verkniff mir das Fauchen.

    Bevor ich die nächste Frage stellen konnte, begann MacKenzie plötzlich zu verblassen. Jaime flüsterte eine Beschwörung, und er war wieder da.
    »Sie holen ihn zurück, Eve«, murmelte Jaime.
    »Eine letzte Frage.« Ich ging auf MacKenzie zu, bis ich über ihm aufragte. »Gefällt es dir da, wo du gerade bist? Ist es hübsch dort?«
    »Wwas? Soll das ein Witz sein? Weißt du, wo ich bin? Die Ketten dich an einen Felsen in der Wüste und schicken Bussarde, die dir das Fleisch von den Knochen picken? Das würde ich nämlich machen. Genaugenommen, ich glaube, das werde ich ihnen vorschlagen, weil du nämlich genauso sehr ein mörderisches Stück Dreck bist wie deine Frau.«
    MacKenzie wich zurück. »Nein, das hast du falsch verstanden. Ich habe nie «
    »Oh, und weil wir’s gerade von deiner Frau haben. Ich bin sicher, sie kriegt ihre Belohnung irgendwann, aber erst mal habe ich dich angelogen. Sie leidet nicht. Sie ist nicht mal tot.
    Sie lebt eigentlich ganz gut von dieser millionenschweren Lebensversicherung, die sie vor dem Prozess auf deinen Namen abgeschlossen hat.«
    »Was?« Er sprang auf. »Nein. Absolut unmöglich. Ich habe nie was unterschrieben «
    »Ein Wort, Robin. Urkundenfälschung.« Ich beugte mich über die Verbene in Jaimes Räucherschale. »Oh, und noch ein Wort.«
    Ich blies ihm den aufsteigenden Rauch ins Gesicht und lächelte ihn an. »Arschloch.«
    Robin MacKenzie stürzte ins Geisterreich zurück; sein Geschrei hallte noch über den Friedhof, nachdem er bereits verschwunden war.
    »Na, dem hast du deine Meinung ziemlich deutlich gemacht«, bemerkte Jaime. »Hoffen wir nur, dass du ihn nicht noch mal brauchst.«
    »Werde ich nicht.«
    Ich verabschiedete mich von Jaime und sah zu, wie sie zu ihrem Mietwagen ging. Als sie fort war, hörte ich hinter mir jemanden applaudieren.
    Ich drehte mich um und sah Kristof an einem Grabstein lehnen.
    »Gute Vorstellung«, sagte er. »Ihm vorzulügen, dass seine Frau noch lebt, war gut. Aber das mit der Versicherung? Geradezu inspiriert.«
    »Ein bisschen viel Klischee, meinst du nicht?«
    »Hat doch funktioniert, oder? Ein paar

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