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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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East Falls zusammen. Mr. Cary hat uns gebeten, ihn bei der Erledigung der laufenden Fälle seines Sohnes zu unterstützen. Ich habe bei den Akten des Verstorbenen Ihren Fall gefunden.«
    »Uh, ja, ich verstehe. Es ist so, ich suche gerade jemanden, der den Fall übernehmen könnte. Wenn in Ihrem Haus jemand interessiert wäre –«
    »Das ist nicht der Fall«, sagte Shaw, während die Kälte in ihrer Stimme arktische Züge annahm. »Ich rufe lediglich an, um Sie zu bitten, Ihre Akte so bald wie möglich in Besitz zu nehmen. Sie ist nicht vollständig geordnet, aber ich werde weder Mr. Cary noch seine Schwiegertochter bitten, die Notizen ins Reine zu schreiben. Unter den gegebenen Umständen sollte keiner von ihnen diese Akte mehr zu Gesicht bekommen müssen. Aus Rücksicht auf die Familie muss ich Sie bitten, alle diesbezüglichen Fragen an mich zu richten. Auch die Rechnung wird von meiner Firma kommen.«
    »Sehen Sie«, sagte ich, »ich weiß nicht, was Sie gehört haben, aber ich habe nichts mit Mr. Carys –«
    »Es steht mir nicht zu, in dieser Sache eine Meinung zu äußern. Ich habe heute noch viele Akten zu sichten, Ms. Winterbourne. Es wäre mir lieb, wenn Sie Ihre heute Nachmittag abholen könnten.«
    »In Ordnung. Ich werde sie in der Kanzlei abholen –«
    »Das wäre wohl kaum angebracht, nicht wahr?«
    Ich biss die Zähne zusammen. »Was schlagen Sie also vor –«
    »Ich werde den ganzen Nachmittag über im Bestattungsinstitut Barton sein. Man hat mir dort ein Büro zur Verfügung gestellt, damit ich mich mit Mr. Cary verständigen kann, ohne ihn mehr als nötig zu stören. Sie können sich um ein Uhr dort einfinden.«
    »Bei der Gedächtnisfeier für Grant Cary? Das würde
ich
jetzt für unangebracht halten.«
    »Sie werden zum Lieferanteneingang kommen«, sagte sie, wobei sie sich jedes Wort abrang, als bereite es ihr unsägliche Schwierigkeiten, überhaupt mit mir zu reden. »Neben dem Gebäude befindet sich ein Parkplatz. Sie biegen vom –« Papier raschelte – »vom Chestnut Boulevard ab. Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, wo das Bestattungsinstitut ist?«
    »Am Elm Boulevard«, sagte ich. »Neben dem Bezirkskrankenhaus.«
    »Gut. Finden Sie sich um ein Uhr dort ein, auf dem Parkplatz beim Lieferanteneingang. Guten Tag, Ms. Winterbourne.«
    Und somit war Cortez von der Bildfläche verschwunden und ich ganz offiziell auf mich allein gestellt. Wenn mir das Ganze vor einem Jahr passiert wäre, hätte ich gesagt »kein Problem« und mich über die Gelegenheit gefreut, mich zu bewähren. Letzten Herbst, als der Rat gezögert hatte, Savannah zu retten, war ich bereit gewesen, allein loszuziehen. Hätte ich das getan, wäre ich jetzt tot – ohne jede Frage. Ich wäre tot und hätte vielleicht auch Savannah dabei noch umgebracht. Ich hatte damals meine Lektion gelernt.
    Jetzt sah ich mich einer weiteren ernsthaften Bedrohung gegenüber, ich wusste, dass ich Hilfe brauchte, und ich warbereit, um sie zu bitten. Aber wen? Wenn ich jemanden im Rat fragte, würde ich das Leben dieser Person für etwas aufs Spiel setzen, das eine Hexenangelegenheit war und um das sich die Hexen kümmern sollten. Aber unser Zirkel hatte uns im Stich gelassen. Was bedeutete das alles jetzt für uns?
    Ich versuchte mich stattdessen auf genau das zu konzentrieren, was Cortez ursprünglich vorgeschlagen hatte: die Aufstellung eines Schlachtplans. Aber dabei gab es gewisse Probleme. Wenn ich loszog, um Sandford und Leah aufzuspüren, würde ich Savannah mitnehmen müssen, und es würde vielleicht damit enden, dass ich sie ihnen direkt in die Hände spielte. Im Augenblick kam es mir wie die klügste Vorgehensweise vor, mich einfach still zu verhalten, ihre Attacken abzuwehren und zu hoffen, sie würden zu dem Schluss kommen, dass Savannah den ganzen Ärger nicht wert war. Es ging mir zwar gegen den Strich, mich mit einer so defensiven Haltung zu begnügen, aber ich würde bei Savannahs Leben kein Risiko eingehen.
    Um halb eins warf ich einen Blick auf die Menschenmenge vor dem Haus. Vielleicht war ich zu optimistisch, aber ich hatte das Gefühl, sie wäre kleiner geworden. Als ich Savannah sagte, sie sollte sich zum Gehen fertig machen, traf ich sie auf dem Rücken liegend auf ihrem Bett an. Sie öffnete die Augen, als ich hereinkam.
    »Mittagsschlaf?«, erkundigte ich mich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Fühl mich bloß nicht so toll.«
    »Bist du krank?« Ich ging schnell zu ihr hinüber. »Das hättest du mir sagen sollen,

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