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Nacht der Leidenschaft

Nacht der Leidenschaft

Titel: Nacht der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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etwas gegen Iren?“, fragte Jack und blickte ihr in die Augen.
    „O nein“, sagte sie benommen. „Ich dachte gerade … dass Sie deswegen so schwarzes Haar haben und so blaue Augen.“
    „A chuisle mo chroi“, murmelte er und strich ihr eine Lockensträhne aus dem Gesicht.
    „Was bedeutet das?“
    „Eines Tages werde ich es Ihnen sagen. Eines Tages.“ Schweigend hielt er sie eine Weile in den Armen. Seine Wärme hüllte sie ein und ein Gefühl der Zufriedenheit breitete sich bis in den letzten Winkel ihres Körpers aus.
    Mit den Fingern glitt er zu dem hochgeschlossenen Kragen ihres braun-orange gestreiften Kleides, das mit Musselinrüschen verziert war. Behutsam und ohne Eile öffnete er die obersten Knöpfe und entblößte ihren weichen, kühlen Hals. Amanda hatte die Kontrolle über ihren Atem verloren. Sie rang nach Luft. Auch die Brüste hoben und senkten sich in unnatürlich heftigen Schüben. Jacks dunkler Kopf beugte sich über sie. Sie gab einen erstickten Laut von sich, als sie spürte, wie sein Mund sich auf ihren Hals presste und sich suchend weiterbewegte.
    „Wie süß du schmeckst.“ Seine geflüsterten Worte jagten ihr einen Schauer den Rücken hinunter. Als sie sich früher als junges Mädchen eine ähnliche Intimität mit einem Mann vorgestellt hatte, waren ihr nur Dunkelheit, Eile, Heimlichkeit und gieriges Abtasten in den Sinn gekommen. Sie hatte dabei nie an den Schein eines flackernden Feuers gedacht, an Wärme und an ein geduldiges, zärtliches Werben. Jacks Lippen zogen einen samtenen Pfad von der Kehle bis zu der empfindlichen Öffnung der Ohrmuschel. Sie spielten sanft damit, bis Amanda überrascht zusammenzuckte, als die Zungenspitze an einer kleinen, tiefer liegenden Spalte entlang strich.
    „Jack“, wisperte sie. „Sie brauchen für mich nicht den Liebhaber zu spielen. Ehrlich … sehr freundlich von Ihnen, so zu tun, als sei ich begehrenswert, und Sie …“
    Sie spürte sein Lächeln an ihrem Ohr. „Du bist unschuldig, mhuirnin, wenn du glaubst, dass der Körper eines Mannes nur aus Freundlichkeit so reagieren würde.“
    Während er sprach, bemerkte Amanda einen Druck an der Hüfte und sie verstummte auf der Stelle. Ihr Gesicht brannte wie Feuer. Gedankenfetzen rasten ihr durch den Kopf, wie Schneeflocken unter einem sturmgepeitschten Himmel. Sie wäre am liebsten in den Boden versunken … wenn sie nicht so neugierig gewesen wäre. Die Röcke waren ihr bis zu den Knien hinauf gerutscht. Sie spürte die muskulösen Schenkel und die harte Ausbuchtung seiner Erektion. Noch nie hatte sie ein erigiertes männliches Glied an ihrem Körper gespürt.
    „Dies ist deine Chance, Amanda“, murmelte er. „Ich bin dein, und du kannst mit mir machen, was du willst.“
    „Ich weiß nicht, was ich machen soll“, sagte sie unsicher. „Darum habe ich Sie ja engagiert.“
    Er lachte und küsste sie auf den entblößten Hals, wo der Puls mit wahnsinniger Geschwindigkeit pochte. Sie hatte das Gefühl, als schwebte sie in einer geträumten Welt, jenseits aller gewöhnlichen Erfahrungen, und wäre eine andere als Amanda Briars. Die alte Jungfer mit ihren Federkielen, den Papierbogen und tintenbefleckten Fingern, mit Fußwärmer und Plaids hatte sich in ein weibliches Wesen verwandelt, das begehrte und begehrt wurde.
    Jetzt wurde ihr bewusst, dass sie sich insgeheim immer vor Männern gefürchtet hatte. Manche Frauen verstanden das andere Geschlecht, begegneten ihm ohne Scheu, aber diese Selbstverständlichkeit im Umgang hatte ihr immer gefehlt. Sie wusste nur, dass kein junger Mann in der Blüte ihrer Jahre mit ihr geflirtet hatte. Die Männer hatten sich mit ihr über ernste Themen unterhalten, hatten sie mit Achtung behandelt und es nie gewagt, ihr Avancen zu machen.
    Und jetzt trat dieses prächtige Mannsbild in ihr Leben, zweifellos ein Schuft, der äußerst interessiert zu sein schien, ihr unter die Röcke zu gehen. Warum sollte sie es nicht zulassen, dass er sie küsste und liebkoste? Was brachte ihr die Tugendhaftigkeit? Tugendhaftigkeit war ein kalter Bettgenosse. Das wusste sie schließlich am besten.
    Tapfer packte sie ihn bei dem offenen Kragen seines Hemdes und zog seinen Kopf zu sich herab. Er folgte ihrem Wunsch sofort. Zart strich sein Mund über ihre Lippen. Die Wärme dieser Berührung löste ein Gefühl der Wonne in ihr aus, das sie aber zugleich zu lähmen schien. Sie spürte seinen starken Körper. Sein Mund presste sich erst vorsichtig, dann immer fordernder auf

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