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Nacht der Leidenschaft

Nacht der Leidenschaft

Titel: Nacht der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Frau zunutze zu machen. Der Artikel ist unverschämt und stellt mich als altes, wollüstiges Weib hin, das sich einen jungen Mann als Beschäler geschnappt hat. Sag mir jetzt auf der Stelle, wie viel daran wahr ist!“
    Ein sofortiger Widerspruch wäre Amanda natürlich am liebsten gewesen. Stattdessen wurde Jacks Miene reserviert.
    Mit sinkendem Mut erkannte Amanda, dass er die Behauptung des Blattes nicht dementieren wollte. „Mein genaues Alter lässt sich nicht nachweisen“, sagte er bedächtig. „Ich kam als uneheliches Kind zur Welt, und meine Mutter hat meine Geburt bei keiner Pfarrei eintragen lassen. Spekulationen, dass ich jünger als du bin, sind reine Vermutungen, die keiner bestätigen kann.“
    Amanda trat einen Schritt zurück und starrte ihn ungläubig an. „Bei unserer ersten Begegnung hast du mir gesagt, du seiest einunddreißig Jahre alt War das wahr oder nicht?“
    Jack seufzte und rieb sich den Nacken. Amanda konnte geradezu sehen, wie die verschiedensten Kalkulationen in seinem Hirn abliefen, als er nach einer Strategie suchte, um die Situation in den Griff zu bekommen. Verdammt noch mal, sie würde sich nicht mit irgendeiner Bemerkung abspeisen lassen! Sie wollte wissen, ob er sie in einem so grundlegenden Punkt wie seinem Alter belogen hatte. Schließlich wurde ihm bewusst, dass ihm Ausflüchte nichts mehr helfen würden.
    „Es war nicht die Wahrheit“, sagte er zerknirscht. „Aber wenn du dich erinnerst, so warst du damals verdammt empfindlich, als dein dreißigster Geburtstag zur Sprache kam. Und da ich mir dachte, dass du irgend wann herausfinden könntest, dass ich ein oder zwei Jahre Junger bin, hatte ich wahrscheinlich diesen rettenden Einfall.“
    „Ein Jahr oder zwei?“, wiederholte Amanda mit nicht zu überhörendem Misstrauen in der Stimme. „Mehr nicht?“
    Seine Lippen pressten sich ungeduldig zu einem Strich zusammen. „Fünf Jahre, zum Teufel noch mal!“
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, als könnte sie nicht mehr richtig atmen, als nähmen ihre Lungen keine Luft mehr auf.
    „Du bist erst fünfundzwanzig?“, brachte sie atemlos flüsternd heraus.
    „Das macht keinen Unterschied.“ Diese seiner Ansicht nach vernünftige Bemerkung ließ sie trotz ihres Kummers wütend auffahren.
    „Und ob! Es macht einen himmelweiten Unterschied“, rief sie. „Außerdem hast du mich angelogen!“
    „Ich wollte nicht, dass du mich als einen jüngeren Mann betrachtest.“
    „Du bist ein jüngerer Mann!” Sie blitzte ihn erzürnt an. „Fünf Jahre … o Gott, ich kann nicht fassen, dass ich einen Mann geheiratet habe, der praktisch noch … noch ein Junge ist!“
    Diese Bezeichnung verfehlte ihre Wirkung nicht, und sein Gesicht wurde hart. „Hör auf damit“, sagte er mit eiskalter Ruhe. Er schnappte sie, als sie gerade vor ihm zurückweichen wollte, und schloss die Arme um sie.
    Verdammt noch mal, ich bin kein Junge, Amanda. Ich komme meinen Verpflichtungen nach, und wie du weißt, habe ich verflixt viele. Ich bin kein Feigling, Spieler oder Betrüger. Ich halte Menschen, die mir nahe stehen, die Treue. Andere Erfordernisse, um ein Mann zu sein, fallen mir nicht ein.“
    „Wie wär’s mit Ehrlichkeit?“, schlug sie bissig vor.
    „Ich hätte dich nicht anlügen dürfen“, gestand er ein. „Ich schwöre dir, es wird nie wieder vorkommen. Bitte verzeih mir.“
    „So leicht kann man das nicht abtun.“ Sie rieb sich die brennenden Augen. Sie fühlte sich elend. „Ich will. nicht mit einem jüngeren Mann verheiratet sein.“
    „Tja, den hast du aber nun“, sagte er rundweg. „Und er wird sich nicht in Luft auflösen.“
    „Ich könnte eine Annullierung beantragen!“
    Jacks glucksendes Lachen versetzte sie in Wut. „Wenn du das tust, mein Pfirsich, dann zwingst du mich, dem Richter zu sagen, wie oft und auf welche Art ich dich bereits gehabt habe. Kein Magistrat in England würde daraufhin deinem Antrag stattgeben.“
    „Das würdest du nicht wagen!“
    Er lächelte und zog ihren widerstrebenden Körper an sich. „Nein“, murmelte er. „Weil du mich nicht verlassen wirst. Du wirst mir verzeihen, und dann werden wir die Sache für immer begraben.“
    Amanda versuchte mühsam, einen Rest von Zorn aufrecht zu erhalten. „Ich will dir aber nicht vergeben“, nuschelte sie an seiner Schulter. Sie ließ sich an seine Brust sinken, gab den Kampf auf, schluchzte ein letztes Mal und wischte sich die versiegenden Tränen ab.
    Er hielt sie beschützend in den Armen,

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