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Nacht der Leidenschaft

Nacht der Leidenschaft

Titel: Nacht der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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besprechen. Falls es Ihnen entgangen sein sollte: In Ihrer Gegenwart befindet sich eine Dame. Ich werde sie zur Tür begleiten und dann werden wir …“
    „Eine Frau, die man in Ihrer Gesellschaft antrifft, ist keine Dame“, schnaubte Tirwitt und schwenkte den mit klingenbewehrten Stock wild herum. „Ich würde sie nicht eine Stufe höher stellen als diese Hure Gemma Bradshaw.“
    Kalte Mordlust stand in Devlins Gesicht, als er einen Schritt nach vorn tat. Von dem drohend auf ihn gerichteten Stock ließ er sich nicht beirren.
    Amanda griff schnell ein. „Mr. Devlin“, sagte sie forsch, „ich halte diesen Auftritt für bemerkenswert. Soll dies ein abgekartetes Spiel sein, um mich einzuschüchtern, damit ich Ihren Vertrag unterschreibe? Oder ist es bei Ihnen üblich, Geistesverwirrte in Ihren Geschäftsräumen zu empfangen?“
    Wie beabsichtigt hatte sie Tirwitts Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. „Wenn ich im Geiste verwirrt bin“, stieß er wütend hervor, „dann nur, weil mein Leben ein Trümmerhaufen ist. Man hat mich zum Gespött der Leute gemacht und mit einem Gespinst aus Lügen und Verleumdungen ruiniert, die dieser Bastard hier veröffentlicht hat. Aus Geldgier das Leben eines Menschen zu vernichten … nun, der Tag der Wahrheit und Vergeltung ist gekommen!“
    „Ihr Name wurde nicht ein einziges Mal in Mrs. Bradshaws Buch erwähnt“, erklärte Devlin ruhig. „Sämtliche Charaktere wurden verändert.“
    „Doch gewisse persönliche Einzelheiten aus meinem Leben wurden schamlos enthüllt … deutlich genug, um meine Identität aufzudecken. Meine Frau hat mich verlassen, meine Freunde schneiden mich … ich habe alles verloren, was in meinem Leben von Bedeutung war.“ Tirwitt atmete. schwer vor Zorn. „Ich habe nichts mehr zu verlieren“, murmelte er. „Und ich werde Sie mit mir in den Abgrund reißen, Devlin.“
    „Das ist Unsinn“, unterbrach ihn Amanda kurz angebunden. „Sich derart aufzuführen … ist lächerlich, Mylord. Ich habe ein solches Benehmen noch nie erlebt, und ich muss sagen, ich bin geradezu versucht, Sie in einen meiner Romane aufzunehmen.“
    „Miss Briars“, mischte sich Devlin vorsichtig ein, „dies wäre ein passender Augenblick, den Mund zu halten. Ich werde die Angelegenheit regeln.“
    „Da gibt es nichts zu regeln!“, brüllte Tirwitt, sprang sein verhasstes Gegenüber wie ein verwundeter Bulle an und.
    holte mit dem Stock aus. Devlin wich zur Seite aus, jedoch nicht schnell genug, sodass das Messer mit der doppelseitigen Klinge ihn traf und durch die Weste und das Hemd schnitt.
    „Gehen Sie hinter den Schreibtisch in Deckung“, rief Devlin Amanda zu.
    Amanda zog sich stattdessen an die Wand zurück und beobachtete das Geschehen fassungslos. Die Messerklinge muss ausgesprochen scharf sein, dachte Sie, wenn sie zwei Lagen Stoff so leicht durchschneiden kann. Ein roter Fleck breitete sich auf der Weste aus. Devlin, der seinen Gegner wachsam umkreiste, schien die Wunde oberhalb seines Gürtels nicht bemerkt zu haben.
    „Sie haben Ihren Spaß gehabt“, sagte er leise, ohne den Blick von den Augen des anderen abzuwenden. „Legen Sie jetzt das Ding weg, wenn Sie nicht in der Bow Street hinter Gittern landen wollen.“
    Der Anblick des Blutes schien Lord Tirwitt in einen Rauschzustand zu versetzen. Ihn gelüstete nach mehr. „Ich habe erst angefangen“, zischte er heiser. „Ich werde Sie wie eine Weihnachtsgans tranchieren, bevor Sie noch mehr Menschen ruinieren. Die Welt wird es mir danken.“
    Devlin sprang mit beeindruckender Geschicklichkeit zurück, als die tödliche Waffe ein zweites Mal durch die Luft sauste. Sie verfehlte ihn nur knapp. „Die Welt wird auch dankbar sein, wenn man Sie hängt und Ihre Füße im Wind baumeln … ein Schauspiel, das die Menge von jeher begeistert hat.“
    Amanda bewunderte Devlins Geistesgegenwart; Lord Tirwitt war jedoch einem Tobsuchtsanfall nahe und kümmerte sich nicht länger um die Folgen seines Tuns. Er griff wieder an. Mit Schaum vor dem Mund versuchte er in blinder Wut zuzustechen. Devlin sprang zum Schreibtisch, spürte die Holzkante am Rücken, packte ein leder gebundenes Lexikon und gebrauchte es als Schild. Die Klinge schnitt glatt durch den Einband. Wutentbrannt schleuderte Devlin den schweren Folianten auf seinen Widersacher. Sich zur Seite drehend, fing Lord Tirwitt den harten Schlag mit der Schulter ab, stieß einen lang gezogenen Schrei aus, als der Schmerz einsetzte, und stürzte sich erneut mit

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