Nacht der Leidenschaft
den Schultern. „Es war nicht der Rede wert. Ich habe eine dicke irische Haut die Prügel haben mir nicht so viel ausgemacht wie den Jüngeren.“
Amanda schmiegte sich enger an ihn und achtete darauf, nicht zu viel Mitleid durchklingen zu lassen. „Stell dein Licht nicht unter den Scheffel.“
„Psst.“ Jack legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Das nächste Mal machst du noch einen Heiligen aus mir, sagte er streng, „aber glaube mir, das bin ich nicht. Ich war ein Lausebengel und wuchs zu einem verkommenen, selbstsüchtigen Menschen heran.“
Amanda fuhr mit der Zunge seinen Finger entlang.
Das gekonnte Spiel ihrer Zungenspitze überraschte ihn; unwillkürlich zog er die Hand zurück. Die düsteren Schatten auf seinem Gesicht machten einem unverschämten Grinsen Platz. „Weine Hexe.“ Er schlug die Laken zurück und beugte sich über Amanda. „Ich glaube, für deine Zunge haben wir eine viel bessere Verwendung“, murmelte er und bedeckte ihren Mund mit Küssen.
Kapitel 11
Amandas Verwandte waren über die Nachricht, dass sie den Rest der Feiertage nicht in Windsor verbringen würde, tief enttäuscht. Sie machten ihrer Verstimmung durch eine Reihe von eilig abgeschickten Briefen Luft, auf die Amanda nicht antwortete. Gewöhnlich hätte sie versucht, die Wogen wieder zu glätten. Aber die Zeit verging wie im Flug, und sie konnte sich nicht dazu aufraffen, einige versöhnliche Worte zu schreiben. Den Mittelpunkt ihres Lebens hatte Jack Devlin eingenommen. Die Stunden, in denen sie getrennt waren, vergingen unerträglich langsam, während die Abende im süßen Rausch der Liebe dahineilten. Mit Einbruch der Dunkelheit kam er zu ihr und verließ sie im Morgengrauen. Jede Stunde, die sie in seinen Armen verbrachte, verband sie inniger mit ihm.
Jack behandelte sie wie es noch kein Mann zuvor getan hatte. Er betrachtete sie nicht als abgeklärtes, spätes Mädchen, sondern als leidenschaftliche, heißblütige Frau. War sie wieder einmal zu gehemmt und prüde, hänselte er sie erbarmungslos und reizte sie zu temperamentvollen Ausbrüchen, die sie sich nicht zugetraut hätte. Es gab aber auch Zeiten, in denen Jacks Stimmung sich veränderte. Dann war er nicht länger der freche Spötter, sondern ein einfühlsamer Liebhaber, der sie mit unendlicher Zärtlichkeit liebte. In diesen Augenblicken war er ihr sehr nahe und schien sie wahrhaft zu verstehen. Manchmal erschreckte sie der Gedanke, dass er ihr bis auf den Grund der Seele blickte könnte.
So wie sie es vereinbart hatten, gab Jack ihr gewisse Kapitel von Die Sünden der Madame B. zu lesen. Mit diebischer Freude beobachtete er ihr Unbehagen, ausgefallene Stellungen mit ihm im Bett zu probieren.
„Das kann ich nicht“, sagte sie eines Abends mit erstickter Stimme und zog sich die Decke über das knallrote Gesicht. „Ich kann es einfach nicht. Such etwas anderes aus – ich mache alles mit dir, nur nicht das.“
„Du hast mir versprochen, es zu versuchen“, sagte Jack, und seine Augen funkelten vergnügt, als er die Decke wegzog.
„Daran erinnere ich mich nicht.“
„Feigling.“ Er küsste sie auf den Nacken, und sie spürte sein Lächeln an ihrer Haut. Ohne auf ihre Proteste zu achten, arbeitete er sich zielstrebig weiter nach unten vor. „Trau dich, Amanda“, flüsterte er. „Was hast du zu verlieren?“
„Meine Selbstachtung!“ Sie versuchte sich frei zu strampeln, aber er hielt sie fest und biss zärtlich in die empfindliche Stelle zwischen den Schulterblättern.
„Versuche es wenigstens“, redete er ihr zu. „Ich werde es dir zuerst machen – gefällt dir das nicht?” Er drehte sie herum und küsste ihren bebenden Bauch. „Ich möchte dich schmecken“, murmelte er. „Ich möchte meine Zunge in dir spüren.“
Wenn man vor Scham sterben könnte, so hätte sie hier und jetzt das Zeitliche gesegnet. „Vielleicht später“, meinte sie. „Ich brauche etwas Zeit, um mich an den Gedanken zu gewöhnen.“
Ein Lachen mischte sich in das Begehren, das in seinen blauen Augen aufflammte. „Du hast beschlossen, unsere Affäre auf drei Monate zu beschränken. Da bleibt uns nicht viel Zeit.“ Mit den Lippen umspielte er den kleinen Kreis ihres Nabels und pustete den warmen Atem in die winzige Mulde. „Ein Kuss“, drängte er sie, teilte das lockige Nest zwischen ihren Beinen und hielt eine Fingerspitze auf ihre empfindlichste Stelle. „Genau da. Das wirst du doch ertragen können, oder?“
Sie gab einen matten Laut von
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