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Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen

Titel: Nacht der Seelen - Armintrout, J: Nacht der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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schon viel durchgemacht und brauchte ein bisschen Zeit für sich. Nathan schien derselben Meinung zu sein, denn er ließ ihn laufen.
    Er drehte sich zu Max um und streckte ihm die Hand entgegen, ohne ihn dabei anzuschauen. „Tut mir leid.“
    „Okay. Das war taktlos von mir.“ Max nahm Nathans Hand, um sie zu schütteln, dann deutete er auf das Sofa. „Vielleicht solltet ihr erst einmal erzählen, was bei euch los gewesen ist. Ich bin aus einem bestimmten Grund hier, und ich wette, das ist ein kleines Projekt, bei dem ihr gerne mithelfen wollt.“
    „Hört mal, Leute“, unterbrach Bill, während er ein Gähnenunterdrückte. „Ich muss ins Bett. Eure Arbeitszeiten bringen mich ins Grab. Gibt es hier eine Ecke, in der ich schlafen kann? Etwas, das es erlaubt, ein wenig ungestört zu sein?“
    Nathan sah ihn argwöhnisch an, um dann sekundenschnell in die Richtung zu schauen, in die Ziggy gerade eben verschwunden war. „Weißt du, das Beste ist, sich daran zu gewöhnen, indem man sich einfach anpasst.“
    Warnend schaute ich Nathan mit hochgezogener Augenbraue an. Als er endlich meinen Blick traf, schaute er weg. Weißt du, wie alt Ziggy ist, Carrie?
    Weißt du, wie alt unser alter „Jacob“ ist? Das ging unter die Gürtellinie, aber wir hatten keine Zeit dafür, dass Nathan den überfürsorglichen Vater spielte. Ich lächelte Bill an und sagte: „Du kannst im Hinterzimmer vom Laden schlafen. Wir lassen dich da in Ruhe. Pass nur auf die Bettwanzen auf!“
    „Oder auf anderes“, schnaubte Max verächtlich, verstummte aber augenblicklich, als er Nathans wütenden Blick sah.
    „Bevor wir anfangen, Schlachtpläne zu schmieden …“, Max kannte Nathan fast genauso gut wie ich, „… muss ich euch noch etwas erzählen.“
    Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er etwas an der Hand hatte, mit der er gestikulierte. Ich streckte meine Hand aus und hielt sein Handgelenk fest. Mit Leichtigkeit hob ich es hoch. Ihm fehlten zwei Finger.
    „Und ein Zeh“, sagte er, bevor ich etwas äußern konnte. „Es hat was mit Folter zu tun. Aber das ist unwichtig.“
    Mit dieser düsteren Bemerkung setzte er sich, und auch Nathan und ich machten es uns im Wohnzimmer bequem: Max auf der Couch, Nathan in seinem Sessel und ich auf der Armlehne. Wir hörten ihm zu und versuchten, ihm nichtallzu viele Fragen zu stellen, während er uns erzählte, was mit dem Orakel passiert war.
    Ich konnte mir vorstellen, dass er mithilfe von Dahlias Zaubermixturen Bella geschwängert hatte. Soweit hatten wir uns das auch schon zusammengereimt. Ich konnte mir ebenso vorstellen, dass Bella in einem furchtbaren Autounfall verletzt worden war, und dass sie Max in einen Lupin verwandelt hatte. Aber ich kam etwas ins Stutzen darüber, dass Max in strahlendem Tageslicht herumlaufen konnte.
    „Ich weiß, ich bin genauso verblüfft wie ihr.“ Hilflos zuckte er mit den Schultern und stand auf, um wie, na, ein eingesperrtes Tier im Wohnzimmer auf und ab zu gehen. „Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr es einen verändert, nach all den Jahren, in denen man keinen Sonnenaufgang gesehen hat, oder, zu Hölle noch mal, noch nicht einmal zu derselben Zeit wach war, wie all die anderen.“
    Es lag etwas in Nathans Blick, als er nickte, auch wenn er lächelte. „Herzlichen Glückwunsch zum Baby. Das wird dich erst mal verändern.“
    Max wurde wieder ernst. „Wenn ich überhaupt wieder zurückkehren kann. Das ist auch so ungefähr der Grund, warum ich euch aufgesucht habe. Mein Schwiegervater hat mich mehr oder weniger aus dem Rudel verbannt, bis diese unfassbare Geschichte mit dem Souleater aus der Welt ist.“ Er machte ein angewidertes Geräusch. „Denn ich werde bis ans Ende meiner Tage persönlich für jede Tat von jedem x-beliebigen Vampir verantwortlich gemacht. Und augenscheinlich auch noch darüber hinaus.“
    „Na, wir werden dir keine große Hilfe sein.“ Nathan sah mich an, als wollte er mir signalisieren, dass er sich okay fühlte, aber ich spürte, wie traurig er war. Vielleicht war er auch ein wenig neidisch. Dieses Gefühl vermittelte er mir jedenfalls durch die Blutsbande. Nichts wollte er lieber habenals eine Familie, und wenn der Souleater sie ihm nicht genommen hätte, dann wäre es an der schwachen Gesundheit seiner Frau gescheitert. Ich ahnte, wie es ihn geschmerzt haben musste, als er herausfand, dass Max Vater wurde. „Wir sind auch nicht viel weitergekommen. Aber Carrie hat Erfahrungen mit der Zauberei gesammelt, vielleicht

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