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Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Titel: Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Pasta gegessen!»
    «Allein?»
    «Mit einem Kollegen. Wie war dein Abend mit Baumann?»
    «Es ging. Ich habe Karten mit ihm gespielt. Er ist ganz brauchbar. Lässt dich grüßen. Sitzt übrigens neben mir und will dich sprechen.»
    «Dann gib ihn mir.»
    «Halt, halt. Geht’s dir gut? Du klingst müde!»
    «Ich bin müde, Vater.»
    «Dann geh ins Bett!»
    «Es wird noch eine Weile dauern.»
    «Wieso? Was ist das für ein Italiener, mit dem du da herumsitzt?»
    «Keine Gefahr, Papa. Wir besprechen nur den Fall.»
    «Ah ja! Trinkt ihr Wein?»
    «Ja, Papa.»
    «Dann pass auf! Du fehlst mir, mein Kind. Aber Baumann ist in Ordnung. Ich übergebe!»
    «Ciao, Papa. Schlaf gut!»
    Laura warf Guerrini einen entschuldigenden Blick zu.
    Er nickte und bestellte zwei Grappe.
    «Hallo!» Baumanns Stimme klang belegt. «Ist es schön in Italien?»
    «Ja, es ist schön – abgesehen davon, dass ich total übermüdet bin und keine Ahnung habe, was in diesem verdammten Kloster abläuft. Aber diese Carolin Wolf scheint ein komplizierter Mensch gewesen zu sein. Hast du schon etwas über sie rausgefunden?»
    «Ich habe eine Studienkollegin von ihr aufgetrieben. Die hat erzählt, dass Carolin Wolf mit fast jedem Kommilitonen, der einigermaßen gut aussah, eine Bettgeschichte hatte. Sie muss so was wie eine Nymphomanin gewesen sein. Die Kommilitonin meinte sogar, dass Carolin Wolf manchmal aus Spaß auf den Strich gegangen ist.»
    «Das deckt sich mit deinen Vermutungen, was?»
    «Ja, aber ich hab noch etwas Interessantes für dich! Wir konnten heute die Tote aus der Isar identifizieren. Ihr Name ist Iris Keller. Sie arbeitete in einem besonders feinen Modehaus in der Maximilianstraße. Der Geschäftsführer hat Vermisstenanzeige erstattet und sie am Nachmittag identifiziert. Sie lebte allein, ist geschieden, und wir werden morgen ihre Wohnung ansehen. Ihre Kollegen halten einen Selbstmord für ausgeschlossen. Iris Keller sei eine sehr lebensfrohe Frau gewesen.»
    «Du warst ja ganz schön fleißig», antwortete Laura. «Danke, dass du meinen Alten Herrn besucht hast!»
    «Was soll ich denn sonst machen, wenn du nicht da bist?» Baumann lachte auf, um seiner Bemerkung ein wenig Ironie zu verleihen.
    «Musst du immer launige Kommentare abgeben, die mich betreffen?», gab Laura ärgerlich zurück.
    «Oh, Frau Hauptkommissarin ist schon wieder empfindlich …»
    «Ich bin müde. Humor ist heute Abend nicht angesagt!»
    «In Ordnung. Dann lass uns Schluss machen.»
    Laura seufzte leise.
    «Tut mir Leid, Peter. Aber ich bin wirklich erschöpft. Morgen gebe ich dir die Personalien der Gruppenmitglieder durch. Es gibt eine Menge zu tun für dich.»
    «Bin ich doch gewöhnt.»
    Ein paar Sekunden lang blieb es still in der Leitung. Baumann war offensichtlich beleidigt.
    «Gute Nacht», sagte Laura leise. «Grüß meinen Vater, und ich hoffe, er benimmt sich anständig!»
    «Besser als seine Tochter!», erwiderte Baumann.
    Laura drückte auf den roten Knopf. Es reichte. Sie griff nach dem Grappaglas und setzte es an die Lippen.
    «Warten Sie», lächelte Guerrini. «Nicht kippen! Erst anstoßen, dann ganz langsam die Kehle runterrinnen lassen. Das ist ein besonders alter Grappa. Sie sollten ihn nicht aus Ärger trinken. Das wäre Verschwendung!»

L aura lag angezogen auf dem Bett, betrachtete das karge Zimmer. Ein kitschiges Gemälde, Maria mit Jesus und Lämmchen, war der einzige Schmuck. Ihr Koffer stand noch neben der Tür, genau dort, wo Guerrini ihn abgestellt hatte. Ein Windhauch bewegte die gelblichen Vorhänge, an der Decke saßen mindestens fünf Moskitos.
    Ich hab zu viel getrunken, dachte sie. Guerrini auch.
    Er hatte das Zimmer neben ihr bezogen. Auch mit Jungfrau Maria, aber ohne Lämmchen. Entscheidung einer Münze, die er hochgeworfen hatte. Als er den Koffer in ihr Zimmer trug, waren sie zusammengestoßen, mussten über ihre erschrockenen Gesichter lachen. Danach war Guerrini stehen geblieben, hatte auf ihre Entscheidung gewartet. Sie hatte ihn hinausgeschoben, die Tür geschlossen, den Schlüssel zweimal umgedreht. So war sie sicher. Allein mit Maria, dem Jesuskind und dem Lämmchen.
    Sie vergrub das Gesicht im Kopfkissen und versuchte sich vorzustellen, dass es Guerrinis Brust wäre. Scheiße!, dachte sie und: Es ist zu spät, die Kinder anzurufen. Ich muss es gleich morgen früh tun, ehe sie in die Schule gehen. Trotzdem griff sie nach ihrem Handy und wählte. Ronald war sicher noch auf. Sie wollte wissen, wie es Sofia und Luca

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