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Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall

Titel: Nacht der Stachelschweine: Laura Gottbergs erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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Krebs, aber das weißt du ja selbst. Sie malt übrigens ganz gute Bilder: riesig, sehr abstrakt. Scheint Erfolg damit zu haben. Von Rolf Berger hatten weder Mann noch Tochter jemals was gehört.» Peter Baumann machte eine Pause.
    «Hörst du zu?»
    «Natürlich!»
    «Gut! Also weiter: Diese Susanne Fischer ist Steuerinspektorin im Münchner Finanzamt. Hat den Ruf, sehr präzise zu arbeiten. Geschieden, keine Kinder. In ihrer Umgebung wusste ebenfalls niemand etwas von einem Rolf Berger. Mehr hab ich im Augenblick nicht zu bieten.»
    «Hast du die Ehefrau von Berger aufgetrieben?»
    «Noch nicht. Sie müsste übermorgen wieder da sein. Hat eine Woche Urlaub auf Ibiza gemacht. Ihre Nachbarin sagte, dass sie kurz nach Berger abgereist sei.»
    «Wie kurz?»
    «Ein paar Tage nach ihm …»
    «Finde raus, wann genau ihr Flug ging!»
    «Jawohl, Frau Hauptkommissarin!»
    «Was ist mit den anderen?»
    Unter ihrem Fenster überquerte Katharina Sternheim, begleitet von ihrem kurzen dunklen Schatten, den Hof. Beinahe halb elf Uhr. Auch Susanne Fischer tauchte zwischen den Arkadenbögen auf. Hubertus Hohenstein erhob sich von der Veranda und klopfte seine Pfeife aus. Laura beschloss, die Gruppe an diesem Tag in Ruhe zu lassen. Der Tod des Kätzchens würde nachwirken.
    «Nicht viel. Britta Wieland ist Krankenschwester, wird von ihren Kollegen als aufgeschlossen, aber als etwas schwierig beschrieben. Monika Raab scheint eher harmlos zu sein. Stammt vom Land, tut sich schwer in ihrem Job. Interessant ist dieser Hohenstein. Er ist katholischer Priester. Wusstest du das?»
    «Ja», antwortete Laura abwesend, während sie Hubertus Hohenstein dabei zusah, wie er seine Pfeife zwischen  die Geranientöpfe steckte und langsam in den Gruppenraum ging. «Ich dachte es mir.»
    «Er hat sich von seiner Pfarrei beurlauben lassen, weil er aussteigen will.»
    Laura nickte ungeduldig.
    «Und Katharina Sternheim?»
    «Sie ist Therapeutin. Scheint ziemlich eigenwillige Methoden zu praktizieren. Aber sie hat unter ihren Kollegen einen guten Ruf. Allerdings kommt niemand über längere Zeit mit ihr aus. Die Kollegen haben mit Respekt von ihr gesprochen, aber zugegeben, dass keiner von ihnen eng mit ihr zusammenarbeiten möchte.»
    «Warum?»
    «Angeblich legt sie zu viel Gewicht auf die spirituelle Seite der Therapie. Jedenfalls nach Meinung der Kollegen.»
    «Macht Sinn!»
    «Kannst du eigentlich noch mehr als zwei Worte sagen?»
    «Nein!»
    «Okay, dann nicht. Deinem Vater geht’s übrigens gut. Wir haben gestern Abend drei Stunden lang Karten gespielt, und er hat gewonnen. Ich hab ihm Pizza mitgebracht, und er hat sein Essen auf Rädern ins Klo gekippt. Er beeindruckt mich, dein Alter Herr!»
    «Ja», murmelte Laura. «Mich auch!»
    «Das waren immerhin schon drei Worte. Geht’s dir wirklich gut?»
    «Nicht schlecht. Aber ich versteh nicht genau, was hier vor sich geht. Ich muss mich konzentrieren. Hier passieren merkwürdige Dinge. Es wirkt, als wachse eine Bedrohung. Das liegt teilweise an dieser verrückten Umgebung, diesem Kloster.»
    Baumann antwortete nicht sofort.
    «Klingt, als würdest du dich von denen anstecken lassen», sagte er schließlich langsam. «Hast du niemanden, mit dem du darüber reden kannst? Was ist mit diesem Italiener, mit dem du ständig Wein trinkst?»
    «Er ist da, wenn ich ihn brauche.»
    «Ich auch.»
    «Ich weiß. Danke.»
    «Wieder drei Worte. Pass auf dich auf, Laura. Ich mach mir Sorgen.»
    «Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Das hier ist keine Sekte! Ich habe nur den Eindruck, dass es zwischen den Leuten Verbindungen gibt, die ich nicht ganz durchschaue. Vor allem begreife ich nicht, warum Berger im Zentrum dieser Beziehungen steht.»
    «Könnte es was mit einsamen Herzen zu tun haben? Bis auf Berger und Hohenstein sind doch alle Mitglieder der Gruppe Frauen, oder? Einsame Frauen, wenn ich das richtig sehe. Unsere Dame aus der Isar war auch einsam.»
    «Rosa Perl ist verheiratet!» Lauras Stimme klang abweisend. Etwas in ihr lehnte sich gegen die Einschätzung Baumanns auf. Frauen ohne Männer mussten nicht unbedingt einsam sein. Es gab immerhin auch ein Leben ohne Männer, und das war gar nicht so schlecht. Sah er sie auch so? Als einsames Herz?
    «Ach komm!», hörte sie seine ironische Stimme. «Du weißt genau, dass es eine Menge verheirateter Frauen gibt, die sich einsam fühlen! Und deine Rosa scheint ja ein Verhältnis mit ihm zu haben, oder?»
    «Jaja», murmelte Laura. «Vielleicht hast du

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