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Nacht-Mähre

Titel: Nacht-Mähre Kostenlos Bücher Online Lesen
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Informationsmagier natürlich einen ordentlichen Vorsprung hatte, was sich an einem vor ihm liegenden Haufen Austern, Bocksägen und welken Salatblättern zeigte –, und drehten sich zu Imbri um. »Wie läuft’s in Xanth?« fragte König Trent höflich, als wäre Imbri mal eben zum Kaffeeklatsch vorbeigekommen.
    »Euer Majestät«, sendete Imbri, die immer noch ganz überwältigt von der Entdeckung der verschollenen Könige war, »wollt Ihr alles erfahren?«
    »Nein. Nur, was nach Binks Verzauberung geschehen ist. Den Rest kennen wir schon.«
    Imbri schickte einen Traum aus, der ihre Suche nach König Bink wiedergab sowie die Thronbesteigung von Arnolde Zentaur und seine Lösung des Rätsels der Könige, und schließlich die Bestallung von Königin Iris und Königin Irene als seine Nachfolgerinnen.
    »Ausgezeichnet!« rief der Zombiemeister. »Das ist wirklich mal ein vernünftiger Zentaur!«
    »Damit kennen wir die nächsten beiden Könige, die ihm folgen werden«, sagte Humfrey. »Aber insgesamt sollen es doch zehn sein. Wer sind die fehlenden zwei?«
    König Dor gesellte sich zu ihnen. »Das Dunkle Pferd weiß es«, sagte er, »will es aber nicht verraten.«
    »Der Nachthengst hat recht damit, es nicht zu verraten«, warf der Zombiemeister ein. »Wir müssen von allein darauf kommen. Nur dadurch läßt sich die Kette durchbrechen und Xanth schließlich retten.«
    »Kann ich Euch nicht irgendwie wieder nach Xanth bringen?« fragte Imbri.
    »Nicht, solange der Reitersmann in Freiheit ist«, erwiderte Humfrey. »Ich glaube, man wird ihn nur dadurch daran hindern können, immer mehr Leute zu verzaubern, indem man ihm sein Leben nimmt. Aber vielleicht kann selbst er seine einmal getroffenen Blickverbindungen nicht mehr rückgängig machen. Es scheint mir ein begrenztes Talent zu sein, eine Einbahnangelegenheit wie die Einbahnbrücke, die über die Spalte führt. Er besitzt nicht das Format eines Magiers.«
    »Aber was er für ein Unheil damit anrichtet!« rief der Zombiemeister aus. »Solange auch nur ein einziger Kürbis existiert, behält er seine Macht. Vielleicht können wir nur von Glück sagen, daß er nicht schon vor Jahren zugeschlagen hat.«
    »Wahrscheinlich wußte er damals noch nichts von den Kürbissen«, meinte Humfrey. »Das geht vielen Leuten so.«
    »Die Kürbisse!« rief Imbri in plötzlichem Entsetzen. »Ich selbst habe ihm ja von den Kürbissen erzählt oder wenigstens von der Nachtwelt! Er hielt den Kürbis vorher bloß für ein seltsames Gewächs – doch nachdem er von mir Näheres darüber erfahren hatte, wußte er auch, wie er die Könige gefangennehmen konnte. Das ist also meine Schuld!«
    »So ist das nun mal mit Prophezeiungen«, meinte König Trent gleichmütig. »Du hast die Nachricht überbracht, das Wesen der Gefahr aber nicht verstanden. Das hat keiner von uns. Auf jeden Fall hast du seitdem gute Arbeit geleistet, und der Nachthengst scheint zu glauben, daß du den Schlüssel zur Rettung Xanths in dir trägst.«
    »Ich!« sendete Imbri erstaunt.
    »Aber wir wissen nicht, wie das gemeint ist«, sagte der Gute Magier Humfrey. »Das ist ein Aspekt der Information, der mir versagt wurde, zusammen mit dem Wissen um meinen Riesenpatzer. Vielleicht hat es einfach nur mit deiner Position als Verbindungsmähre zu tun. Ich glaube, unsere Frauen werden erfreut sein zu hören, daß wir sie nicht vergessen haben.«
    Dor lachte. »Meine wird vielleicht auch nur ›Ab mit Schaden‹ sagen! Ich habe mich wirklich nicht sonderlich viel um sie gekümmert, nachdem wir geheiratet haben.«
    »Sie wird schon nicht allzu lange schmollen«, meinte König Trent. »Meine Tochter ist ein Wesen von frauenhaft merkurialem Temperament, genau wie meine eigene Frau.« Da zuckte er zusammen. »Was habe ich da gesagt? Meine Frau? Ich meine natürlich Königin Iris!«
    Humfrey hob eine Augenbraue. »Nach einem Vierteljahrhundert wird es langsam Zeit, Trent. Du kannst schließlich nicht ewig in der Vergangenheit leben.«
    Imbri erinnerte sich daran, daß König Trent seine mundanische Frau geliebt hatte, nicht aber die Königin, und sie dachte auch daran, wie Iris darunter gelitten hatte.
    »Es ist vielleicht ein bißchen spät für eine solche Offenbarung, aber doch, es stimmt. Es wird Zeit, die Gegenwart zu akzeptieren, ohne die Vergangenheit deshalb zu verleugnen. Iris hat es verdient.« König Trent richtete seine Aufmerksamkeit auf Imbri. »Bitte überbringe ihr diese Nachricht, Mähre Imbrium.«
    Imbri willigte

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