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Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition)

Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nacht ohne Angst: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angélique Mundt
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können Sie ja noch mal anrufen.«
    Wenn es nicht klappt, dachte Koster, raste ich aus. Das Freizeichen ertönte. Immerhin eine Verbindung. Nur wohin? Es nahm jemand ab. Station 2. Gott sei Dank. Allerdings wusste Schwester Mathilde nur, dass Tessa sich bereits verabschiedet hatte. Das konnte nicht sein, sie musste noch in ihrem Büro sein, sonst wäre sie an ihr Handy gegangen. Das hatte sie ihm versprochen. Er bat Schwester Mathilde, noch einmal in Tessas Büro nachzusehen.
    Wieder warten. Gefühlte Stunden später kam die Schwester mit schlechten Nachrichten zurück. Die Tür sei abgeschlossen, sie habe sogar durchs Schlüsselloch gespäht, das Büro sei still, dunkel und verlassen. Ob er es nicht mal bei ihr zu Hause versuchen wolle? Vielleicht sei sie gerade mit dem Rad auf dem Weg dorthin. Sie könne ihm gleich mal die Telefonnummer raussuchen. Die gäben sie normalerweise nicht heraus, aber bei ihm könnte sie wohl mal eine Ausnahme …
    Koster legte auf. Er hielt es nicht mehr aus. Er würde zur Klinik fahren. Sie musste dort irgendwo sein. Hoffentlich in Sicherheit und nicht mit ihm …
    » Oh, tu mir nichts, David «, äffte er sie nach. »Jetzt bin ich auf einmal nicht mehr Herr Brömme , ja?« Endlich hatte er sie für sich allein. Aber das ganze Gerede nervte ihn. »Du verstehst überhaupt nichts, Tessa!« Sie hatte Angst. Sollte sie doch. Er bekam Kopfschmerzen. In letzter Zeit hatte er die häufig. Und auf einmal waren die Bilder und Sätze von damals wieder da.
    »Es tut mir leid, Herr Brömme … Wir können nichts mehr für Ihre Mutter tun.« Das viele Blut und ihre Augen, ihre weit aufgerissenen Augen. Der widerliche Kerl, der seiner Mutter das angetan hatte, saß wimmernd im Streifenwagen. »Ich wollte das nicht … bitte, ich wollte das nicht …« Wie ein Baby hatte er geflennt und gesabbert. Warum hatte sie sich von diesem Kerl vögeln lassen? Er hatte nur so dagesessen. Auf dem Sofa. Seine Kleidung voller Blut. Das Blut seiner Mutter.
    Was starrte ihn die blöde Kuh so an? Vielleicht sollte er ihr erzählen, wie Gabriele ihn ausgelacht und wer dann das letzte Wort gehabt hatte? Vermutlich konnte sie sich das denken. Sie war ja nicht dumm. Aber dieses Betteln. Das nervte.
    »Halt die Schnauze. Ich kann ja meine eigenen Gedanken nicht verstehen.« Er rieb sich die Schläfe. Es kam ihm vor, als ob der Druck etwas nachließe. Er musste damit aufhören. Sie war eine so schöne Frau. Endlich hatte er sie gefunden. Was machte er hier? Sie wollte ihm vermutlich gar nichts Böses. Nur wenn sie ständig mit diesem Kommissar zusammenhing, musste sie sich nicht wundern, wenn er eifersüchtig war. Welcher Mann wäre das nicht? Zuerst lässt sie ihn in ihre Wohnung und dann den Kommissar. Wahrscheinlich hatte sie sich von ihm flachlegen lassen. Schlampe. Gott sei Dank war sie endlich still. Er musste nachdenken. Darüber, was er mit ihr machte, wenn er mit ihr fertig war. Hinterher.
    »Warum bist du nicht zu mir gekommen?«, fragte Tessa. Sie zwang sich, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen. Wie jemand, der sich im Nebel verlaufen hatte und sich nun selbst beruhigen wollte. Sie hatte den kurzen Moment, den er unruhig vor ihr gestanden hatte, genutzt, um ihre Atmung in den Griff zu bekommen. Sie musste ihre Angst besiegen und ihn zum Reden bringen. Irgendwie.
    Die Antwort kam ohne Zögern. »Halt’s Maul, ich brauche Ruhe.« Der Schlag schleuderte sie durch den halben Raum. Tessa bekam nur einen kurzen Schrei heraus, bevor der Schmerz in ihrer linken Gesichtshälfte explodierte. Sie schmeckte Blut.
    »Tessa, Tessa, du warst so beschäftigt mit diesem überheblichen Kommissar. Gar nicht gut. Du weißt nicht, mit wem du dich einlassen kannst. Das wisst ihr Frauen ja nie.«
    Ein weiterer Schlag traf sie ins Gesicht, und vor ihren Augen verschwamm alles. Ihr wurde schwindelig, der Raum drehte sich, und sie sackte auf den Boden. Doch sie wurde nicht ohnmächtig, der Schmerz hielt sie wach. Dann plötzlich eine Bewegung. Er zerrte sie auf die Knie. Sie versuchte halbherzig, ihre Augen wieder zu öffnen. Er hielt ihr das Messer an den Hals, die scharfe Klinge ritzte ihr immerhin so tief in die Haut, dass sie zu bluten begann. Sie fühlte es warm an ihrem Hals herunterlaufen. Würde sie wieder mit einer Narbe für ihre Naivität bezahlen müssen oder diesmal mit ihrem Leben? Er zerrte weiter an ihr, bog ihr die Arme auf den Rücken und versuchte, ihre Hände mit einem Klebeband zu fesseln. Sie hatte nicht gesehen,

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